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GEAB: Von Katrina zu Sandy: Zwei Wirbelstürme und das Ende Amerikas, wie wir es kannten

21.11.2012  |  Presse
Wie LEAP/E2020 es seit mehreren Monaten vorhersagt, ist der große Schock für die Weltwirtschaft und die globale politische Stabilität sehr wohl im Herbst 2012 in Form eines symbolträchtigen Ereignisses hereingebrochen, über das in den Geschichtsbüchern nachzulesen sein wird: Wirbelsturm Sandy.

In der politischen Antizipation als Methode, auf die die Arbeiten von LEAP/E2020 gründen (1), ist Sandy unter zwei Gesichtspunkten wichtig: Zum einen ist es ein Ereignis, das wie ein Wassertropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt, bei den Menschen angesichts der angestauten Probleme die Überzeugung entstehen lässt, dass es so nicht weitergehen kann, dass Dinge sich grundlegend ändern müssen; zum anderen ein Ereignis, das die Perspektive der Menschen verändert und den Blick auf die neue Wirklichkeit freigibt - denn man muss immer unterscheiden zwischen der Realität einer umfassenden Veränderung (die sich zumindest seit 2008 vollzieht) und dem Moment, an dem diese Veränderung endlich im kollektiven Bewusstsein als solche angekommen ist - was hier konkret bedeutet, dass erst jetzt den Menschen bewusst wird, dass Amerika nicht mehr das ist, was es einmal war.

Oktober 2012 wird damit in die Geschichtsbücher als der Zeitpunkt eingehen, an dem das Amerika der Nachkriegszeit und des ausgehenden 20. Jahrhunderts unterging. Der 29. Oktober 2012, der Tag, an dem der Wirbelsturm Sandy über New York hereinbrach, auf den Tag genau 83 Jahre nach dem Schwarzen Dienstag der Weltwirtschaftskrise, die 1929 begann, legt vor den Augen der Welt den wahren Zustand der amerikanischen Gesellschaft und ihres herausragenden Symbols, die Stadt New York, bloß. Die Kehrtwende der großen Medien weltweit ist erstaunlich, die alle am Morgen nach einem Wahltag, der fast überall auf der Welt Anlass zu Freude gab, mit Schlagzeilen aufmachten von einem Amerika "das sich verändert habe", "gespalten sei", ein "Dritte-Welt- Land", "in der Sackgasse", "vor dem Untergang" usw. (vgl. unten die Liste der Links). Sandy hat die Fassaden des alten Amerikas unserer Nostalgie endgültig zum Einsturz gebracht und den Blick auf das wahre Amerika freigegeben.

Sandy bestätigt alle Vorhersagen, die LEAP/E2020 seit sechs Jahren über den Niedergang der USA verfasst hat und insbesondere die, die wir in der 65. Ausgabe des GEAB veröffentlichten (2); sein Wüten markiert den Eintritt in die letzte Etappe des Zusammenbruchs des amerikanischen Systems. Der Sturm wütet im Finanzzentrum der Welt und richtet das allgemeine Augenmerk auf das Unvermögen der größten Stadt des mächtigsten Lands der Welt, sich gegen einen "kleinen" Wirbelsturm zu rüsten, der auch noch Tage vorher angekündigt worden war. Das ist wirklich das Ende des Amerikas, das die Welt kannte und je nach Standpunkt, bewunderte, verabscheute oder fürchtete.

Wie wir im Januar 2006 vorhersagten, ist die "Dollarmauer" (3) im Verlauf der letzten sechs Jahre brüchig geworden. Sandy hat diese brüchige Mauer mit voller Kraft getroffen, und dahinter kam ein "König ohne Kleider(4)" zum Vorschein. Die Verwüstung von New Orleans im Jahr 2005 ist die Entsprechung zur Kernschmelze von Tschernobyl in der Sowjetunion im Jahr 1986, als die ganze Welt fassungslos zusah, wie planlos die Krisenbekämpfung ablief und in welch schlechtem Zustand die Wirtschaft war. Und die Dollarmauer ist die Entsprechung zur Berliner Mauer. Zwei Jahre nach deren Fall brach auch die UdSSR zusammen. Die Dollarmauer fiel der Krise zum Opfer und 2013 wird das Jahr werden, in der das Amerika der Nachkriegszeit und des 20. Jahrhunderts zusammen bricht.

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USA: Schulden des Bundesstaats, Arbeitslosigkeit, Arbeitsplätze in der Industrie, Außenhandelsdefizit - Quelle: Der Spiegel, 05/11/2012





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