Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Silber in SPX-Sell-Offs

25.03.2011  |  Adam Hamilton
- Seite 3 -
Der dritte Pullback endete im November 2009. Der SPX verlor in weniger als zwei Wochen 5,6 Prozent, der Goldkurs blieb wie immer standhaft und fiel um 1,7 Prozent. Silber erlebte jedoch einen Rückgang von 8,2 Prozent, was einen negativen Leverage-Effekt von 5,0 bedeutet. In der Chart können Sie erkennen, dass Silber innerhalb des zweiten und dritten SPX-Sell-Offs sehr steil fiel.

Im Laufe des vierten und größten SPX-Pullbacks, der bis Ende Februar 2010 dauerte, fiel der SPX um 8,1 Prozent in weniger als drei Wochen. Der Goldkurs erlebte seinen stärksten Rückgang mit 6,6 Prozent. So hatte der Silberkurs erst gar keine Chance. Er fiel um 19,9 Prozent, auch wenn er erst im Dezember 2009 stark korrigiert hatte (12,7 Prozent).

Angesichts dieser Untersuchungen sollten alle Trader die Ereignisse an den Börsen verfolgen, auch wenn ihre Investitionen nichts mit dem SPX zu tun haben. Wenn es den Börsen gut geht, geht es uns allen gut und wir sind optimistisch, was die Zukunft unserer Trades angeht. Dies führt zu einer sogenannten Risk-On Dynamik, in der alles, einschließlich Silber, gekauft wird. Und umgekehrt: Wenn es den Börsen schlecht geht, geht es uns allen schlecht und wir sind pessimistisch, was die Zukunft unserer Trades angeht. Wir verkaufen alles, einschließlich Silber (Risk-Off). Die Lage der Börsen bestimmt somit die globale Stimmung.

Die einzige SPX-Korrektur (und der fünfte Sell-Off) hat ihren Höhepunkt im Juli vergangenen Jahres erreicht. Der SPX fiel um 16,0 Prozent in 10 Wochen. Im Gegensatz dazu wirkte der Silberpreis wie ein Überflieger, denn er fiel lediglich um 2,0 Prozent. Dieser Sell-Off zeigt, dass Silber es manchmal tatsächlich schafft, der Angst standzuhalten. Aber nicht so voreilig!

Der Goldkurs machte einen großen Sprung, stieg in diesem Sell-Off um 4,8 Prozent und erreichte einige neue Rekordhöchstwerte! Vor diesem Hintergrund wirkt der Silberkursrückgang von 2,0 Prozent nicht sehr spektakulär. Einerseits hätte Silber dem Goldpreis folgen sollen, andererseits weitete sich die negative Stimmung der Börsen auch auf Silber aus. Silber hätte mindestens um 9,6 Prozent steigen und nicht um 2 Prozent fallen müssen!

Das Ausmaß der SPX-Korrektur war enorm. Seinen Tiefstwert erreichte der SPX Anfang Juni, da sich sein Tief von Anfang Juli als kurzlebige Anomalie entpuppte. Circa 85 Prozent der Verluste des Sell-Offs waren bis Anfang Juni 2010 zu verzeichnen Zum damaligen Zeitpunkt war der SPX um 13,7 Prozent gefallen und Gold um 7,4 Prozent gewachsen. Gold erreichte seinen Höchstwert genau an dem Tag, als der SPX am Boden war. Wie hat sich Silber in jener Zeit geschlagen? Statt um 14,8 Prozent zu steigen, fiel der Silberkurs um 0,3 Prozent. Somit steht fest, dass der Silberpreis auch von SPX-Sell-Offs nach unten gezogen wird, wenn der Goldkurs steigt.

Der sechste SPX-Sell-Off ereignete sich Ende August. Der SPX verlor 7,1 Prozent in weniger als 3 Wochen. Dieser Sell-Off war etwas ungewöhnlich, da er am Ende der Sommermonate (geringes Volumen, Trader im Urlaub) stattfand und die Angst bereits sehr groß war (Erinnern Sie sich noch an das Hindenburg-Omen?). Gold stieg im Laufe dieses Sell-Offs um 3,0 Prozent. Trotz der üblichen Silber-Rally im Herbst stieg der Silberkurs statt erwarteten 6,0 Prozent nur um 3,5 Prozent. Auch wenn Silber in diesem SPX-Sell-Off seinen einzigen Anstieg während eines SPX-Pullbacks verzeichnen konnte, wurde der Silberkurs durch die pessimistische Stimmung stark geschwächt.

Der siebte SPX-Sell-Off ist zugleich der schwächste im Laufe des gesamten Bullenmarktes. Der SPX fiel im November um 3,9 Prozent in nur einer Woche. Auch der Goldkurs war relativ schwach und fiel um 3,7 Prozent, nachdem er Anfang November neue Rekordhöchstwerte erreicht hatte. Überraschenderweise fiel der Silberkurs nur um 4,5 Prozent. Man muss jedoch bedenken, dass der Sell-Off im November von kurzer Dauer war, sodass er erst gar keine großen Angstwellen auslösen konnte.

Im Februar 2011 habe ich unsere Abonnenten vor den Konsequenzen einer bevorstehenden SPX-Korrektur für Silber gewarnt. Und als der SPX im Anschluss an seinen letzten Höchstwert Mitte Februar fiel, erlebte der Silberkurs einen Aufschwung. Für viele Silberbefürworter bewies dieses Ereignis, dass der Silberkurs resistent gegen SPX-Sell-Offs ist. Dabei muss beachtet werden, dass es sich um einen relativ unbedeutenden SPX-Sell-Off handelte, der aufgrund seiner kurzen Dauer keine großen Angstwellen auslösen konnte.




Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"