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Keine Zentralbanklösungen: Liquidität vs. Insolvenz (Teil 1/2)

12.09.2012  |  Jim Willie CB
- Seite 2 -
Geldpolitik als Absurdität

Die Diskussion über Wachstumsziele ist absurd geworden, da die Rezession an Fahrt gewinnt. Diskussionen über Details von Abzockanleihekäufen sind absurd geworden, da die US-Fed seit 2010, in Reaktion auf einen Kaufstreik des Auslands, 80% der US-Staatsschulden aufgekauft. Die Diskussionen über Inflationsaspekte und die normalen Täuschungen sind absurd geworden, da das BIP jahrelang über 7% oder 8% stand. Diskussionen über die stimulierende Wirkung einer Nullzinspolitik sind absurd geworden, da diese ein gigantisches feuchtes Tuch ist, das die Gewinne schmälert und Kapital durch die Ausmusterung von Betriebsausrüstung in unwirtschaftlichen Unternehmungen vernichtet. Die aktuelle Geldpolitik garantiert einen stärkeren und schnelleren wirtschaftlichen Abschwung, wobei die BIP-Mindestgrenzen nicht erreicht werden. Diskussionen über die Vorzüge von Geldschöpfung sind absurd geworden, da der Nation langsam bewusst wird, welcher Betrug und welche Fälschung von Vermögen betrieben wird. Wenn ausgegebenes Geld nicht verdient wurde, wird der Kater im nächsten Jahr oder im nächsten Jahrzehnt zu spüren sein - und die Rechnung ist jetzt fällig.

Die Diskussion über die dringend benötigte Haushaltssparpolitik, die dem US-Kongress auferlegt wurde, ist absurd geworden, da der US-Kongress in der Sackgasse feststeckt und als ineffektiver Bettlertempel gegenüber den Banken und der Industrie aufgelöst werden müsste. Seine Hauptfunktion ist die Beschaffung von Finanzmitteln und dem Sieg bei der nächsten Wahl. Die Diskussionen, die sich um Schlagworte drehen, von denen alle Kommentare durchzogen sind, sind ebenfalls absurd geworden, da das gesamte Vokabular der Propaganda zum Opfer gefallen ist, die in einem großen Feldzug die Bürger der USA verdummt.

Der nationale Bienenstock befindet sich in seiner Sonnenuntergangs- und Dämmerungslichtphase, die Zeit der Lösung und Heilung ist längst vorbei, da die Wirtschaftsgüter- und Kapitalbasis zwei Jahrzehnte lang ausgeplündert wurde. Die Nation versteht nicht einmal mehr die Grundkonzepte des Kapitalismus. Stattdessen flüchtet man sich in den Sozialismus und schafft Faschismus im Umfeld unablässig erzeugter Kriegsstimmung, so dass sogar militärische Symbole auf großen Sportveranstaltungen gezeigt werden. Der Goldpreis reagiert auf das systemische Scheitern der ruinösen Finanz- und Wirtschaftspolitik, die von den ergebenen, makabren Doktoren und ihren perversen Lösungen (die keine Hilfe und nicht einmal den Versuch einer Heilung darstellen) weiter verschlimmert wird.

Die Europäische Zentralbank hat ihre eigene nichtssagende, dumme und nutzlose Geldpolitik angekündigt, um den Anstieg der Staatsanleiherenditen zu begrenzen. Diese Absurdität geschieht parallel zu den Maßnahmen der unfähigen US-Zentralbankkollegen. Die US-Fed wird Anleihen aufkaufen, bis sich ein bestimmtes Wirtschaftswachstumsniveau einstellt - das bloß nie erreicht wird. Die EZB wird Anleihen aufkaufen, um zu verhindern, dass die Verzinsung von Staatsanleihen gefährliche Niveaus erreicht, obwohl der Druck am Markt nie abebben wird. Kein Anleihemarkt kann sich seriös nennen, wenn eine Begrenzung der Anleiherenditen erzwungen wurde. Hier sei wieder auf die US-Fed verwiesen, die inflationsgesicherte Staatsanleihen (TIPS) ankaufte, so als würde sie das Fieberthermometer herunterkühlen wollen.

Das Scheitern zeigt sich klar und deutlich. Die Geldpolitik läuft Amok. Sie haben keine Lösungsansätze, also drücken sie weiter in dieselbe gefährliche Richtung. Die Welt erlebt die offizielle, institutionalisierte Zerstörung des Staatsanleihenmarktes in den Vereinigten Staaten und Europa, die gleichzeitig Grundlage der US-Dollar- bzw. der Euro-Währung sind. Beide Währungen werden in den Papierkorb der Geschichte wandern, alles zu seiner Zeit. Die Zentralbanker haben all ihre Glaubwürdigkeit verloren, für die Öffentlichkeit ersichtlich stecken sie optionslos in der Sackgasse fest. Die Zentralbanker winden und krümmen sich fuchtelnd, wenn sie sich für ihre Lösungslosigkeit entschuldigen - und gleichzeitig verschwindet ihre Integrität wie ein leichter Öldampf aus einer überbeanspruchten Druckerpresse. Die Zentralbanken wachen über kaputte Anleihemärkte, kaputte Währungsmärkte und einen auseinandertriftenden Goldmarkt (Papier vs. Metall). Sie stehen an den Steuern gigantischer Schiffe, die aufgrund der eigens angeordneten Liquiditätsmaßnahmen sinken, Wasser ziehen und sich nicht mehr um die Eisberge steuern lassen.




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