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Supergeheime Welt ohne jede Kontrolle - Super-Gefährlich oder Ultra-Lächerlich? (Teil 4/4)

08.10.2012  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
- Seite 2 -
Aberwitzige Datenschwemme nach Art und Umfang.

Täglich überfluten wahre Daten-Tsunamis die Büros in ihren bestens getarnten Wohnbunkern. Allein die NSA hört oder fängt weltweit mindestens 1,8 - und manche sprechen von über 2,0 - Milliarden (!!) Telefonate, E-Mails, SMS, Faxe und andere Kommunikationsvorgänge ab, darunter sogar die Gespräche von Familienangehörigen innerhalb des eigenen Hauses per privatem Haustelefon von Küche zu Schlafzimmer etc. Dazu kommen entsprechende Massen an Spionage-Informationen von anderen Behörden und Organisationen aus In- und Ausland.

Wie sollen täglich 2 Milliarden, also 2 000 Millionen automatisch abgefangene Datenkomplexe sinnvoll gesichtet, aus hunderten von Sprachen übersetzt und analysiert werden. Sicher, jedes Kind weiss inzwischen, dass Telefonate oder E-Mails, die Schlüsselworte, wie "Bombe“. Präsident“. "Sprengstoff“, "Eliminierung“, "Beseitigung“, "Waffe“, "Code“, "Bin“, "Laden“, "Neutralisierung“ und ähnliches enthalten, für menschliche Aufmerksamkeit ausgefiltert werden. Doch selbst dann dürften diese "Aussortierten“ den Abhörern und Ablesern statt 2 000 Millionen "nur“ noch etwa 2 Millionen auf die Prüftische oder in die Prüfcomputer spülen, Tag für Tag. Das sind also nur noch 2 Mal 1000 Mal 1000 Prüfvorgänge von ausgefiltert hoch verdächtigem Material, die ausführliches Übersetzen, Lesen, Vergleichen mit alten Daten und Analysen sowie Analysieren der vereinigten Analyseergebnisse verlangen, und das an jedem Kalendertag.

Wenn ein geschulter Mitarbeiter 20 solcher Arbeitsvorgänge am Tag schaffen würde, und das ist schon fast illusorisch, brauchte es einhunderttausend superfleissiger Mitarbeiter, die 365 Tage im Jahr ohne Wochenende, Krankheit und Urlaub schuften müssten. Aber auch deren Analysen müssten zusammengezogen und analysiert werden. Und auch die Analysen der Analysenzusammenfassungen bedürfen weiterer Ober-Analysen. Und nachdem diese Analysen endlich abgeschlossen wurden, sind sie durch neue anbrandende Datenozeane völlig überholt und irrelevant.

Realistischer wären vielleicht 400 000 solcher NSA-Geschulter erforderlich. Erhielte jeder ein dort übliches Jahresgehalt von 120 000 $ im Jahr (viele der "etwas Aufgestiegenen“ erhalten das drei- oder vierfache), dann käme die bescheidene Summe von 48 000 000 000 $, also 48 Mrd. $ an Gehältern zusammen, und dies nur für die Prüfung der winzigen Zahl durch die Prüfcomputer als "wirklich verdächtig“ ausgesuchten Kommunikationsvorgänge. Und dies nur für NSA. Und dies dort nur für Handverlesene "Superpatrioten im heroischen Einsatz zum Schutz des Vaterlandes.“

So ganz billig wird die Kontrolle der Bevölkerungen also keinesfalls. Aber die Dollardruckmaschinen und die digitalen Geldschöpfungscomputer werden ohne Kupplung einfach einen Gang höher geschaltet und schon sind derlei Nebenprobleme elegant behoben, Oh solide Gold- und Silberwährungen, wo bleibt ihr?


Datenflut schwillt weiter

Und immer neue Informationen werden stündlich vielerorts zusammengetragen. In der Nähe der Rüstungsriesen Northrop Grumman und Lockheed Martin, stehen die Gebäude der “National Geospatial-Intelligence Agency” (NGA), die in der Militär Satelliten-Spionage mitmischt, sowie kommerzielle kartographische Dienste offeriert. Gegenüber werkelt die IT-Firma carahsoft für Washington. Nahebei sucht das “Underground Facility Analysis Center” auf dem gesamten Planeten nach “Unterirdischen Kommandozentralen und Massenvernichtungswaffen”, und berät den Pentagon, wie diese optimal zu vernichten seien. Ganz nebenbei:

Die NGA erhält in Springfield für rund 3 Mrd. $ ein ganz neues Hauptquartier mit allerteuerster Elektronik voll gestopft. Dort arbeiten nur ca. 11 000 Angestellte mit ebenso vielen Kraftfahrzeugen. Nicht eben spottbillig zu errichten und zu unterhalten, die Parkplatzprobleme nicht einmal eingerechnet. Man muss sich wundern, warum die Arbeitslosenrate in den USA sich lediglich auf echte 23% beläuft. Vielleicht wäre es sinnvoll, die 48 Millionen durch staatliche Essensmarken am Leben erhaltenen US-Bürger ebenfalls als Sammler, Koordinatoren, Super-Analysten und Schnüffler mit Dienstmarken, Handwaffen und Tasern rund um die Uhr einzusetzen. Die könnten dann die zu Tausenden einlaufenden Berichte einigermassen bewältigen. Wer des Lesens nicht kundig ist - immerhin beläuft sich der Anteil der Analphabeten an der Gesamtbevölkerung in den USA auf satte 15% (!!) - darf dann abgefangene Nachrichten in vielen Sprachen und unter Beiziehung von Übersetzern abhören und auswerten.

In Charlottesville wird den Militärgeheimdiensten ein neues Super-Zentrum mit über 1 000 stets schlecht gelaunten und nach deren Empfinden noch viel mieser bezahlten Fach-Analysten von Steuergeldern gespendet. Sie alle produzieren Berichte nonstop. Wenige Kilometer vom Weissen Haus entfernt teilt sich das Heimatschutz-Ministerium - mit seinen eigenen Geheimprogrammen, einem eigenen Kommandozentren und -türmen, plus tausenden von Fahrzeugen und tausenden anderer Transportmittel für eine Viertel-Million-Mann starkes Personal - ein brandneues Hauptquartier mit der intern mit Misstrauen beäugten Küstenwache. Sie tragen ebenfalls heftig zum Datenfluss bei.




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