Der Einfluss des Silber-ETFs (Teil 2)
26.01.2011 | Adam Hamilton
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Ein weiterer interessanter Aspekt des SLV stellt sein Handelsvolumen dar, das uns einen Einblick gibt, wann Aktieninvestoren die größten Kapitalmengen investieren. Da jeder SLV-Anteil einer Unze Silber entspricht (weniger als die Verwaltungskosten dieses ETFs), ist es nicht schwer, herauszufinden, wann Aktieninvestoren am optimistischsten sind. Die Antwort liegt auf der Hand. Die größten Sprünge des Trading-Volumens fanden meist, bis auf einige Ausnahmen, während Silber-Sell-Offs statt. Die roten Zahlenangaben in der Chart zeigen, wie sich Silber an Tagen verhält, an denen viele SLV-Anteile den Besitzer wechselten. Die blauen Zahlen zeigen den äquivalenten Silberwert dieser Anteile. Das SLV-Kapitalvolumen hat sich im Laufe der Jahre maßgeblich vergrößert.
Im Jahr 2006 fiel der Silberpreis an einem Tag um 10,8 Prozent, was dazu führte, dass 20,7 Millionen Anteile (also 20,7 Millionen Unzen Silber) ihren Besitzer wechselten. Am Ende des Tages betrug der Silberpreis bei Börsenschluss 9,84 Dollar und die Anteile waren insgesamt nur 204 Millionen Dollar wert. Im März 2008, als Silber eine Korrektur erlebte und um 9 Prozent an nur einem Tag fiel, wechselten 31,7 Millionen SLV-Anteile im Wert von 568 Millionen Dollar ihren Besitzer. Das SLV-Volumen wurde mit dem wachsenden Interesse der Aktieninvestoren an Silber kontinuierlich aufgestockt.
Das SLV-Volumen hat seinen Höhepunkt am 9. November 2010 erreicht, mit unglaublichen 149,1 Millionen Anteilen und einem Wert von 3998 Millionen Dollar! An jenem Tag hat die CME Group ihre Margen durch COMEX Silber-Futures um 30 Prozent vergrößert. Auch wenn der Silberkurs an dem Tag bei Börsenschluss nur 3,2 Prozent verloren hatte, fiel er zuvor um 8,3 Prozent innerhalb von 3 Stunden.
Die gelbe Linie stellt den vierteljährlichen Durchschnittswert des SLV-Volumens dar. In den Jahren 2006 und 2007 verlief sie relativ flach, trotz des unaufhaltsamen Anstiegs der SLV-Anteile. In den Jahren 2008, 2009 und Anfang 2010 ist dieser Durchschnitt jedoch stetig gestiegen. Anschließend schoss diese Linie auf 28 Millionen SLV-Anteile pro Tag im letzten Quartal 2010! Wenn man den Tag, an dem der SLV seinen Höchstwert von 149,1 Millionen Anteilen und den Folgetag (79,9 Mio.) nicht berücksichtigt, wären das für das vierte Quartal 2010 immer noch unglaubliche 25,2 Millionen Anteile!
Die beachtliche Silberpreis-Rally im vergangenen Herbst hat wahre Wunder für die Nachfrage der Aktieninvestoren bewirkt. Und unter Berücksichtigung der Unnachgiebigkeit der SLV-Anteile im Laufe der letzten fünf Jahre, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass diese neuen Aktieninvestoren dem SLV treu bleiben werden. Je mehr Kapital, ungeachtet der Quelle, in Silber fließt, desto länger wird sich sein Bullenmarkt durchsetzen können.
Da das SLV-Volumen meist an Tagen steigt, an denen der Silberpreis fällt, fragen Sie sich vielleicht, wie die SLV-Holdings so unnachgiebig bleiben können. SLV-Shareholder haben während großen Silber-Sell-Offs offensichtlich Angst, da sie eine überproportional große Menge an Anteilen verkaufen. Der Schlüssel ist die Differenz. Der SLV muss Barren verkaufen, um Anteile zurückzukaufen, wenn Aktieninvestoren sie in einem schnelleren Tempo verkaufen, als Silber verkauft wird. Solange der SLV und Silber miteinander Schritt halten können, muss kein Barren gekauft oder verkauft werden.