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Bundesagrarministerium will Agrarrohstoffhandel einschränken und provoziert so Hungersnöte

03.02.2011  |  Ralph Bärligea
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Terminkontrakte können die Preise der realen Güter nicht beeinflussen

Am Ende muss irgendjemand den realen Weizen haben, egal welche Terminkontrakte gehandelt wurden und zu welchen Preisen. Terminkontrakte können schließlich die Menge des vorhandenen Weizens, das das Angebot mitbestimmt nicht beeinflussen. Nur und nur das Angebot und die Nachfrage von realem Weizen auf dem Markt bestimmt den Weizenpreis und niemals der Terminkontrakt auf Weizen. Umgekehrt bestimmt der Preis des Weizens den Preis der Terminkontrakte; hier wird Ursache und Wirkung vertauscht, aber das zeige ich später.

Der Weizen ist, egal welche Terminkontrakte gehandelt werden, einfach da und muss irgendwann auf den Markt, weil er sonst verfault. Weizen ist natürlich für eine gewisse Zeit haltbar und wird vielleicht gelagert und nicht verkauft. Kritiker sprechen dann abfällig vom "Horten". Ja, das geschieht und das ist Arbitrage zwischen verschiedenen Zeitpunkten.


"Spekulanten" halten Agrarpreise stabil und retten so Menschenleben

Arbitrage zwischen verschiedenen Zeitpunkten heißt, günstiger kaufen, als man verkauft. Am Ende führt das zu einem stabilen Preis. Immer wenn es ein sehr hohes Angebot an zum Beispiel Weizen durch etwa eine überdurchschnittlich gute Ernte gibt, fallen die Preise und dann kaufen die Arbitrageure, was die Nachfrage und damit den Preis wieder erhöht. Der Arbitrageur lagert jetzt den Weizen, er "hortet" wie der Hamster. In schlechten Zeiten, wenn das Angebot sinkt, etwa weil es im Winter keiner Ernte gibt, oder auch spontan eine Naturkatastrophe eintritt, steigen die Preise.

Nun wittert der Arbitrageur sein Geschäft und verkauft den gelagerten Weizen, wodurch aber das Angebot wieder steigt und die Preise wieder sinken. Dadurch entsteht ein stabiler Preis auf dem Markt. Die Arbitrageure kaufen und verkaufen solange zwischen den verschiedenen Zeitpunkten, bis sich die Preise im Zeitverlauf angleichen und man keine Gewinne mehr aus den Preisdifferenzen ziehen kann.

Der sogenannte "Spekulant" sorgt für schlechte Zeiten vor. Er verhindert Verschwendung in guten Zeiten, da er Ware aufkauft und lagert, wenn sie im Überfluss vorhanden ist. Er sorgt für das notwendige Angebot in schlechten Zeiten, wo er vor hat, sie zu etwas höheren, als seinen Einkaufspreisen in guten Zeiten zu verkaufen. Es ist ein ehrliches und nützliches Geschäft und der Arbitrageur hat dabei Lagerkosten und geht ein Risiko ein, weil er die Preisentwicklung in der Zukunft auch falsch einschätzen kann.

Gleichzeitig steht ein Arbitrageur beziehungsweise Händler im Wettbewerb mit anderen Händlern. In den Medien lügt man aber mehrheitlich und sagt, die "Spekulanten" führen zu Preisschwankungen und Krisen. Das Gegenteil ist der Fall. Die "Spekulanten" stabilisieren die Preise und gleichen reale Krisen, wie beim Weizen etwa die Überernte bis hin zur Dürre, aus.


Ilse Aigners "Regulierung" lässt die Preise schwanken und führt zu Hungersnöten

Wenn das Bundesagrarministerin Preisobergrenzen für Agrarrohstoffe festlegt, kaufen die "Spekulanten" in guten Erntezeiten keinen Weizen mehr, weil es sich dann nicht mehr lohnt den Weizen in schlechten Erntezeiten oder bei Katastrophen zu verkaufen. Man kann ja dann keine höheren Preise mehr verlangen. Dadurch sinkt aber auch in guten Erntezeiten die Weizennachfrage durch sogenannte "Spekulanten", wodurch der Weizenpreis wegen mangelnder Nachfrage weiter fällt und sich auf einem niedrigen Niveau einpendelt. Die unmittelbare Folge wäre eine Verschwendung von Weizen, der vielleicht verbrannt wird oder Überschüsse einfach auf dem Feld verfaulen.

In schlechten Zeiten hat man dann keine Lagerbestände mehr, sondern reale Hungersnöte und schlimmstenfalls Hungertote zu beklagen. Es trifft halt wie so oft die Ärmsten der Armen - die anderen kaufen eben zu höheren Preisen, die sich die Ärmsten nicht mehr leisten können. Vor allem Kinder sind betroffen und alleinstehende Frauen mit vielen Kindern. Die Bilder aus Afrika kennen wir.

Es ist nicht fair, die Bundesagrarministerin dafür anzugreifen, dass diese Kinder sterben könnten, weil sie den Eindruck macht, es gut zu meinen und wohl wirklich als Ministerin nichts von ihrem Handwerk versteht. Aigner wirkt auf viele wie eine ehrliche, sympathische Frau. Aber es gibt Politiker, die die dargestellten Zusammenhänge sicher verstehen und diese Politik jedoch strategisch unterstützen. Positiv? Die Hungertoten führen zu einer Reduktion der Weltbevölkerung, was nach offiziellen Hypothesen Ressourcen und das Klima schont.

Was geschieht ist doch pervers. De facto wird der Handel mit Lebensmitteln eingeschränkt, was den Menschen ihre Nahrungsgrundlage entzieht und so einige verhungern lässt. Die ökonomisch-logische Analyse lässt kein anderes Urteil zu. Deutschland und Industrieländer sind vom Hungertod in der Regel nicht betroffen, weil sie auch zu höheren Preisen kaufen können. Diese Politik zerstört aber auch ihren Wohlstand, weil in guten Zeiten so Ressourcen verschwendet werden, in schlechten dann die Preise steigen und weniger Geld für andere Dinge bleibt, wie etwa für Bildung.




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