GEAB: Die 7 Schlüsselfaktoren eines Doppelschocks
19.09.2012 | Presse
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In dieser Ausgabe bringen wir auch den ersten Teil einer Trilogie der Antizipationen über die Gefahr von sozialen Unruhen in Europa, den USA (68. Ausgabe) und China (69. Ausgabe). Wir haben uns entschlossen, mit Europa zu beginnen, wo nach der Auffassung unserer Forscher die Zeichen auf Aufruhr und Krawalle stehen, wobei natürlich die Lage von Land zu Land unterschiedlich sein wird.Weiterhin finden Sie in dieser Ausgabe des GEAB die beiden GEAB- Indizes, also den GEAB-$-Index und den ganz neuen GEAB-€-Index. In Zukunft werden wir diese drei Mal pro Jahr veröffentlichen.
Und natürlich finden Sie wie immer den GlobalEurometer, mit dem die Erwartungen der Europäer an die Zukunft in gewissen Schlüsselbereichen abgefragt wird.
In unseren Empfehlungen beschäftigen wir uns in diesem Monat mit Devisen (Dollar, Euro, Yen, Yuan), Gold, Energie und Grundnahrungsmittel, den Aktienmärkten und Lebensversicherungen.
Zuletzt finden Sie zu Ihrer Information das Programm des 3. Euro-BRICS- Seminars, das diesmal von LEAP gemeinsam mit MGIMO in Cannes am 27. und 28. September 2012 veranstaltet wird; und das Sonderangebot für unsere Abonnenten für eine Teilnahme an einer Fortbildungsreihe per Internet in Politischer Antizipation, die von unserem Partner FEFAP angeboten wird.
Am Schnittpunkt der sieben Schlüsselfaktoren des Doppelschocks der kommenden Wochen finden wir die USA und ihr schmerzhaftes Erwachen aus der kollektiven Betäubung.
Denn um nichts anderes handelt es sich. Wie wir schon viele Male im GEAB schrieben, weigern sich die USA seit Beginn der Krise verbissen, der Wirklichkeit (4) ins Auge zu sehen, ziehen den Einsatz immer wilderer Geldpolitikinstrumente vor, stürzen sich in militärische Abenteuer, und das alles in der vagen Hoffnung, die Folgen der Krise neutralisieren zu können. Doch dies alles erweist sich nun zum Sommerende 2012 als wirkungslos; doch tausende Milliarden Dollar wurden dafür in ein Fass ohne Boden geworfen.
Der beste Beweis dafür ist die Entscheidung der Fed vom 13. September 2012, ihr Twist- Programm des Aufkaufs von US- Staatsanleihen fortzuführen und darüber hinaus ein zeitlich und mengenmäßig unbegrenztes Programm des Aufkaufs von Hypothekenschulden (40 Milliarden USD/Monat) aufzulegen, mit dem der US- Immobilienmarkt wieder zum Leben erweckt und damit der Arbeitsmarkt und der Privatverbrauch gestärkt werden sollen.
Der Fed ist bewusst, dass diese Entscheidung international auf Widerstand stoßen und üble Folgen zeitigen wird. Schon seit Monaten wollte die Fed ein QE3 (5). auflegen und wagte es nicht. Aber in der Hoffnung, einen sozialen und wirtschaftlichen Zusammenbruch und einen Absturz der Aktienkurse an Wall Street vor den Novemberwahlen 2012 (6) zu vermeiden und dabei auch ihre eigene Vertrauenswürdigkeit zu retten, die von Seiten der Republikaner massiv unter Beschuss genommen wird, hat sie sich zu - wenn auch nicht einem "Quantitative Easing , so doch zu - einem "Psychological Easing" entschlossen.
Die Fed wird immer mehr zu einem Schlüsselakteur auf dem amerikanischen Immobilienmarkt und erweist sich damit weiterhin als unfähig, den Unterschied zwischen Liquiditätsengpässen und Zahlungsunfähigkeit zu erkennen. Die US- Haushalte haben kein Geld mehr, mit dem sie Häuser kaufen oder bauen lassen könnten (7). Daran lässt sich auch mit niedrigsten Zinsen nichts ändern. Allein Wall Street wird dank der Fed- Aktivitäten eine Zeit lang noch auf neuen Rekordwerten surfen können, bis eines schönen Morgens, wenn den Menschen bewusst wird, dass die Realwirtschaft in einer Depression steckt, alles zusammenbricht.
Denn alle Indikatoren stehen bereits auf Rot: Der Arbeitsmarkt ist weiterhin kraftlos, wenn es neue Arbeitsplätze gibt, sind sie deutlich schlechter entlohnt als die, die wegfielen (8), im ganzen Land explodiert die Armut (9) ... und immer mehr amerikanische Unternehmen, die international aufgestellt sind (10), geben für das zweite Halbjahr 2012 und das erste Halbjahr 2013 Gewinnwarnungen heraus; ihre Gewinnerwartungen bewegen sich derzeit auf den Niveaus von 2008/2009, also dem Höhepunkt der durch die Finanzkrise ausgelösten Rezession (11).