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Notenbankpolitik stärkt Charakter von Gold als Alternativwährung

24.09.2012  |  Thorsten Proettel
Rückblick

Der ungefähr seit 2001 bestehende langfristige Aufwärtstrend des Goldes wurde ab September letzten Jahres durch eine längere Konsolidierungsphase unterbrochen. Die USD-Notierung gab zwischenzeitlich um rund 20% nach, verließ diesen mittelfristigen Abwärtstrend in den letzten Wochen jedoch deutlich nach oben. Der wichtigste Grund hierfür sind die jüngsten geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und ihrem US-amerikanischen Pendant (US-Fed) über unbegrenzte Anleihekäufe. Die Bedeutung von Gold als Alternativwährung wird damit nachhaltig gestärkt. Wie für diesen Fall angekündigt, haben wir unsere Prognose Anfang September angepasst.

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Anleger immer wichtiger

Gemäß den jüngsten verfügbaren Daten des World Gold Councils entfielen im 2. Quartal 2012 rund 42% der Goldnachfrage auf das Schmuckgewerbe, knapp 31% auf private und institutionelle Anleger, 10% auf die Industrie sowie 16% auf Käufe durch Notenbanken. Die Bedeutung der Anleger nahm durch die Krise massiv zu. Sie bewegte sich seit dem 3. Quartal 2008 zwischen 26% und 55% der Gesamtnachfrage während sich in den Jahren vor der Krise Anteile zwischen 10% und 23% ergaben. Auch der jüngste Preisanstieg geht hauptsächlich auf das Konto von Investoren.

Die Umsätze im Bereich Münzen und Barren haben sich in den letzten Wochen hierzulande spürbar belebt, die Emittenten physisch hinterlegter Goldfonds stockten ihre Bestände deutlich auf und an der Terminbörse war Gold ebenfalls gefragt. So verzeichnete die US-amerikanische Terminmarktaufsicht eine Zunahme der Netto-Long-Position der Money Manager um knapp 71.000 Kontrakte im rechnerischen Umfang von 220 Tonnen Gold. Zuvor befand sich die Position auf einem mehrjährigen Tief. Der bislang schon starke Einfluss der Krise sowie der Maßnahmen zur Krisenabwehr auf die Notierungen wurde damit abermals bestätigt.


EZB will unbegrenzt Anleihen aufkaufen

Am 6. September kündigte EZB-Chef Mario Draghi ein neues Anleihenkaufprogramm für Euro-Krisenländer an. Voraussetzung für die Teilnahme eines Staates ist ein Hilfsantrag beim ESM/EFSF und damit die Zusage eines Reformprogramms. Mit dem unlimitierten Kauf von Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit von 1 bis 3 Jahren soll die Rendite dieser Papiere gedrückt und so die Refinanzierbarkeit der Regierungen sichergestellt werden. Die EZB beabsichtigt, das so in Umlauf gebrachte Geld durch entsprechende Gegengeschäfte abzuschöpfen. Am 12. September beschloss das Bundesverfassungsgericht zudem die Rechtmäßigkeit des neu geschaffenen Staatsfinanzierers ESM, der demnächst das Provisorium EFSF ablösen soll.

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