Nach der Kreditkrise: Gold, Silber und Dow
01.10.2012 | Presse
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Und welchen Eindruck macht der BEV-Gold-Chart? Einen verdammt bullischen! Seit 1999 fielen seine Korrekturen geringer als die Korrekturen im Dow aus, und auch Gold steht gleich wieder gestärkt auf, wenn er von den Bären auf die Matte geschickt wird. Am Ende dieser Handelswoche (21.09.) ist der Dow Jones nur noch 4,13 BEV-Punkte von einem neuen Allzeithoch entfernt, aber Gold ist nur noch 5,99 BEV-Punkte davon entfernt. Mit Blick auf die bisherigen Kursentwicklungen gehe ich davon aus, dass Gold noch vor dem Dow Jones ein neues Allzeithoch erreichen wird. Es ist recht offensichtlich, warum Charlie Munger uns Gold- und Silberbugs "Trottel“ nennt: Wir treten dem alten Pottwal kräftig in den Hintern, weil er sich nicht in den gleichen Edelmetall-Swimmingpool quetschen kann, in den wir Privatinvestoren passen. Er und andere Wall-Street-Wale sind wirklich gekränkt, dass die einzigen liquiden Märkte, in die sie passen, nur noch funktionsfähig sind, weil die Federal Reserve toxische Hypotheken monetisiert, um die Märkte in der Waagerechten zu halten.
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es schon einmal so etwas gegeben hatte: Die besten Gewinnchancen liegen in einem Markt, der aus ganz eigenen aber nur vorläufigen Gründen kein professionelles Geld empfangen kann. Bill Gross von PIMCO, noch so ein Pottwal, möchte raus aus dem Aktien- und Anleihemarkt. Das hat er zumindest gesagt. Aber wenn ihm Kundengelder in Milliardenhöhe zum Goldkauf zur Verfügung stehen, dann bleibem ihm nur die Gold-ETFs oder Gold-Futures - und beides steckt voller Kontrahentenrisiken, die er schließlich vermeiden will. Wenn nun die asiatischen Zentralbanken tonnenweise physisches Gold direkt von den Produzenten kaufen, dann wird PIMCO nicht am physischen Goldtisch mitmischen können, zumindest nicht in dem Umfang, wie Mr. Gross hier gerne mitmischen würde. Und dass er sich eine große Silberposition besorgen kann, kann er gleich vergessen.
Schauen wir uns einige Stufensummen-Charts an. Was ist ein Stufensummen-Chart? Man erstellt für eine bestimmte Sache einen Kurvenverlauf basierend auf den täglichen Kursgewinnen oder -verlusten zum Handelsschluss (lag der Kurs zu Handelsschluss unter dem Vortageskurs entspricht das -1, lag er darüber, entspricht das + 1; daraus bildet man die Summe.) Eine Stufensumme ist ein exzellenter Indikator für die Marktstimmung und auch sehr hilfreich bei der Prognose zukünftiger Preistrends. Werfen wir einen Blick auf Gold. Der Goldkurs und seine Stufensumme (die rote Linie = Marktstimmung) deuten gemeinsam darauf hin, dass höhere Goldkurse anstehen. Das einzige Haar in der Suppe ist, dass Gold in der letzten Woche zwar mehr Aufwärtstage als Abwärtstage für sich verbuchen konnte (steigende Stufensumme), der allgemeine Preistrend allerdings nicht von diesen Aufwärtstagen profitieren konnte. Aber solche kurzzeitigen Abweichungen sind nicht ungewöhnlich. Aus meiner Sicht signalisiert der Chart, dass wir im Oktober gute Chancen auf einen Kursdurchbruch haben, der Gold auf neue Allzeithochs bringt.