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Technische Gold-Trends

14.04.2011  |  Adam Hamilton
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Wenn man den Goldkurs (in Blau) durch seinen 200dma (in Schwarz) teilt, ergibt sich der relative Goldpreis rGold (in Rot). So sieht man, wie sich der Goldkurs im Verhältnis zu seinem 200dma verhält. Der Indikator rGold verläuft in einer horizontalen Handelsspanne, die sich von einem Wert von 1,0 bis 1,25 erstreckt. Mit anderen Worten befindet sich der Goldkurs meist zwischen seinem 200dma (1,0) und 25 Prozent über diesem (1,25).

Mit Gold zu handeln ist relativ simpel. Man sollte kaufen, wenn sich der Goldkurs nahe seines 200dma befindet und wiederum verkaufen, wenn er weit darüber hinaus geht. Im Dezember 2009 stieg der Goldpreis zu schnell zu weit, hatte somit einen Überhang an Kaufpositionen zu verzeichnen und lag 25 Prozent über seinem 200dma. So stieg die Gier unter den Tradern ins Unermessliche und sie kauften Gold wie verrückt. Eine anschließende Korrektur war also bereits vorprogrammiert. Kluge Investoren verkaufen, wenn rGold auf extrem überkaufte Werte klettert.

Und umgekehrt: Ende Juli 2010 fiel der Goldkurs anlässlich der berühmt-berüchtigten Sommerflaute auf 2 Prozent seines 200dma. Technisch gesehen bot sich hier eine großartige Gelegenheit. Angesichts dieser Annäherung an seinen 200dma prophezeite ich eine große Gold-Rally in den Herbstmonaten. Ich hatte Recht. Wenn sich der Goldpreis seinem 200dma nähert, wird die Angst so groß, dass die Trader gar nicht schnell genug verkaufen können und nur noch Käufer am Markt zurückbleiben, sodass der Goldkurs einen Aufschwung erlebt.

Noch einfacher ausgedrückt bedeutet das, dass Gold gekauft werden kann, wenn sich der Goldkurs nahe seines Supports befindet und verkauft werden kann, wenn er nahe seiner Resistance liegt. In dem Chart können Sie erkennen, dass der Goldkurs über seiner Resistance lag, als er Ende 2009 sein Topping erreichte und leicht unter seinem Support, als er Mitte 2010 einen Tiefstwert zu verzeichnen hatte. Ende des vergangenen Jahres erholte er sich und kletterte wieder auf Werte nahe seiner Resistance. An diesem Punkt wurde sein Aufwärtstrend ein wenig gebremst. Im Anschluss an seinen Höchstwert Anfang Dezember 2010 erlebte der Goldkurs Anfang Januar 2011 eine Korrektur.

Angesichts dieser Situation zu Jahresbeginn wurden die technischen Gold-Trends zunehmend relevant für Zukunftsprognosen. Innerhalb von sieben Wochen fiel der Goldkurs bis auf sein Januar-Tief und hatte am Ende um 7,8 Prozent korrigiert. Diese Korrektur war jedoch relativ human, wenn man bedenkt, dass der Goldkurs immer noch weit über seinem 200dma und seinem Support lag. Gold hatte sich zwar überverkauften Werten genähert, erreichte sie jedoch noch nicht.

Diese Entwicklung im Januar wurde von einem außergewöhnlichen geopolitischen Ereignis ausgelöst. Nachdem die US-amerikanischen Märkte am Abend zuvor geschlossen hatten, verweigerte die ägyptische Regierung ihren 79 Millionen Menschen Internetzugriff. Am Morgen darauf sendete CNBC die Aufnahmen von den Aufständen in Ägypten. Dies löste an den Märkten eine so starke Angst aus, dass die Börsen ihr erstes großes Tief seit Mitte August erlebten. Der Goldkurs stieg um 1,8 Prozent.

Seit dieser Korrekturunterbrechung steigt der Goldkurs unaufhaltsam. Da er vor diesem Ereignis noch keinen wirklichen Überhang an Verkaufspositionen verzeichnen konnte, konnte das Stimmungsgleichgewicht nicht vollständig hergestellt werden. Die Angst an den Märkten war nicht stark genug. Somit war die Basis für die momentane Rally relativ schwach und ihr Potential wurde gebremst.

Ähnlich wie Ende Januar, als der Goldkurs nie wirklich überverkaufte Werte erreicht hatte, muss er in der momentanen Rally noch einen Überhang an Kaufpositionen verzeichnen. Angesichts seiner Entwicklung im Verhältnis zu seinem 200dma und seines einfachen Aufwärtstrends ist der Goldkurs derzeit weder überkauft noch außerordentlich hoch. Das bedeutet, dass die Technicals und die Stimmung einem weiteren Goldkursanstieg noch nicht im Wege stehen. Die saisonalen Faktoren sprechen für solch eine Rally.




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