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Sintflut in 2012?

11.04.2011  |  Robert Rethfeld
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Unter saisonalen Gesichtspunkten ist der Silberpreis noch bis Mai unterstützt, dann allerdings ist mit einem zumindest temporären Rückgang zu rechnen.

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Für Silber hatten wir im Sommer vergangenen Jahres bei einem Bruch des damaligen Widerstands von 20 US-Dollar eine Kursexplosion auf 50 US-Dollar vorhergesagt. Diese Aussage war einer sich aufbauenden Dreiecks-Ausbruchs-Situation geschuldet (siehe damalige Argumentation unter www.goldseiten.de). Aktuell befindet sich der Silberpreis bei 41 US-Dollar. Im Gefolge der Gold- und Silber-Hausse 1979/80 kam es zu zwei US-Rezessionen 1980 und 1981/82.

Zeigen die Aktienmärkte - die ja als Frühwarnsystem für den Wirtschaftszyklus gelten - bereits Anzeichen einer Abkühlung? Zwei Dinge: Erstens ist das bearische Lager bei den US-Börsenbriefschreibern - gemessen durch Investors Intelligence - auf den zweitniedrigsten Stand der vergangenen 25 Jahre zusammengeschrumpft. Angst hat anscheinend niemand mehr. Zweitens fällt die merkliche Zurückhaltung des smarten Geldes auf. Unser Smart Money Flow Indikator weist eine negative Divergenz zum Dow Jones Index auf (folgender Chart).

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Lediglich die gesunde Marktbreite bewahrt den Markt derzeit vor größeren Fallstricken.

Fazit: Die Anzeichen für eine US-Rezession im Jahr 2012 verdichten sich. Nur etwa drei Jahre nach einer Rezession würde das erneute Auftreten einer Rezession eine kurze Zeitspanne bedeuten. Der Spruch: "Dieses Mal ist alles anders" war für Investoren, die bei jeder Rezession gleich an den Zusammenbruch der Welt dachten, schon häufiger eine kostspielige Angelegenheit. Andererseits: Selbst Methusalem machte in Form der Sintflut mit etwas Bekanntschaft, das anders war als alles, was er in seinen 969 Jahren erlebt hatte. Steht den Finanzmärkten im Jahr 2012 eine Sintflut bevor?

Im Nachhinein wird alles seinen Sinn gehabt haben. Der steigende Ölpreis, der fälschlicherweise noch immer mit den Ereignissen in Libyen erklärt wird; der seit der Ankündigung von QE 2 glatt verdoppelte Silberpreis (wer Geld druckt, wird Inflation ernten), der Fehlausbruch im Dollar/Yen und der fallende Außenwert des US-Dollar, der zwar die Wettbewerbssituation der USA um Arbeitskräfte verbessert, aber gleichzeitig zur Folge hat, dass Inflation importiert wird. Die Phase einer von der Fed gesteuerten Kapital- und Schuldenvernichtung - ähnlich wie in den 1970er Jahren hat begonnen. Es ist ein Experiment, vom dem man noch nicht weiß, ob es gelingen kann. Die britische Zentralbank beteiligt sich an diesem Experiment. Denn in Großbritannien ist die Inflationsrate so hoch, dass der Realzins bereits negativ ist. Einzig die EZB hat anderes im Sinn. Sie erhöht den Leitzins und lehnt sich damit gegen den "Inflationsdrachen" auf.

Sollten die USA und Großbritannien erneut in eine Rezession rutschen, so stehen die alten Industrienationen vor einem Neuanfang, der ein tiefes politisches Eingreifen in die Selbstbestimmungsrechte der Bevölkerung erfordern dürfte. Das vermehrte Auftreten ruckartiger Bewegungen (Beispiele Euro/Yen, Silber, Ölpreis) ist kein Grund zum Jubeln. Vielmehr implizieren diese eine Destabilisierung der Finanzmärkte. Die Hoffung besteht darin, durch die aktive Inflationierung eine nominale Seitwärtsphase wie in den 1970er Jahren aufrecht erhalten zu können. Das Risiko ist das Misslingen der Streckung auf der Zeitebene, was aufgrund eines "sintflutartigen Drucks" eine Neuordnung der Finanzmärkte bereits im Jahr 2012 zur Folge haben könnte. Zentralbanken sind - egal was sie tun - nicht in der Lage, Rezessionen zu verhindern. Ein Wirtschaftszyklus folgt einer eigenen Dynamik. Verfolgen Sie die Entwicklung der Finanzmärkte in unserer handelstäglichen Frühausgabe.


© Robert Rethfeld
www.wellenreiter-invest.de



P.S.: Wir schauen hinter die Märkte und betrachten diese mit exklusiven Charts! Wir veröffentlichen morgens gegen zwischen 7.30 und 8.00 Uhr eine tägliche Kolumne zum aktuellen Geschehen unter www.wellenreiter-invest.de, die als 14-tägiges Schnupperabo kostenlos getestet werden kann.



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