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Günstige Goldaktien (Teil 4)

17.10.2012  |  Adam Hamilton
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Vor der Abkopplung, die von der Aktienpanik im Jahre 2008 hervorgerufen wurde, befand sich die HGR fünf Jahre lang in einer schmalen Handelsspanne zwischen 0,46 und 0,56. Diese Spanne stellt das Basisverhältnis zwischen den Goldaktien und dem Goldpreis ohne Berücksichtigung der brutalen Panikwelle 2008 dar. Wenn es nicht zu diesem Ereignis gekommen wäre, hätte sich die Handelsspanne weiterhin durchgesetzt.

Da der HUI der Zähler der Ratio ist, bedeutet ein HGR-Anstieg, dass die Goldaktien den Goldpreis überholen. Für gewöhnlich bedeutet dies, dass die Goldaktienpreise in einer wichtigen Gold-Rally schneller steigen. Gelegentlich waren die Goldaktienhändler so enthusiastisch, dass sie die HGR vorübergehend über ihren Widerstand von 0,56 trieben. Dies war zum letzten Mal Anfang des Jahres 2006 der Fall, als die Goldaktienpreise einen steilen Aufwärtstrend erlebten.

Ebenso gilt das Gegenteil, ein HGR-Rückgang deutet darauf hin, dass Gold die Goldaktienpreise hinter sich lässt. Vor der Panik deutete dies für gewöhnlich darauf hin, dass die Goldaktienpreise in wichtigen Goldpreiskorrekturen schneller fielen als Gold. Nur einmal kam es vor Ausbruch der Panik vor, dass die Goldaktien so unbeliebt waren, dass der HGR-Support von 0,46 vorübergehend durchbrochen wurde. Dies fand kurz vor dem massiven HUI-Aufschwung im Jahre 2006 statt.

Bis Mitte 2008 lag die HGR in den fünf Jahren vor der Panik durchschnittlich bei 0,511. Mit anderen Worten, der HUI entsprach meist nur knapp mehr als der Hälfte des Goldpreises. Fünf Jahre sind eine lange Zeit. In dieser Zeit kam es zu nahezu allen möglichen Stimmungskonstellationen, von wuchernder Gier am Ende von großen Aufschwüngen bis hin zu lähmender Angst am Ende von großen Korrekturen. Die langfristige Basis-HGR beläuft sich daher auf 0,511.

Die Börsenkrise veränderte natürlich alles. Die Angstwelle sorgte für eine gewaltige, beispiellose USD-Nachfrage als Zufluchtsort. Daher erlebte der US Dollar Index seine größte und schnellste Rally überhaupt. Gold musste deshalb einen großen Schlag hinnehmen und verlor von Juli bis November 2008 27,2%. Den Goldaktien ging es jedoch weitaus schlechter, der HUI fiel in dieser Zeitspanne um 67,7%.

Da die Goldaktienpreise viel schneller fielen als Gold, erlebte die HGR einen maßgeblichen Rückgang. Als die Angst ihren Höhepunkt und die HGR ihren Tiefpunkt erreichte, lag die HGR bei Werten, die sie zuletzt im April 2001 erreicht hatte. Die Goldaktienpreise verhielten sich daher so, als ob es den Goldbullenmarkt, der 2001 begann, nie gegeben hätte. Auch wenn viele Händler von ihrer Angst gelähmt waren, stellte diese Anomalie eine großartige Kaufgelegenheit dar. Daher kauften wir wie verrückt.

Nach der Panik erlebte die HGR einen dramatischen Anstieg, da die niedergeschlagenen Goldaktien einen schnelleren Anstieg als Gold erlebten. Wie ich anhand des nächsten Charts detailliert erklären werde, kam es schon bald zu einer Stagnation. Die Goldaktienpreise erlebten zwar immer noch eine Rally, sie konnten jedoch nur mit dem Goldpreis Schritt halten. Seit Ende 2011 ist die HGR erneut eingebrochen. Die Goldaktienpreise erreichten im Sommer 2012 im Verhältnis zu Gold erneut Panikwerte.

Der starke Kontrast zwischen den Goldaktienbewertungen vor und nach der Panik im Vergleich zum Goldpreis ist einfach erstaunlich. Vor der Panik lag der HUI fünf Jahre lang durchschnittlich beim 0,511-Fachen des Goldpreises. Seit der Panik ist diese Durchschnitts-HGR auf 0,350 gefallen. Die Goldaktien verloren also in der Zeit nach der Panik im Verhältnis zu Gold fast ein Drittel ihres Wertes.

Die entscheidende Frage für Spekulanten und Investoren lautet: Warum ist es dazu gekommen? Da die traditionellen Goldaktienbewertungen, die auf der Rentabilität basieren, in letzter Zeit genauso gering waren wie jeher seit Bullenmarktbeginn, muss die Antwort wohl in der Stimmung liegen. Die Aktienpanik war so angsteinflößend, dass sie zahlreiche Goldaktienhändler vor der Panik dazu veranlasste, diesen Sektor zu verbannen und niemals zurückzukehren.

Da ich im Newsletter-Geschäft tätig bin, habe ich Ende 2008 und Anfang 2009 zahllose E-Mails von kapitulierenden Händlern erhalten. Spekulanten und Investoren haben die extreme Anomalie der Börsenkrise auf die Ewigkeit projiziert, sodass sie nahe Paniktiefstwerten verkauften, um das ihnen verbleibende Kapital zu retten. Nachdem sie zum wohl schlechtesten Zeitpunkt des gesamten Bullenmarktes verkauft hatten, waren sie zu entmutigt, um jemals wieder zurückzukehren.

Der folgende Chart zeigt das Ausmaß der Folgen der Goldaktienverkäufe nach Krisenende. Neben der HGR in Blau sehen Sie den HUI in Rot und den hypothetischen HUI in Gelb. Letzterer gibt Aufschluss darüber, wo der HUI liegen würde, wenn die HGR bei 0,511 liegen würde. Die gewaltige Lücke zwischen dieser ursprünglichen HGR und den momentanen HGR-Werten stellt eine großartige Investitionsgelegenheit in Goldaktien dar.

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