Japans unbeabsichtigte Politik des starken Yen
13.10.2012 | Steve Saville
Es folgt ein Auszug aus einem Kommentar, der ursprünglich am 07. Oktober 2012 auf www.speculative-investor.com veröffentlicht wurde.
Über die Jahre war immer wieder zu lesen, die Bank of Japan (BOJ) würde das Yen-Angebot deutlich aufblähen. Die "Experten", die solche Aussagen trafen, ließen sich aber ganz offensichtlich von den vielen Ankündigungen neuer QE-Programme durch die japanische Bürokratie beeinflussen. Sie hätten jedoch etwas genauer nachprüfen und nicht blindlings davon ausgehen sollen, dass diese QE-Programme zu einem deutlichen Anstieg der Yen-Menge im Wirtschaftsraum geführt hätten.
Nachforschungen hätten nämlich zeigen können, dass die jährliche Yen-Geldmengenwachstumsrate der letzten 20 Jahre (also Japans monetäre Inflationsrate) in einer engen Bandbreite schwankte und durchschnittlich 2% pro Jahr betrug. Auch aktuell befindet sie sich nah am langfristigen Durchschnitt. Der folgende Chart zeigt diese Entwicklungen. Tatsache ist, dass der Yen in den letzten zwei Jahrzehnten das bei weitem langsamste Geldmengenwachstum im Vergleich zu den anderen großen Währungen aufwies. Deswegen hat der Yen auch seine Kaufkraft behalten, und deswegen erwies er sich auf lange Sicht auch als relativ starke Währung, trotz der sehr auffälligen kurzzeitigen Negativabweichungen.
Der folgende Chart zeigt nebenbei gesagt auch, dass Japans Geldmengenwachstum in den Boom-Jahren der 1980er durchschnittlich 10% pro Jahr betrug; man erkennt zudem den Einbruch des Geldmengenwachstums in den Jahren 1990-1991. Dieser Übergang von der Bubble-Phase zur Nach-Bubble-Phase ist auch der Punkt, an dem monetäre Vergleiche zwischen den USA und Japan nicht mehr funktionieren. Während die monetäre Inflationsrate in Japan nach dem Platzen der Kredit-Bubble einbrach, begab sich die US-amerikanische in der Zeit nach dem Platzen der Kredit-Bubble auf einen steilen Weg nach oben.
Das ist auch kein unwichtiger Faktor, wenn man sich erklären will, warum die Situation in Japan nie so schlimm wurde und warum die schwer mitgenommene japanische Wirtschaft in den letzten 10 Jahren ein stärkeres Realwachstum aufzuweisen hatte als die US-Wirtschaft. Denn monetäre Inflation schadet in Wirklichkeit der Wirtschaft. Je mehr "Erfolg" die Fed beim Versuch hat, eine beständig hohe monetäre US $-Inflationsrate zu erzielen, desto schlimmer werden sich die Dinge letztendlich für die US-Wirtschaft entwickeln.
Eine weitere Anmerkung: Leider unternahm die japanische Regierung nach dem Platzen der Kredit-Bubble eine keynesianische Ausgabeorgie nach der anderen. Hätte sich nicht für diesen Weg entschieden - also großangelegte Ressourcenverschwendung bei gleichzeitig gewaltiger Schuldenanhäufung - wäre Japan jetzt möglicherweise in sehr guter Verfassung.
Auf dem Gebiet der Währungswechselkurse ist aber die relative monetäre Inflationsrate der tatsächlich trendentscheidende Faktor. Zinsgefälle, Handelsbilanzen, Aktien- und Rohstoffkurstrends, staatliche Schulden- und Defizitniveaus und Unterschiede in den Wirtschaftswachstumsquoten wirken sich hingegen als "Wellen" aus. Diese "Wellen" können eine Zeitlang dominieren (manchmal einige Jahre), im Endeffekt wird sich aber der eben erwähnte trendbestimmende Faktor durchsetzen.
Wie schon im einleitenden Abschnitt erwähnt wurde, entwickelte sich dieser Trend lange Zeit zu Gunsten des Yen. Der folgende Chart zeigt eine der Folgen dieser Entwicklung. Trotz des Zinsvorteils, den der US-Dollar gegenüber dem Yen genoss (im Verlauf der 15 Jahre, die hier vom Chart abgedeckt werden), befand und befindet sich der Yen gegenüber dem US-Dollar in einem langfristigen Bullenmarkt.
