PIGS-Staaten: Eine unendliche Geschichte
25.11.2010 | Carsten Klude
In den letzten Tagen haben die Sorgen zugenommen, dass die Staatsschuldenkrise in der Eurozone wieder aufflammen könnte und sich weiter ausbreitet. Irland ächzt unter den Belastungen der staatlich gestützten Banken, und Griechenland musste jüngst einräumen, dass die Neuverschuldung 2009 nicht wie bisher berichtet 13,8%, sondern 15,5% betrug. Auch in diesem Jahr dürfte das griechische Defizit aufgrund der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung und damit verbundener geringerer Steuereinnahmen höher ausfallen als bisher erwartet. Die Risikoprämien auf Staatsanleihen aus Portugal, Irland, Griechenland und Spanien (kurz PIGS) sind daher zuletzt wieder kräftig angestiegen.
Die südeuropäischen Länder und Irland stecken in einer Zwickmühle: Einerseits schwindet das Vertrauen der Investoren in die Zahlungsfähigkeit zusehends, andererseits führen die zur Konsolidierung unbedingt notwendigen Sparmaßnahmen nicht kurzfristig zum Erfolg, sondern im schlimmsten Fall - wie bei Griechenland - geradewegs erneut in die Rezession. Vor diesem Hintergrund zeigen wir in unserem aktuellen Report auf, wie sich die Schuldenkrise zuletzt entwickelt hat und welche Konsequenzen sich daraus für die Konjunktur und die Unternehmen in den PIGS-Staaten ergeben.
Nachdem Griechenland im Mai dieses Jahres von den Eurostaaten und dem Internationalen Währungsfonds gerettet wurde, könnten auch Irland und Portugal demnächst Unterstützung beantragen. Denn gerade in den letzten Wochen hat die Nervosität der Investoren wieder zugenommen. Dazu haben mehrere Faktoren beigetragen. Ein Grund ist sicherlich, dass die politischen Störfeuer zuletzt wieder zugenommen haben. Von deutscher Seite wurden Überlegungen geäußert, wie man nach dem Auslaufen des Rettungsschirmes im Jahr 2013 auch private Gläubiger an weiteren Stützungsmaßnahmen beteiligen kann.
Auch wenn dies eine ordnungspolitisch völlig gerechtfertigte Überlegung ist, erwiesen sich die Äußerungen für die Kapitalmärkte als wenig hilfreich. Denn für Investoren ist es noch schwieriger, das Risiko eines möglichen Zahlungsausfalls zu kalkulieren, wenn bereits offen über eine Lastenverteilung im Falle eines Zahlungsausfalls nachgedacht wird; sie meiden oder verkaufen gegebenenfalls irische und portugiesische Anleihen und erhöhen damit den Druck auf die Anleihenkurse zusätzlich. Nach heftiger Kritik der betroffenen Länder ruderte die Bundesregierung daher auch wieder zurück und betonte, dass eine Beteiligung privater Gläubiger bei bereits am Markt befindlichen Anleihen nicht zur Debatte stehe.
Wir glauben nicht, dass es für Irland oder Portugal möglich sein wird, bei den am Markt derzeit geforderten Renditen erfolgreich ihre Haushalte zu konsolidieren. Ein Hilfsmechanismus der anderen Eurostaaten und des Internationalen Währungsfonds ist daher notwendig, damit überhaupt eine Chance darauf besteht, dass die Staatsschulden der beiden Länder wieder auf ein nachhaltiges Niveau zurückgeführt werden können. Nehmen Irland und Portugal den bestehenden Euro-Rettungsschirm erfolgreich in Anspruch, dann hat dies unter Umständen kurzfristig positive Auswirkungen auf die Aktienmärkte, weil damit zunächst sichergestellt ist, dass sich die Länder zu tragfähigen Konditionen refinanzieren können.
An dem Tatbestand der schwindelerregend hohen Defizite und Schuldenberge ändert der Hilfsmechanismus aber nichts. Es ist unseres Erachtens daher nicht auszuschließen, dass die Sparbemühungen unter dem Druck der Kapitalmärkte und der Partnerländer nochmals verstärkt werden müssen und damit weitere negative Effekte auf die Konjunktur der betroffenen Länder einhergehen.
Die südeuropäischen Länder und Irland stecken in einer Zwickmühle: Einerseits schwindet das Vertrauen der Investoren in die Zahlungsfähigkeit zusehends, andererseits führen die zur Konsolidierung unbedingt notwendigen Sparmaßnahmen nicht kurzfristig zum Erfolg, sondern im schlimmsten Fall - wie bei Griechenland - geradewegs erneut in die Rezession. Vor diesem Hintergrund zeigen wir in unserem aktuellen Report auf, wie sich die Schuldenkrise zuletzt entwickelt hat und welche Konsequenzen sich daraus für die Konjunktur und die Unternehmen in den PIGS-Staaten ergeben.
Nachdem Griechenland im Mai dieses Jahres von den Eurostaaten und dem Internationalen Währungsfonds gerettet wurde, könnten auch Irland und Portugal demnächst Unterstützung beantragen. Denn gerade in den letzten Wochen hat die Nervosität der Investoren wieder zugenommen. Dazu haben mehrere Faktoren beigetragen. Ein Grund ist sicherlich, dass die politischen Störfeuer zuletzt wieder zugenommen haben. Von deutscher Seite wurden Überlegungen geäußert, wie man nach dem Auslaufen des Rettungsschirmes im Jahr 2013 auch private Gläubiger an weiteren Stützungsmaßnahmen beteiligen kann.
Auch wenn dies eine ordnungspolitisch völlig gerechtfertigte Überlegung ist, erwiesen sich die Äußerungen für die Kapitalmärkte als wenig hilfreich. Denn für Investoren ist es noch schwieriger, das Risiko eines möglichen Zahlungsausfalls zu kalkulieren, wenn bereits offen über eine Lastenverteilung im Falle eines Zahlungsausfalls nachgedacht wird; sie meiden oder verkaufen gegebenenfalls irische und portugiesische Anleihen und erhöhen damit den Druck auf die Anleihenkurse zusätzlich. Nach heftiger Kritik der betroffenen Länder ruderte die Bundesregierung daher auch wieder zurück und betonte, dass eine Beteiligung privater Gläubiger bei bereits am Markt befindlichen Anleihen nicht zur Debatte stehe.
Wir glauben nicht, dass es für Irland oder Portugal möglich sein wird, bei den am Markt derzeit geforderten Renditen erfolgreich ihre Haushalte zu konsolidieren. Ein Hilfsmechanismus der anderen Eurostaaten und des Internationalen Währungsfonds ist daher notwendig, damit überhaupt eine Chance darauf besteht, dass die Staatsschulden der beiden Länder wieder auf ein nachhaltiges Niveau zurückgeführt werden können. Nehmen Irland und Portugal den bestehenden Euro-Rettungsschirm erfolgreich in Anspruch, dann hat dies unter Umständen kurzfristig positive Auswirkungen auf die Aktienmärkte, weil damit zunächst sichergestellt ist, dass sich die Länder zu tragfähigen Konditionen refinanzieren können.
An dem Tatbestand der schwindelerregend hohen Defizite und Schuldenberge ändert der Hilfsmechanismus aber nichts. Es ist unseres Erachtens daher nicht auszuschließen, dass die Sparbemühungen unter dem Druck der Kapitalmärkte und der Partnerländer nochmals verstärkt werden müssen und damit weitere negative Effekte auf die Konjunktur der betroffenen Länder einhergehen.