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Die zweite Inflationswelle

24.01.2011  |  Robert Rethfeld
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Das ist erklärbar: Aktienmärkte zeigen ihre beste Performance in einem Umfeld niedriger Inflationsraten. Für die USA beträgt dieser Korridor 2 bis 5 Prozent. Inflationsraten unter 2 Prozent oder gar Deflation bringen die US-Aktienmärkte genauso ins Stocken wie Inflationsraten oberhalb von 5 Prozent. Im Falle anderer internationaler Märkte dürfte ein ähnlicher Korridor vorliegen.

Der "Case in Point" ist Indonesien. Das mit 242 Millionen Einwohnern an vierter Stelle der Bevölkerungsstatistik stehende Land weist im Dezember einen Anstieg der Inflationsrate auf 7 Prozent auf. Die Nahrungsmittel-Inflationsrate beträgt 16 Prozent. Der Aktienmarkt ist seit Mitte Dezember um 11 Prozent gefallen.

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Die Währung fällt, ebenso die Bonds (=steigende Renditen). Das internationale Kapital hat Angst vor eine Zinserhöhung. Es befürchtet nicht zu Unrecht konjunkturelle Bremseffekte und verlässt das sinkende Schiff (auch wenn nicht klar ist, ob es tatsächlich sinken wird). Ähnliche Reaktionen erwarten wir auch für andere Schwellenländer. Die Aktienmärkte sind jedenfalls bei steigenden Inflationsraten kein sicherer Hafen.

Inflation bricht dann in sich zusammen, wenn die Kaufkraft aufgrund sinkender Reallöhne nachlässt. Je höher die Inflation, desto schwieriger wird es, den Schock der nachlassenden Kaufkraft abzufangen. Üblicherweise folgt einer Phase der Inflation eine rezessive bzw. deflationäre Phase.

Aktienmarkt-Leitindizes zählen zu den besten voraus laufenden Konjunkturindikatoren. Das Zittern in Asien zeigt eine konjunkturelle Abschwächung an. Die Rohstoffpreise dürften dies spätestens zur Jahresmitte 2011 zu spüren bekommen. Erste Brüche sind bereits erkennbar: Die Edelmetalle zeigen relative und absolute Schwäche.

Der ersten Inflationswelle Frühjahr/Sommer 2008 folgte die Baisse im Herbst 2008. Aktuell rollt die zweite Welle. Folgt erneut eine Baisse? Während im Jahr 2008 die USA die Schwellenländer in die Abkühlungsphase zwangen, dürfte es diesmal umgekehrt laufen: Die Schwellenländer sind zu massiven Bremsaktionen gezwungen. Die dortige konjunkturelle Abschwächung dürfte die USA - und auch Europa - im Laufe des Jahres treffen. Verfolgen Sie die Entwicklung der Finanzmärkte in unserer handelstäglichen Frühausgabe.


© Robert Rethfeld
www.wellenreiter-invest.de



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