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Die Junior-Silberunternehmen

04.01.2013  |  Scott Wright
Im Jahr 2012 belief sich die Silberminenproduktion auf schätzungsweise 800 Mio. Unzen und erzielte somit laut U.S. Geological Survey im siebten Wachstumsjahr in Folge einen neuen Rekordwert. Ausgehend vom durchschnittlichen Silberpreis im Jahr 2012 entspricht diese Produktionsmenge einem Wert von 25 Mrd. USD. Das Wachstumspotential im Bereich der Silberminenproduktion ist immer noch enorm.

Angesichts des massiven Kapitalanreizes und der immer noch großartigen, strukturellen Fundamentaldaten müsste es zahllose Minengesellschaften geben, die in ihren Explorationsbestrebungen auf Silber abzielen. In meiner letzten Silberaktienstudie habe ich einen näheren Blick auf die Unternehmen geworfen, die am Anfang der Silberexploration stehen, die Junior-Unternehmen.

Laut Definition ist ein Junior-Silberunternehmen ein nicht-produzierendes Unternehmen, das sein Hauptaugenmerk auf die Exploration und/oder die Entwicklung von auf Silber spezialisierten Projekten legt. Ungeachtet der Marktkapitalisierung und der Vermögensbasis erwirtschaftet ein Junior-Silberunternehmen keine Einnahmen.

Auch wenn Junior-Unternehmen nicht direkt zum Minenangebot beitragen, ist ihre Rolle in der Angebotskette von unschätzbarem Wert. Die erfolgreichen Unternehmen machen Entdeckungen und prüfen Lagerstätten, die früher oder später ihren Beitrag zur Angebotskette leisten. Entweder bauen sie ihre Entdeckungen eigenständig zu Minenoperationen aus oder sie werden von großen Unternehmen übernommen.

Die erfolgreichen Junior-Unternehmen können legendäre Gewinne erzielen und das macht sie so attraktiv für Investoren. Da die Mineralexploration jedoch ein riskantes Geschäft darstellt, stehen die Erfolgschancen für diese Unternehmen nicht gerade günstig. Leider scheitern die meisten Junior-Unternehmen. Deshalb ist es wichtig für Investoren, ihre Investitionsentscheidung gut zu durchdenken.

Auf meiner Suche nach den erfolgreichen Junior-Unternehmen habe ich mich intensiv mit den in den USA und Kanada notierten Silberaktien beschäftigt. Überraschenderweise habe ich nur sehr wenige Aktien gefunden, die zu den Junior-Silberaktien zählen. Meinen Berechnungen zufolge gibt es weniger als 100 Junior-Unternehmen, die ihren Fokus auf Silber legen.

Als ich der Frage auf den Grund gegangen bin, warum es so wenige, sogenannte "primäre“ Silberminengesellschaften gibt, ist mir klar geworden, dass die Zahl der Unternehmen angesichts der geologischen Beschaffenheit des Metalls eigentlich nicht überraschend ist. Aus wirtschaftlicher Perspektive ist Silber durch seine geologische Beschaffenheit einzigartig, da es für gewöhnlich als sekundäres Mineral vorkommt.

Silbervorkommen gibt es sehr häufig in polymetallischen Lagerstätten, die eine hohe Konzentration an Basismetallen und/oder Gold aufweisen. Wenn das Erz verarbeitet wird und die Metalle verkauft werden, erwirtschaften die anderen Metalle letztendlich mehr Umsatz als Silber. Silber findet man meist als Nebenprodukt in Minen, in denen in erster Linie Blei/Zink, Kupfer oder Gold gefördert werden.

Ausnahmen bestätigen die Regel. Es kommt nur sehr selten vor, dass Silber in einer polymetallischen Lagerstätte den größten Umsatz bringt. Daher kommt der Großteil des Silberminenangebots als Nebenprodukt an den Markt.

Schätzungsweise mehr als zwei Drittel des jährlich geförderten Silberangebots werden in Minen produziert, in denen nicht in erster Linie Silber gefördert wird. Beispiele dafür bieten die Projekte des führenden Kupferproduzenten KGHM Polska Miedz und des führenden Goldproduzenten Goldcorp.

Die drei massiven, primären KGHM-Kupferminen in Polen produzieren Silber als Nebenprodukt mit einer Produktionsmenge von insgesamt 40 Mio. Unzen. Die Minen in Lubin, Polkowice-Sieroszowice und Rudna produzieren mehr Silber als der Großteil der zehn größten primären Silberminen weltweit. Dennoch ist diese Silberproduktionsmenge der Kupferproduktionsmenge wertmäßig unterlegen.

Dasselbe gilt für die massive Goldcorp-Mine Penasquito in Mexiko. Penasquito zählt umsatzmäßig zu den primären Goldproduzenten. Angesichts der enormen Silberproduktionsmenge (ca. 23 Mio. Unzen jährlich) wird sie jedoch als drittgrößte Silbermine weltweit eingestuft. Diese vier Minen machen beeindruckende 8 % des weltweit geförderten Silberangebots aus. Dies sind nur einige Beispiele für Minen, die über massive Silberadern verfügen, jedoch keine primären Silberminen sind.

Aufgrund der geologischen Beschaffenheit Silbers stehen die Chancen für Minengesellschaften nicht gerade gut, primäre Silberlagerstätten zu entdecken. Dies erklärt, warum es so wenige Minengesellschaften gibt, die primäre Silberlagerstätten betreiben.

Außerdem habe ich in meiner Untersuchung herausgefunden, dass es den Unternehmen in diesem Sektor an Weitsicht mangelt. Die meisten Junior-Silberunternehmen waren zu Beginn eigentlich nicht als primäre Silberminengesellschaften gedacht.




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