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Was zum Teufel macht die Fed?

22.09.2012  |  Steve Saville
Es folgt ein Auszug aus einem Kommentar, der ursprünglich am 16. September 2012 auf www.speculative-investor.com veröffentlicht wurde.

Ein treffendes Zitat: Der große H.L. Mencken schrieb:

“Mit fortschreitender Perfektionierung der Demokratie wird sich auch das Amt des Präsidenten immer mehr der Volksseele angleichen. Und eines großen, ruhmreichen Tages wird der Herzenswusch des einfachen, ländlichen Volkes endlich Wirklichkeit, und ein wahrhaftiger Idiot wird im Weißen Haus glänzen.“

Die US-Demokratie hatte diesen von Merckens beschriebenen Zustand der "Perfektion“ eindeutig erreicht, als George W. Bush ins Amt des US-Präsidenten erhoben wurde, und sie ist seither perfekt geblieben. Seit letzter Woche lässt sich dieses Zitat, mit nur geringfügigen Veränderungen, ebenso gut auf das Zentralbankenwesen anwenden. Und zwar so:

"Mit fortschreitender Perfektionierung der Demokratie wird sich auch das Amt des Chefs der Federal Reserve immer mehr der Volksseele angleichen. Und eines großen, ruhmreichen Tages wird der Herzenswusch des einfachen Volkes vom Lande endlich Wirklichkeit, und ein wahrhaftiger Idiot wird in der Federal Reserve glänzen.“

Es besteht nun kein Zweifel mehr daran, dass das Zentralbankenwesen den von Menckens beschriebenen Zustand der "Perfektion“ erreichte, als Ben Bernanke seine Funktion als Chef der US Federal Reserve übernahm.


Was zum Teufel macht die Fed?

Wir hatten gehofft, die Fed würde genügend Einsicht zeigen, und diesmal nicht so handeln. Aber die USA haben ihr 3. QE-Programm bekommen. Nach eigenen Angaben wird die Fed hypothekarisch besicherte Wertpapiere im Umfang von monatlich 40 Milliarden $ aufkaufen, und das zeitlich unbegrenzt. Der Grund: Um "die längerfristigen Zinssätze niedrig zu halten, die Hypothekenmärkte zu stützen und um die Anpassungsfähigkeit des allgemeinen Finanzmarktumfelds zu fördern". Die Zinssätze sind zwar so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht mehr, aber die Fed ist dennoch der Auffassung, die US-Wirtschaft bräuchte derzeit noch niedrigere Zinssätze.

Wenn die Zinssätze unter ihre Marktniveaus gedrückt werden, entsteht den Sparern Schaden und den Schuldnern/ Kreditnehmern ein Vorteil. Zumindest können die Schuldner nun zu unnatürlich niedrigen Zinsen Kredite aufnehmen. Die US-Bundesregierung ist mit Abstand der größte Schuldner, dem durch künstlich niedrig gehaltene Zinsniveaus ein Vorteil entsteht. Der Staat ist also eindeutig der größte Nutznießer dieser Geldpolitik. Man kann also durchaus behaupten, dass die Politik der Fed einen Vermögenstransfer von den privaten Sparern zur Bundesregierung befördert. Ein guter Ökonom würde nicht erkennen, wie ein solcher Vermögenstransfer unterm Strich Vorteile für die Wirtschaft bringen kann. Dieser Transfer ist zudem unethisch. So sieht die Arbeit der Fed aus: schlechte ökonomische wie ethische Entscheidungen.

In den guten alten Zeiten (also vor 2013) drehte die Fed zumindest erst dann die Geldhähne auf, wenn stärkere Deflationsängste aufgekommen waren. Das jüngste monetäre Lockerungsprogramm markiert dahingehend also einen großen Strategiewechsel. Dieser Strategiewechsel ist der eigentlich wichtigste Aspekt der Fed-Entscheidung von letzter Woche und weniger der Dollar-Wert jener Maßnahmen. Im Grunde ist eine monatliche Schuldenmonetisierung im Umfang von 40 Milliarden $ in der Gesamtbetrachtung kein Riesenakt (das zumindest werden viele "Deflationisten“ sagen). Ein Riesenakt ist aber die Tatsache, dass die Fed dieses neue Inflationierungsprogramm zu einer Zeit verkündet, in der es überhaupt keine Anzeichen für Preisdeflation gibt und in der die monetäre Inflationsrate ohnehin schon sehr hoch ist.




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