Gold- & Silbermärkte: Die dunkle Seite der Macht (2/2)
14.03.2011 | Peter Boehringer
Den 1. Teil können sie hier lesen ...
Der Silberpreis: seit zehn Jahren ein reines Derivat des Goldpreises!
Auch wenn einiges dafür spricht: Noch können wir rein statistisch nicht sicher sagen, ob Silber tatsächlich noch schneller nach oben will als in den letzten Jahren. Was wir aber sicher feststellen können: Auch der Silberpreis wird ebenso wie der Goldpreis gemanagt! Dies sogar noch militärischer und disziplinierter als der Goldpreis! Man kann dies auch sehr eindrucksvoll visualisieren: In Abb. 4 wird unter Anwendung der beiden oben genannte Korrelationsgleichungen ex post ein sog. "synthetischer" Silberpreis ausgerechnet und als rote Linie abgebildet. Dabei ist die einzige Eingangsgröße der Goldpreis der letzten Jahre - den Rest besorgt die einfache lineare Mathematik. Daneben wird in Abb. 4 als blaue Linie der reale Silberpreis des Spotmarkts gestellt. Hier das absolut schockierende Ergebnis:
Man erkennt sofort eine praktisch perfekte Korrelation zwischen dem synthetisch-theoretischen und dem tatsächlichen Silberpreis! Diese Erkenntnis impliziert aber einen Skandal: Es ist der Beweis, dass der Silberpreis über ein ganzes Jahrzehnt hinweg nichts, aber auch gar nichts mit industriellen Fundamentaldaten von Silber zu tun hatte - und noch nicht einmal viel mit der gegenüber Gold durchaus anders gelagerten Investmentnachfrage!
Dies ist eine Erkenntnis, die für alle einschlägigen Anlageberater, Rohstoffanalysten sowie für Minen-Vorstände und industrielle Silberverbraucher höchste Relevanz haben muss: Jede Silberpreisanalyse, die sich in den letzten Jahren mit Fundamentaldaten von Silber befasst hat, war in der Praxis irrelevant - selbst wenn sie noch so richtig war! Dabei sagen wir explizit nicht, dass die Fundamentaldaten von Silber irgendwie irrelevant oder gar schlecht wären. Überhaupt nicht - sie sind phantastisch und wir analysieren sie ständig. Wir sagen lediglich, dass sie in den letzten acht Jahren keinerlei Rolle bei der Preisfindung gespielt haben!
Wir halten fest: Der Silberpreis ist bis heute noch strenger gemanagt als der Goldpreis. Der Silberpreis war de facto seit Jahren ein Derivat des Goldpreises ohne zugelassenes Eigenleben. Das ist übrigens auch der Grund, warum die vielen langjährigen Silberbugs zumindest bis vor wenigen Monaten immer wieder enttäuscht wurden. Nicht in absoluter Hinsicht - immerhin kommen wir von 4 bis 5 USD/Unze. Aber hinsichtlich einer aufgrund der Fundamentaldaten zu erwartenden erheblichen Outperformance von Silber. Diese wurde einfach nicht zugelassen - nicht einmal intraday.
Aktuelle Entwicklungen: Positionsobergrenzen an der Comex?
Kritiker der seit vielen Jahren unsanktionierten extrem konzentrierten und hohen Silber-Shortpositionen am Comex-Terminmarkt setzen große Hoffnungen auf eine im Oktober 2010 angekündigte Untersuchung der Comex-Aufsichtsbehörde CFTC. Während wir einerseits die nun wahrscheinlich gewordene Einführung von Positionsobergrenzen für diese "Papiersilber"-Geschäfte begrüßen (es wird ja an der Comex praktisch nie Lieferung verlangt, so dass enorm konzentrierte und ständig prolongierte Shortpositionen tatsächlich seit Jahren Druck auf den Silberpreis ausüben konnten), müssen wir dennoch vor überzogenen Erwartungen warnen und auch einige Mythen zerstören:
Der Silberpreis: seit zehn Jahren ein reines Derivat des Goldpreises!
Auch wenn einiges dafür spricht: Noch können wir rein statistisch nicht sicher sagen, ob Silber tatsächlich noch schneller nach oben will als in den letzten Jahren. Was wir aber sicher feststellen können: Auch der Silberpreis wird ebenso wie der Goldpreis gemanagt! Dies sogar noch militärischer und disziplinierter als der Goldpreis! Man kann dies auch sehr eindrucksvoll visualisieren: In Abb. 4 wird unter Anwendung der beiden oben genannte Korrelationsgleichungen ex post ein sog. "synthetischer" Silberpreis ausgerechnet und als rote Linie abgebildet. Dabei ist die einzige Eingangsgröße der Goldpreis der letzten Jahre - den Rest besorgt die einfache lineare Mathematik. Daneben wird in Abb. 4 als blaue Linie der reale Silberpreis des Spotmarkts gestellt. Hier das absolut schockierende Ergebnis:
Man erkennt sofort eine praktisch perfekte Korrelation zwischen dem synthetisch-theoretischen und dem tatsächlichen Silberpreis! Diese Erkenntnis impliziert aber einen Skandal: Es ist der Beweis, dass der Silberpreis über ein ganzes Jahrzehnt hinweg nichts, aber auch gar nichts mit industriellen Fundamentaldaten von Silber zu tun hatte - und noch nicht einmal viel mit der gegenüber Gold durchaus anders gelagerten Investmentnachfrage!
Dies ist eine Erkenntnis, die für alle einschlägigen Anlageberater, Rohstoffanalysten sowie für Minen-Vorstände und industrielle Silberverbraucher höchste Relevanz haben muss: Jede Silberpreisanalyse, die sich in den letzten Jahren mit Fundamentaldaten von Silber befasst hat, war in der Praxis irrelevant - selbst wenn sie noch so richtig war! Dabei sagen wir explizit nicht, dass die Fundamentaldaten von Silber irgendwie irrelevant oder gar schlecht wären. Überhaupt nicht - sie sind phantastisch und wir analysieren sie ständig. Wir sagen lediglich, dass sie in den letzten acht Jahren keinerlei Rolle bei der Preisfindung gespielt haben!
Wir halten fest: Der Silberpreis ist bis heute noch strenger gemanagt als der Goldpreis. Der Silberpreis war de facto seit Jahren ein Derivat des Goldpreises ohne zugelassenes Eigenleben. Das ist übrigens auch der Grund, warum die vielen langjährigen Silberbugs zumindest bis vor wenigen Monaten immer wieder enttäuscht wurden. Nicht in absoluter Hinsicht - immerhin kommen wir von 4 bis 5 USD/Unze. Aber hinsichtlich einer aufgrund der Fundamentaldaten zu erwartenden erheblichen Outperformance von Silber. Diese wurde einfach nicht zugelassen - nicht einmal intraday.
Aktuelle Entwicklungen: Positionsobergrenzen an der Comex?
Kritiker der seit vielen Jahren unsanktionierten extrem konzentrierten und hohen Silber-Shortpositionen am Comex-Terminmarkt setzen große Hoffnungen auf eine im Oktober 2010 angekündigte Untersuchung der Comex-Aufsichtsbehörde CFTC. Während wir einerseits die nun wahrscheinlich gewordene Einführung von Positionsobergrenzen für diese "Papiersilber"-Geschäfte begrüßen (es wird ja an der Comex praktisch nie Lieferung verlangt, so dass enorm konzentrierte und ständig prolongierte Shortpositionen tatsächlich seit Jahren Druck auf den Silberpreis ausüben konnten), müssen wir dennoch vor überzogenen Erwartungen warnen und auch einige Mythen zerstören: