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Interview mit David Morgan ...

16.03.2011  |  Redaktion
Silber: Kurzfristige Korrektur, aber 2011 sind 40 $ wahrscheinlich

Dieses transkribierte Radiointerview mit David Morgan führte Geoff Candy ursprünglich am 01.März 2011 für www.mineweb.com.


Geoff Candy: Wir begrüßen David Morgan, den Autor des Morgan Report. David, Silber stieg letzte Woche auf ein 30-Jahre-Hoch, wie viel davon geht auf Absicherungskäufe wegen der Unruhen in Nordafrika und im Nahen Osten zurück?

David Morgan: Eine ganze Menge davon ist auf Absicherungskäufe zurückzuführen. Gold befindet sich jetzt etwas außerhalb der preislichen Verfügbarkeit vieler Menschen; sie suchen also nach der nächstbesten Anlage - ich persönlich würde das eigentlich so nicht sagen, aber ich glaube, viele Menschen denken so: Ich kann mir kein Gold als Sicheren Hafen leisten, also kauf ich die nächstbeste Sache - und das ist Silber. Silber wird also teilweise vom seinem Status als Sicherer Hafens angetrieben - neben anderen Dingen.


Geoff Candy: Was sind diese anderen Dinge?

David Morgan: Das ist zum Beispiel die Tatsache, dass sich das Silberangebot aktuell in festeren Investorenhänden befindet. Die kommerzielle Seite, ich meine damit die Kategorie der 1.000-Unzen-Barren, ist so angespannt, wie es schon immer meiner Marktauffassung entsprach. Bei den 100-Unzen-Barren, den 10-Unzen-Barren und den Silbermünzen der Kleininvestoren scheint es hingegen recht üppig zuzugehen. Hier und da gibt es immer mal wieder Engpässe, aber grob gesagt wissen wir, dass die “90% bags“ ein guter Indikator für die Angespanntheit oder Entspanntheit des Marktes sind (Säcke mit ehemaligen US-Umlaufmünzen in 90%iger Reinheit; insgesamt 715 oz reines Silber pro Sack; Anm. d. Red.) Und im Großhandel verkauft sich ein 90%-Sack oder "junk bag", wie er in der Silberwelt genannt wird, mit hohem Abschlag. Immer wenn Silber in Junk- oder 90%-Form mit hohem Abschlag verkauft wird, zeugt das von reichlichem Angebot - das also ist die Situation.

Also, es kommt auch darauf an, für was genau man sich beim Silber interessiert; man kann sich einen bestimmten Bereich aussuchen und in diesem Bereich dann tatsächlich auch große Angebotsknappheit feststellen - das will ich nicht bestreiten: In den USA gab es gewaltige Nachfrage nach Silver Eagles und solide, gute Nachfrage nach Silver Maples in Kanada. Wenn ich Artikel lese, in denen es heißt, die Royal Canadian Mint hätte Probleme an Silber zu kommen, dann möchte ich das nicht bezweifeln, denn eine Prägeanstalt bezieht normalerweise 1.000-Unzen-Barren, und wenn der Markt so angespannt ist, wie meine Untersuchungen nahelegen, dann ist es nicht einfach, sich große Mengen dieser Barren zu besorgen; die Royal Canadian Mint ist zwar nicht die größte Prägeanstalt der Welt, aber sie sorgt sicherlich für recht breites Angebot. Sollten diese Prägesanstalten jetzt aber 100-Unzen-Barren oder egal was einschmelzen wollen, dann könnten sie diese wahrscheinlich schon bekommen, aber ich kennen keine Prägeanstalt, die Feinsilber-Barren in dieser Form verwenden würde, zumindest nicht die, die ich besucht habe - aber vielleicht ist das jetzt die Zeit dafür.


Geoff Candy: Warum ist die Angebotssituation bei den 1.000-Unzen-Barren denn so angespannt?

David Morgan: Na ja, in den letzten Jahren hat Silber den Ruf eines wirklich guten Investments bekommen. Es ist ein Alternativinvestment zu Gold. Und einige der cleversten Leute, die ich kenne, waren im Silbermarkt, als das Metall noch unter 20 US $ lag. Da gibt es zum Beispiel die Zurich Continental Bank [sic], die in ganz Europa ca. 77 Millionen Unzen abschöpfte und sicherte, dann gibt die neuen ETF als Mitbewerber und die Silber-Trusts; als Eric Sprott mit seiner Firma, Sprott Asset Management, den Physical Silver Trust aus der Taufe hob, waren auch nicht viele 1.000-Unzen-Barren zum Kauf verfügbar.

Und einige Leute, mit denen ich in Kontakt stehe, dachten, dass es vielleicht noch 4 $ mehr brauchen würde und auch eine Lieferzeit von einigen Monaten - und so war es im Grunde dann auch. Mit ihren Börsengang, der Silberpreis lag damals irgendwo bei 26 US $, stieg der Preis - und als sie sich komplett mit ihrem physischen Silber eingedeckt hatten - und das hatte so um die acht Wochen gedauert - stand der Silberpreis bei ca. 30 US $. Also: 22 Millionen Feinunzen würden den Silberpreis normalerweise nicht so stark bewegen - was auch heißt, dass alles andere in stärkern Händen gehalten wird - und das bedeutet auch, dass Neukäufe, auch wenn es um recht geringe Mengen geht - 22 Millionen Unzen - in der Welt des Silbers ausreichen, um den Preis zu bewegen. Zudem hat die gesamte Abwicklung nicht etwa nur 2 oder 3 Tage gedauert, um alles zu bekommen, brauchte es mehrere Wochen.




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