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Der Einfluss des Silber-ETFs (Teil 2)

26.01.2011  |  Adam Hamilton
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Während Sie das beachtliche Wachstum der SLV-Anteile auf sich wirken lassen, denken Sie daran, dass ETF-Shareholder nur Silberbarren kaufen, wenn die Nachfrage nach SLV-Anteilen die Silbernachfrage übersteigt. Seit April 2006 haben Investoren mehr oder weniger kontinuierlich Geld in Silber gesteckt. Der Silberbullenmarktverlauf in den vergangenen fünf Jahren wäre nicht so erfolgreich gewesen, wenn Aktieninvestoren nicht 350 Millionen Unzen Silber gekauft hätten.

Der SLV war von Beginn an sehr beliebt, auch wenn der Silberpreis nur zwei Wochen nach der Einführung des SLV eine Korrektur von 35,1 Prozent erlebte. In den fünf Wochen dieser brutalen Silberpreiskorrektur sind die SLV-Holdings trotzdem um 10,4 Prozent gestiegen! Damals wie heute bin ich immer noch beeindruckt davon.

Vor der SLV-Einführung dachten traditionelle Silbermünzeninvestoren, dass Aktieninvestoren weitaus exzentrischer und launischer sind als der Rest der Silberwelt. Aktieninvestoren würden ihre SLV-Anteile unverzüglich verkaufen, wenn Silber einen Sell-Off erlebt und somit den Silberkursrückgang noch verstärken. Das war jedoch nicht der Fall, denn die SLV-Shareholder haben die Oberhand an den Silbermärkten! Nur sehr selten üben sie einen Verkaufsdruck auf den SLV aus, was die SLV-Anteile während des letzten Silberkurstiefs etwas "unnachgiebig" machte.

Im Jahr 2007, als der Silberkurs einen Abwärtstrend erlebte, strömten die Investoren scharenweise zum SLV. Unglaublich, aber wahr: Die SLV-Anteile sind während der niederschmetternden Aktienpanik 2008 tatsächlich gestiegen. Im Anschluss an seinen Höchstwert im Juli 2008 ist der Silberkurs bis zu seinem Paniktief im November (an exakt dem Tag, an dem die Aktienmärkte am Boden waren), um 53,4 Prozent gefallen. Auch wenn die SLV-Anteile in diesem Zeitraum um 11,4 Prozent gestiegen sind, haben Aktieninvestoren Silber nicht so schnell gekauft, wie es verkauft wurde.

Sogar in der dunkelsten Zeit der Krise wurden die SLV-Shareholder nicht in den Sog der Angst gezogen. Während der Silberpreis innerhalb von 9 Wochen um 33,8 Prozent fiel, haben die SLV-Anteile lediglich 0,6 Prozent verloren. Die "Unnachgiebigkeit" der SLV-Anteile in dieser Zeit war wirklich beachtlich. Die SLV-Shareholder könnten traditionellen Silberinvestoren noch so Einiges lehren, beispielsweise auch in Sell-Offs die Ruhe bewahren!

Das größte Risiko, das der SLV für den Silbermarkt ausmacht, ist das gigantische, zusätzliche Angebot, das er ergänzen könnte, wenn Aktieninvestoren seine Anteile schneller verkaufen als Silber. Das würde jeden Sell-Off am ohnehin schon volatilen Silbermarkt nur noch verstärken. Auch wenn ich mir sicher bin, dass wir ein monumentales SLV-Selling erleben werden, wenn der Silberbullenmarkt endet, wird das unter Berücksichtigung des Beliebtheitwachstums noch einige Jahre dauern. Der Goldpreis hat den stärksten Einfluss auf den Silberbullenmarkt und in Anbetracht des Verhältnisses von Goldangebot und -Nachfrage ist der Goldbullenmarkt noch lange nicht vorbei.

Ich komme immer wieder auf das Verhalten der Aktieninvestoren zurück, das anhand der SLV-Anteile während der Aktienpanik deutlich wird, um ein beliebtes Argument der Wall Street gegen Silber zu widerlegen. Silber-Baissespekulanten rechnen damit, dass ein SLV-Sell-Off den Silberkurs zum Einstürzen bringt. Und wenn wir tatsächlich einen solchen Sell-Off erleben würde, würde dieser Fall auch eintreten. Die Unnachgiebigkeit der SLV-Holdings in den letzten fünf Jahren, insbesondere in der Aktienkrise, sprechen gegen diese Theorie. Wenn das größte Ereignis an den globalen Märkten seit 1907 keine SLV-Panik entfacht, was denn dann?

Die SLV-Holdings stiegen erneut während der Silberkurserholung Anfang 2009 und erzielten viele neue Höchstwerte. Dieser SLV-Anstieg wurde durch den parallel stattfindenden Aufschwung der GLD-Anteile ausgelöst. Einige große Hedge-Fonds kauften Anfang 2009 massenweise GLD-Anteile. Zahlreiche Investoren folgten ihrem Beispiel und investierten in den GLD und den SLV und erzielten massive Gewinne.

Von Ende 2009 bis Mitte 2010 verliefen die SLV-Anteile relativ unspektakulär, trotz der Konsolidierung des Silberpreises. Es gab periodisch stattfindende "Selling-Wellen", als der Silberpreis seitwärts verlief oder sich zurückzog, aber die SLV-Sell-Offs waren eher unbedeutend. Und letztendlich explodierte die Nachfrage der Aktieninvestoren nach Silber im Herbst letzten Jahres erneut, als der Silberpreis zu steigen begann.




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