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Probleme auf der Angebotsseite machen höhere Palladiumnotierungen wahrscheinlich

17.11.2012  |  Thorsten Proettel
- Seite 3 -
Heterogene Investmentnachfrage

Nach den jüngsten vom World Gold Council veröffentlichten Daten kletterten die Anlegerkäufe im 3. Quartal 2012 deutlich gegenüber dem Vorquartal und machten knapp 40% der Gesamtnachfrage aus. Ein wichtiger Grund hierfür waren die bereits angesprochenen geldpolitischen Beschlüsse. Der Zuwachs betraf vor allem die in der westlichen Welt beliebten börsengehandelten Fonds mit physischer Hinterlegung (siehe Chart).

Generell ist nach mehr als fünf Jahren Finanzkrise jedoch eine gewisse Sättigung in Anlegerkreisen zu beobachten. Beispielsweise dürften die Käufe der beliebten Gold-Eagle-Anlagemünzen heuer rund 35% unter den Werten des Vorjahres liegen. Dennoch bleibt eine Umkehr der aktuell vorherrschenden Goldströme, also ein Abverkauf durch Privatanleger, unwahrscheinlich. Hierfür spricht das weiterhin niedrige oder sogar negative Realzinsniveau in vielen wichtigen Wirtschaftsräumen und die Unsicherheit über den Erfolg des eingeschlagenen Weges zur Eurorettung.

Darüber hinaus haftet den fünf weltweit wichtigsten Währungen USD, Euro, Yen, Britisches Pfund und Schweizer Franken der Makel des Gelddruckens mit der Notenpresse an, und sei es nur durch das Versprechen der Wechselkursstabilisierung.

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Indien und China bilden Achillesferse des Marktes

Die Daten des World Gold Councils zu Indien und China bieten ein gemischtes Bild. Grundsätzlich leidet der Goldabsatz in den beiden Ländern, die zusammen mehr als 45% der Nachfrage privater Haushalte ausmachen, unter einer konjunkturellen Wachstumsdelle. In Indien stieg der Absatz von Schmuck- und Anlagegold im 3. Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal zwar wieder leicht an. Insgesamt handelt es sich aber nur um eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau, denn in den ersten neun Monaten 2012 lag der Absatz knapp 23% unter dem Vorjahreszeitraum. Mit China verhält es sich genau umgekehrt, d.h. die Tendenz ist negativ. In der Summe waren die Goldkäufe von Januar bis September zwar stabil. Allerdings ergibt sich im 3. Quartal 2012 schon zum zweiten Mal in Folge ein Rückgang um 7,5% gegenüber dem Vorjahreszeitraum.


Notenbanken kaufen weiter

Die Notenbanken erwarben im vergangenen Quartal knapp 100 Tonnen Gold und damit etwas weniger als im Vorquartal, was angesichts des seinerzeit erreichten Rekordwertes aber nicht überrascht. Bemerkenswert sind die Käufe Paraguays in Höhe von 7,5 Tonnen. Das wirtschaftlich vergleichsweise eher rückständige Land besaß zuvor lediglich 0,7 Tonnen. Die brasilianische Zentralbank erhöhte ihre Goldreserven um 1,7 Tonnen auf rund 35,3 Tonnen, womit auch der letzte BRIC-Staat in den Kreis der Goldkäufer eingetreten ist.

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Fazit

Angesichts der weltweit schwierigen Situation für Anleger - Stichwort "Financial Repression" - rechnen wir mit einem Anstieg der Goldnotierungen auf 1.850 USD Ende 2013. Der Preiszuwachs wird allerdings durch die verhaltene Nachfrage in wichtigen Schmuckmärkten gebremst. Positiv dürfte sich die von uns für das kommende Jahr erwartete Wachstumsbeschleunigung in China auswirken.


© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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