Über die Jahre war immer wieder zu lesen, die Bank of Japan (BOJ) würde das Yen-Angebot deutlich aufblähen. Die "Experten", die solche Aussagen trafen, ließen sich aber ganz offensichtlich von den vielen Ankündigungen neuer QE-Programme durch die japanische Bürokratie beeinflussen. Sie hätten jedoch etwas genauer nachprüfen und nicht blindlings davon ausgehen sollen, dass diese QE-Programme zu einem deutlichen Anstieg der Yen-Menge im Wirtschaftsraum geführt hätten.
Nachforschungen hätten nämlich zeigen können, dass die jährliche Yen-Geldmengenwachstumsrate der letzten 20 Jahre (also Japans monetäre Inflationsrate) in einer engen Bandbreite schwankte und durchschnittlich 2% pro Jahr betrug. Auch aktuell befindet sie sich nah am langfristigen Durchschnitt. Der folgende Chart zeigt diese Entwicklungen. Tatsache ist, dass der Yen in den letzten zwei Jahrzehnten das bei weitem langsamste Geldmengenwachstum im Vergleich zu den anderen großen Währungen aufwies. Deswegen hat der Yen auch seine Kaufkraft behalten, und deswegen erwies er sich auf lange Sicht auch als relativ starke Währung, trotz der sehr auffälligen kurzzeitigen Negativabweichungen.
Der folgende Chart zeigt nebenbei gesagt auch, dass Japans Geldmengenwachstum in den Boom-Jahren der 1980er durchschnittlich 10% pro Jahr betrug; man erkennt zudem den Einbruch des Geldmengenwachstums in den Jahren 1990-1991. Dieser Übergang von der Bubble-Phase zur Nach-Bubble-Phase ist auch der Punkt, an dem monetäre Vergleiche zwischen den USA und Japan nicht mehr funktionieren. Während die monetäre Inflationsrate in Japan nach dem Platzen der Kredit-Bubble einbrach, begab sich die US-amerikanische in der Zeit nach dem Platzen der Kredit-Bubble auf einen steilen Weg nach oben.
Das ist auch kein unwichtiger Faktor, wenn man sich erklären will, warum die Situation in Japan nie so schlimm wurde und warum die schwer mitgenommene japanische Wirtschaft in den letzten 10 Jahren ein stärkeres Realwachstum aufzuweisen hatte als die US-Wirtschaft. Denn monetäre Inflation schadet in Wirklichkeit der Wirtschaft. Je mehr "Erfolg" die Fed beim Versuch hat, eine beständig hohe monetäre US $-Inflationsrate zu erzielen, desto schlimmer werden sich die Dinge letztendlich für die US-Wirtschaft entwickeln.
Eine weitere Anmerkung: Leider unternahm die japanische Regierung nach dem Platzen der Kredit-Bubble eine keynesianische Ausgabeorgie nach der anderen. Hätte sich nicht für diesen Weg entschieden - also großangelegte Ressourcenverschwendung bei gleichzeitig gewaltiger Schuldenanhäufung - wäre Japan jetzt möglicherweise in sehr guter Verfassung.
Auf dem Gebiet der Währungswechselkurse ist aber die relative monetäre Inflationsrate der tatsächlich trendentscheidende Faktor. Zinsgefälle, Handelsbilanzen, Aktien- und Rohstoffkurstrends, staatliche Schulden- und Defizitniveaus und Unterschiede in den Wirtschaftswachstumsquoten wirken sich hingegen als "Wellen" aus. Diese "Wellen" können eine Zeitlang dominieren (manchmal einige Jahre), im Endeffekt wird sich aber der eben erwähnte trendbestimmende Faktor durchsetzen.
Wie schon im einleitenden Abschnitt erwähnt wurde, entwickelte sich dieser Trend lange Zeit zu Gunsten des Yen. Der folgende Chart zeigt eine der Folgen dieser Entwicklung. Trotz des Zinsvorteils, den der US-Dollar gegenüber dem Yen genoss (im Verlauf der 15 Jahre, die hier vom Chart abgedeckt werden), befand und befindet sich der Yen gegenüber dem US-Dollar in einem langfristigen Bullenmarkt.