Nach der Kreditkrise: Gold, Silber und Dow
01.10.2012 | Presse
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Kommen wir jetzt aber zu einem anderen Chart und zwar zum Dow Jones Bear's Eye View (BEV) für den Zeitraum zwischen 1996 und 2012. Immer wenn der BEV die rote Linie berührte, schloss der Dow Jones über seinen vorhergehenden Rekord-Höchstständen. In den 1990ern erreichte der Dow Jones noch häufig diese Nulllinie, als er aber ab 2000 in Ungnade fiel, dauerte es ganze sechs Jahre, oder 1.697 Handelstage, bevor er wieder ein neues Allzeithoch erreichte. Im Jahr 2002 machte der Dow 38% Verlust, hätte es sich aber um einen wahren Aktien-Bullenmarkt gehandelt, hätte die Erholung keine 1.697 Handelstage dauern dürfen. Zwischen 2006 und 2007 hatte der Dow ca. ein Jahr, in dem es wie in den guten alten Tagen der 1990er zuging; zwischen 2008-2009 brach er dann aber ein, und versank in seinem zweitschwersten Bärenmarkt seit 1885.Aktuell kämpft der Dow Jones - 1.249 Handelstage nachdem er das letzte Mal den BEV-Nullpunkt erreicht hatte - um ein neues Allzeithoch. Doch diese Erholung war von einem Einbruch des Handelsvolumens begleitet, was ein deutlicher Hinweis darauf ist, dass das breite Investorenpublikum nicht mehr im Markt ist. Hinzu kommt noch, dass Doktor Bernanke offiziell bekanntgab, dass die Federal Reserve dem Finanzmarkt monetäre "Inflationsspritzen“ verabreicht, um sinkende Kurse im Finanzsystem zu verhindern. Ungeachtet aller staatlichen Beihilfen schnitten die großen Aktienwerte seit 2000 trotzdem immer noch schlechter ab als Gold und Silber. Für die Frage, wo man sein Geld anlegen sollte, müsste das die entscheidende Erkenntnis sein.
Mir ist bekannt, dass die Finanzmedien ganz aus dem Häuschen sind, weil der Dow nur noch wenige Prozentpunkte vor einem neuen Allzeithoch steht, aber unser Opi Dow Jones hat sich viel Zeit genommen, um dorthin zu kommen. Und nach 1249 Handelstagen hat er es immer noch nicht bis zur roten BEV-Nulllinie geschafft! Natürlich könnte der alte Kerl immer noch genügend Power mobilisieren und über sein Hoch von Oktober 2007 klettern, aber was passiert danach? Was passiert, wenn sich dieser schon sehr alte Bulle letztendlich dafür entscheidet, wieder umzukehren und, wie es eines Tages ohnehin kommen muss, dann nicht mehr aufhört, bergabwärts zu marschieren. Ich weiß zumindest, dass Doktor Bernanke dann mit eine Spritze voller Liquidität hinter einem Baum lauert; doch eines Tages wird dieser monetäre Amtsmissbrauch keine Wirkung mehr zeigen.
Damit Sie sehen können, wie ein richtiger Bullenmarkt im BEV-Chart aussieht, werfen wir jetzt einen Blick auf‘s Silber. Seit 2001 hat es beim Silber regelmäßig Preiskorrekturen von mehr als 30% gegeben, dennoch dauerte es keine 1.249 Handelstage, um das Metall innerhalb seines Trends wieder einen neuen Höchststand zu bringen. Achten Sie auf die Korrektur D. Dieser Einbruch war schwerwiegender als der des Dows in den Jahren 2007-2009 (siehe Chart oben), und trotzdem brauchte Silber nur 642 Handelstage, um vom Nulllinienkontakt im Jahr 2008 zum nächsten im Jahr 2010 zu gelangen. Der Silber-Bullenmarkt ist immer noch sehr jung. Haut man drauf, kommt es gleich mit vermehrter Kraft zurückgeschnippt.