Paul van Eeden: Wert finden inmitten von Volatilität
25.02.2011 | The Gold Report
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The Gold Report: Selbst jetzt noch?Paul van Eeden: Die gibt es immer. Ich habe einmal für Rick Rule gearbeitet, und er brachte mir unter anderen eine Sache bei: Gelegenheiten sind wie Pendlerzüge. Wenn du einen verpasst, kommt fünf Minuten im Anschluss der nächste. Manchmal bieten sich mehr Gelegenheiten, manchmal weniger, aber im Markt gibt es immer Gelegenheiten.
The Gold Report: Wo finden Sie also Wert?
Paul van Eeden: Wenn ich ein Unternehmen mit einem kompetenten, vertrauenswürdigen Management finden kann, zu einem Preis, den ich in jedem anderen Markt - ob gut oder schlecht - dafür gezahlt hätte, dann werde ich es kaufen. Meine Energie verwende ich eher darauf. Bei meiner Entscheidung steht das Unternehmen im Vordergrund, was ich von ihm halte und wie viel es meiner Einschätzung nach Wert ist - und nicht darum, welchen Preis das Unternehmen im Vergleich zu anderen gerade hat.
Ich schaue mich nach Gelegenheiten im Bereich der Mineralien-Exploration um. Von Zeit zu Zeit gibt es dort welche, man muss sie nur erkennen. Aber der allgemeine Rohstoffsektor ist dahingehend sehr riskant, und innerhalb dieses Sektors ist die Mineralien-Exploration sogar noch riskanter. Ich habe mich auf Explorationsprojekte in ganz frühen Phasen spezialisiert, die zu den riskantesten Gebieten in dieser Branche gehören. Es mag ein wenig widersprüchlich klingen, wenn ich in diesem hochriskanten Bereich investiere und mich als "Wert-Investor" durch und durch bezeichne, aber ich denke, ich kann dort gute Werte finden.
The Gold Report: Können Sie uns ein paar dieser Unternehmen nennen, die unter den aktuellen Marktbedingungen guten Wert zu bieten haben?
Paul van Eeden: Ja. Letzten September wurde ich gefragt, ob ich nicht dem Direktorium vom Miranda Gold Corp. (TSX.V:MAD) beitreten möchte. In den letzten Jahren hatte ich immer wieder Aktien von Miranda gehalten, und ich kenne das Unternehmen sehr gut. Es hat ein exzellentes Management-Team und eines der besten Explorations-Teams, die es in diesem Geschäft gibt. Als ich den Posten des Direktors annahm, kaufte ich auch Anteile am Unternehmen. Ich habe Vertrauen in Mirandas Management-Team, und wenn ich persönlich involviert bin, werde ich auch die Risiken und Vorzüge zusammen mit den anderen Anteilseignern teilen. Ich wäre gar nicht erst Direktor geworden und hätte auch keine Aktien gekauft, würde das Unternehmen nicht allen meinen Kriterien gerecht.
Ich betrachte ein Aktienzertifikat als partielle Eigentümerschaft an einem Unternehmen. Ein Unternehmen wie Miranda zu finden - und ich bin glücklich, partieller Eigentümer zu einem akzeptablen Preis geworden zu sein - nach solchen Investment-Gelegenheiten halte ich Ausschau.
The Gold Report: Sie haben eine ganze Anzahl von Modellen erstellt. Einige zum fairen Preis von Gold, einige zur Inflation. Benutzen Sie diese Modelle überhaupt selbst?
Paul van Eeden: Meine Gold- und Inflationsmodelle sind sehr langfristig ausgerichtete, makroökonomische Modelle, die nicht unbedingt bei der richtigen Wahl von Aktien helfen. Wenn ich Aktien wähle, schaue ich in erster Linie auf das Management. Es kommt gar nicht darauf an, in welcher Branche oder welchem Sektor - bei allen Unternehmungen geht es um Menschen. Möchte ich mit diesen Menschen im Geschäft sein? Kann ich diesen Personen mein Geld anvertrauen? Solche Sachen. Dann erst schaue ich mir an, für was ich bei diesem Unternehmen bezahlen werde, ob es einen richtigen Geschäftsplan gibt, der dann auch durchgeführt werden kann, etc. Das ist ein Prozess. Je mehr man durch diese Auswahlprozess geht und sich für Investitionen in bestimmte Unternehmen entscheidet, desto gewöhnter und geübter ist man.