Auch in der zweiten Woche des neuen Jahres haben Rohstoffe geschwächelt. Die gute Stimmung der Investoren hat sich bislang nur an den Aktienmärkten widergespiegelt: Weltweit betrachtet sind Aktien auf dem höchsten Stand seit 19 Monaten.
"Immerhin konnten positive Wirtschaftsdaten aus China Rohstoffe leicht stützen. Dessen Exporte sind im Dezember um 14 Prozent gestiegen, was für einen globalen Wirtschaftsaufschwung spricht", sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank.
Überschattet wurden diese positiven Zeichen aus dem Reich der Mitte gegen Ende der Woche jedoch von der hohen Inflation im Land. „Eine hohe Teuerungsrate könnte es der Regierung erschweren, weitere Stimulierungsmaßnamen voranzutreiben, was wiederum eine geringere Rohstoffnachfrage zur Folge hätte“, so Hansen. Für zahlreiche Rohstoffe ist China das wichtigste Abnehmerland, so auch für Sojabohnen, Rohöl und Kupfer.
Edelmetalle haben ihre zaghafte Erholung fortgesetzt. Treiber hierfür ist zum einen wiederum China, weil dort kurz vor dem Neujahrsfest die Nachfrage nach Edelmetallen steigt. "Aber auch in Indien erhöhten Händler ihre Goldbestände. Grund ist, dass wohl die Importsteuern auf Gold demnächst steigen sollen, um das Handelsdefizit zu senken", erklärt der Saxo Bank Experte.
Währenddessen steckt der Ölpreis fest zwischen optimistischeren Konjunkturdaten einerseits und bereits gut belieferten Märkten andererseits. "Saudi-Arabien hat folglich sogar sein Dezember-Output auf den niedrigsten Stand seit 19 Monaten gesenkt. Hinzu kommt, dass die Ölimporte der USA auf ein 25-Jahrestief gefallen sind", so Hansen abschließend.
Den vollständigen Kommentar von Ole S. Hansen auf Englisch finden Sie hier: "Rohstoffkommentar"(PDF)
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