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Goldpolitik

24.09.2012  |  Captain Hook
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Allein China hat unter dem derzeit herrschenden System nicht wenig zu verlieren. In China hat man die Situation verstanden, man verfolgt sie aufmerksam und man kauft in großen Mengen Gold (und Rohstoffvorräte allgemein), um die eigene Zukunft/ das eigene Vermögen zu schützen. Allein im Juni kaufte China mehr Gold, als die meisten Länder in ihren Reserven haben. China ist nicht nur zum weltgrößten Goldproduzenten aufgestiegen (nichts davon darf exportiert werden), sondern mit Sicherheit auch zum größten Goldimporteur. Irgendwann in Zukunft wird China dann ein Interesse daran haben, die gestiegenen Goldreserven öffentlich zu machen und somit die Vormachtstellung des US-Dollars anzufechten - erstens, um den aktuell noch herrschenden Status Quo zu brechen und zweiten, um chinesischen Banken zunehmende globale Kreditschöpfung zu ermöglichen.

Der genaue Zeitpunkt ist zwar noch unklar, aber eine Sache ist sicher: Der Goldpreis müsste viel höher stehen als heute, um das $-Geldangebot zu decken. Und das nur für den Fall, dass die Vereinigten Staaten das Gold, das sie behaupten zu haben, auch wirklich besitzen sollten. Sollte sich nun herausstellen, dass dem nicht so ist (viele gehen davon aus, dass Fort Knox heute schon leer), wären auch die Tage der Vormachtstellung ganz schnell vorbei. Das ist vielleicht auch der Grund, warum China seine Fremdwährungsreserven nicht allein auf verschiedene andere Fiat-Währungen aufteilt, sondern zunehmend auch Goldreserven für den angedachten und tatsächlich auch schnell nahenden Paradigmenwechsel im globalen Geldsystem anlegt [d.h. zurück zu Gold-(und Silber)-Standards]. Solche Entwicklungen würden letztendlich dafür sorgen, dass die US-amerikanische Öffentlichkeit ihr Vertrauen in den $ und den Status Quo verliert, und das würde schließlich wieder dafür sorgen, dass die Nachfrage nach Gold, Silber und bislang wenig verbreiteten Aktien ganz erheblich ansteigt.

Der Edelmetallmarkt unterliegt also internen und externen Faktoren und viele US-Amerikaner wollen aus ihrer US-zentrischen Betrachtungsweise bislang nur die internen (d.h. den US-Markt) betrachten, wodurch dem Ausland (allen voran China) Zeit gegeben wird, mehr Gold aus dem Westen zu akkumulieren (d.h. der Westen verkauft vergeblich sein Gold, um die Kurse zu drücken). Man muss sich nur den politischen Aktionismus Fed im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen anschauen, um zu verstehen, warum die Fed vorerst von weiteren geldpolitischen Anpassungsmaßnahmen abgesehen hat (und damit könnte sich die Fed auch zum "Nachzügler“ entwickeln, weil die realen wie auch die "papiernen" Wirtschaftsindikatoren trotz aller Propaganda auf eine wirtschaftliche Abkühlung hindeuten). Natürlich gehen viele davon aus, das das aktuell eher vorsichtige Verhalten der Fed hinsichtlich neuer Geldschöpfung viel tiefgreifendere Motive hat als politisch-taktische Gründe und das die Fed wahrscheinlich abwägen muss zwischen Staatsbankrott oder Hyperinflation. Selbst wenn das wahr wäre, stellt sich doch die Frage, ob genau das nicht ein guter Grund wäre, Gold (und Silber) wieder als Geld einzuführen.

"50 Ways to Leave Your Lover“ heißt ein Lied von Paul Simon. Wie sich zeigt, werden auch die westlichen Bankeninteressen, Politiker und ein Großteil des bürokratischen Apparats gemeinsam in Harmonie 50 Gründe aushecken, warum die Edelmetallpreise so niedrig wie möglich zu halten sind - und das Gerede darüber, ob nicht wieder eine solide Geldpolitik durchgesetzt werden sollte, braucht man dabei nicht sonderlich ernst zu nehmen. (Ron Paul ist hier die Ausnahme.). Denn das wäre ihr Untergang. Das Spiel wäre aus. All das hypothekierte Geld, das sie drucken, würde durch einen wie auch immer gearteten Goldstandard beschränkt sein; und das heißt, dass Gold auf über 50.000 $ pro Unze steigen müsste, damit sich allein die US-Regierung wieder aus der Grube hieven könnte, die sich schon selbst gegraben hat. Doch eine solche Wende werden diese Menschen niemals freiwillig anstoßen. Sie müssen zu Veränderungen gezwungen werden, und dahingehend müssen wir uns nur den Rentenmarkt anschauen.

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