Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Ian Gordon: Gerüstet für den harten Kondratjew-Winter?

13.01.2011  |  The Gold Report
Rüsten Sie sich. Es sieht ganz so aus, als würde der harte Kondratjew-Winter im Jahr 2011 noch schlimmer werden. Der Gründer der Longwave Group, Ian Gordon, sieht deutliche Hinweise auf eine drohende Katastrophe und verweist auf ähnliche Beispiele aus der Geschichte. Trotz seiner schaurigen Prognosen, zu denen unter anderen ein Einruch des Dow auf ca. 1.000 Punkte zählt, geht Ian Gordon davon aus, dass sich die Investitionen in qualitativ hochwertige Juniors königlich auszahlen werden - weil das Kapital, das aus den Märkten flüchtet, in diese Richtung fließen wird.


The Gold Report: In den 11 Jahren, die Sie nun schon in Gold-Juniors investieren, haben Sie eine jährliche Ertragsrate von ca. 70% erzielen können. Damals im Jahr 2000 mussten die meisten Broker und Finanzmanager Ihre Investmentstrategie sicherlich als sehr riskant eingestuft haben. Sie sagten jedoch, Sie hätten dabei immer ein sehr sicheres Gefühl gehabt, weil Sie ein Verständnis vom Kondratjew-Zyklus hatten. Kann man sagen, dass dieser Zyklus Ihnen das Vertrauen gab, um bei Gold und Gold-Juniors auf steigende Kurse zu setzen?

Ian Gordon: Ich wusste, dass die großen Aktien-Bullenmärkte immer auf die Herbstphase des Zyklus fallen; und 1999 war ich zuversichtlich, dass der Herbst-Bullenmarkt, der im Jahr 1982 begonnen hatte, zu Ende ging, da zu dieser Zeit enorme Spekulation an der Tagesordnung war - gerade bei den Aktien des Neuen Marktes. Jeden Tag kam eine neue Aktie auf den Markt, und schon am Ausgabetage stieg ihr Preis um das Doppelte oder Dreifache. Derartige Spekulation - und die Tatsache, dass einige dieser Unternehmungen nie an den Aktienmarkt hätten kommen dürfen - war für mich das Zeichen, dass wir auf das Ende des großen Herbst-Bullenmarktes zusteuerten - das waren quasi ähnlich verrückte Tage wie im Sommer 1929.

Wenn ein so großer Bullenmarkt zu Ende geht - was im Januar 2000 für den Dow und im März 2000 für den NASDAQ der Fall war - dann ist das ein Signal, dass es in die Winterperiode des Kondratjew-Zyklus geht. Das ist die Zeit, in der die Schulden sozusagen aus der Wirtschaft gequetscht werden. Im Wissen darum, und im Wissen darum, was auf die 1929er Herbst-Spitze am Aktienmarkt folgte (das Signal für den Winterbeginn), war mir dann auch klar, dass das Ende des großen Bullenmarktes zudem extrem bullisch für Gold sein würde; also genau das, was auch nach der Aktienmarktspitze 1929 passierte.

Ich achtete zudem auf das Dow-Gold-Verhältnis - also der Preis des Dow Jones Industrials geteilt durch den Preis einer Unze Gold. Dieses Verhältnis erreicht im Juli 1999 seine Spitze, als man 43,85 oz Gold brauchte, um einen Anteil am Dow zu kaufen. Das war der höchste Stand, den dieses Verhältnis jemals erreicht hatte. Dieses extreme Hoch überzeugte mich schließlich, dass der große Herbst-Bullenmarkt der Aktien zu Ende ging. Diese Spitze am Aktienmarkt kündigte also den Beginn des Kondratjew-Winters an, in welchem die Schulden aus Wirtschaft gelöscht werden. Der Winter ist eine schreckliche Zeit für Aktien, aber eine sehr günstige, wenn man in Gold und Goldbergbauaktien investiert hat; ich war also sehr überzeugt davon, dass jetzt ein neuer, sehr starker und langer Bullenmarkt für Gold und Goldaktien anbrechen würde. Folglich positionierte ich mein Anlagekonto zu 100% bei Edelmetallaktien, hauptsächlich Goldbergbauunternehmen; und das gesamte Portfolio war auf Aktien der Junior-Bergbauunternehmen ausgerichtet.


The Gold Report: Wenn dieser Bullenmarkt im Jahr 2000 begann, dann befinden wir uns jetzt im 11 Jahr des Kondratjew-Winters; aber erst seit zwei Jahren ist es wirklich schlimm. Wie viel schlimmer wird es noch werden, bevor es wieder besser wird?

Ian Gordon: Es muss noch viel schlimmer werden. Die Schulden müssen aus der Wirtschaft gepresst werden. Denn wir leben in einem reinen Fiat-Papiergeldsystem, die weltweiten Schulden sind enorm - besonders in den Vereinigten Staaten. Wenn man die nicht-öffentlichen Schulden in den USA zusammenzählt, also die der Unternehmen, der Verbraucher und die Finanzschulden, so kommt man auf 42 Billionen $, und das meiste davon wird aus der Wirtschaft geschwemmt werden.

Dieser Prozess ist sehr schmerzhaft. Er sorgt für massiven Druck auf die Gläubiger, hauptsächlich Banken, und auf die Schuldner, was letztendlich zu gewaltigen Bankrotten auf beiden Seiten der Bilanz führt. Es sind schon Banken zusammengebrochen, und dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Wir haben sogar schon Riesenbankrotte gesehen - General Motors, AIG sowie andere Unternehmen, die aufgrund von Schulden gescheitert sind. Der Prozess hat gerade erst begonnen.




Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"