Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Saisonale Trends im Silberbullenmarkt (Teil 2)

21.09.2012  |  Adam Hamilton
- Seite 3 -
Nachdem der Silberpreis im Oktober meist bis auf den Widerstand seines saisonalen Aufwärtstrends klettert, kommt es Anfang November zu einem Ausbruch, der den Beginn eines dramatischen Anstiegs darstellt. Wie der folgende Chart darlegt, ist der Silberpreis im November am vielversprechendsten. Wenn Sie vor dem Ausbruch im Herbst nicht long in Silber und Silberaktien gehen, verpassen Sie die Kaufgelegenheit.

Die erste große saisonale Silberpreis-Rally findet für gewöhnlich Anfang Dezember statt, nachdem das Metall im Anschluss an sein saisonales Tief Ende Juni durchschnittlich um 16,2 Prozent gestiegen ist. Ein derartiger Zuwachs innerhalb von fünf Monaten ist in jeglicher Hinsicht beeindruckend, insbesondere wenn man bedenkt, dass sich dieser Trend seit mehr als einem Jahrzehnt durchgesetzt hat. Nach der stärksten saisonalen Rally des Jahres kommt es für gewöhnlich zu einem Überhang an Kaufpositionen und Silber korrigiert.

Dies geschieht überraschend schnell, innerhalb von ein oder zwei Wochen. Mit einem durchschnittlichen Verlust von 3,4 Prozent ist diese Korrektur recht bescheiden. Warum? Im November ist auch der Goldpreis aus saisonaler Perspektive am stärksten und das gelbe Metall zehrt auch im Dezember noch von diesen Gewinnen. Ohne einen Gold-Sell-Off gibt es wirklich nichts, das Silberspekulanten verängstigen sollte. Die Silberpreisflaute Mitte Dezember spielt eine wichtige Rolle, da sie eine letzte entscheidende saisonale Kaufgelegenheit darstellt.

Sobald es Ende Dezember zu einem Goldpreisanstieg kommt, folgt Silber seinem Beispiel. Die Flaute des weißen Metalls Mitte Dezember markiert den Beginn seines zweiten großen saisonalen Aufschwunges, auch wenn der Silberpreis weit über seinem Widerstand liegt. Im Januar (tendenziell der viertbeste Monat für Silber) erlebt der Silberpreis einen erheblichen Anstieg, bevor er im Februar (zweitbester Monat) einen weiteren Ausbruch erlebt. Nach diesem Ausbruch im Winter gewinnt Silber wieder an Fahrt.

Auch im Frühling weist Gold starke saisonale Tendenzen auf, die Silber meist in verstärkter Form widerspiegelt. Die erfolgreichsten Silberhändler betrachten Silber zu Recht als Hebel auf Gold und kaufen und verkaufen dementsprechend. Im Gegensatz zur saisonalen Goldpreis-Rally im Frühling, die Mitte Mai ihren Höhepunkt erreicht, findet der Höhepunkt der Silberpreis-Rally einen Monat früher, Mitte April, statt. Warum? Einige Monate verzerren den Gesamtdurchschnitt, Silber ist extrem volatil.

Im April 2004 fiel der Silberpreis um mehr als 28 Prozent, nachdem er in seinem ersten großen Aufschwung des Bullenmarktes nahezu parabelförmig in die Höhe schoss. Ein solch katastrophaler Monat zieht die durchschnittliche Silberpreis-Performance im April natürlich nach unten. Im April des vergangenen Jahres stieg der Silberpreis um 28 Prozent in einem ähnlichen, fast parabelförmigen Klimax, bevor er in den ersten Maiwochen um 23 Prozent fiel. Wenn es zu einem Überhang an Kaufpositionen kommt, ist Silber unglaublich riskant.

Dank dieser verzerrten saisonalen Tendenzen im Frühling steigt Silber von Mitte Dezember bis Mitte April um weitere 13,5 Prozent. Ein derartiger Gewinn innerhalb von vier Monaten ist wirklich beeindruckend, insbesondere wenn man bedenkt, seit wie vielen Jahren sich dieser Trend immer wieder durchgesetzt hat. Auch wenn es Investoren, die nicht verkaufen müssen, wahrscheinlich nicht interessiert, das April-Hoch stellt für Spekulanten den besten Zeitpunkt des Jahres dar, Gewinne aus Silber-Positionen vor Sommerbeginn zu realisieren.

Im Juni (bei weitem der schlimmste Monat) erlebt Silber meist eine starke Korrektur. Der sicherste Weg für Silberspekulanten liegt darin, zu verkaufen, wenn Silber sein saisonales Hoch im Frühjahr erzielt und dann entweder bis zur Kaufgelegenheit Ende Juni oder Mitte August zu warten, wenn Silber ein saisonales Tief erlebt. Von Mitte April bis Ende Juni korrigiert Silber im Durchschnitt um 7,5 Prozent und die Silberaktien erleben diesen Rückgang in weitaus verstärkter Form.

Angesichts der saisonalen Silberpreistrends seit Bullenmarktbeginn liegt meine bevorzugte Handelsstrategie darin, Mitte August zu kaufen und Mitte April zu verkaufen. Der durchschnittliche Silberpreiszuwachs liegt in diesem Zeitraum bei herausragenden 23,1 Prozent. In dieser starken Saison geht es den Silberaktien natürlich sogar noch besser als Silber selbst. Wenn diese Gewinne erst einmal realisiert werden, können Spekulanten dieses Bargeld später in der Sommerflaute nutzen, um zu günstigen Preisen zu kaufen.

Der folgende Chart beschäftigt sich intensiv mit den saisonalen Trends im Silberbullenmarkt und untersucht die Durchschnittswerte der jeweiligen Kalendermonate im Laufe des Bullenmarktes. Die Methodik ist die gleiche wie die des ersten Charts, abgesehen davon, dass jeder Monat einzeln indiziert und sein Durchschnitt anschließend errechnet wurde. Jeder Monat beginnt bei einem Wert von 100, somit ist es viel einfacher, den durchschnittlichen Verlauf der einzelnen Monate miteinander zu vergleichen. So werden die Kauf- und Verkaufsgelegenheiten deutlich.

Open in new window





Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"