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Es ist nicht alles Gold was glänzt

20.04.2011  |  Eugen Weinberg
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Wie erwartet traten die Zentralbanken erstmals seit 1988 wieder als Netto-Käufer am Goldmarkt auf. Diese haben unter dem Strich 73 Tonnen Gold gekauft. Der Wechsel von Netto-Verkäufern hin zu Netto-Käufern wurde durch die extrem niedrigen Verkaufsaktivitäten der Zentralbanken im CBGA begünstigt. Die Netto-Käufe wären sogar noch deutlich höher ausgefallen, hätte der IWF im Rahmen seines Verkaufsprogramms nicht Gold über den Markt veräußert. Auch im laufenden Jahr sollten die Zentralbanken laut Einschätzung von GFMS wieder mehr Gold kaufen als verkaufen und somit Angebot entziehen.

Die weltweite Goldminenproduktion stieg gemäß Daten von GFMS im letzten Jahr um beachtliche 3,8% auf ein Rekordhoch von 2.689 Tonnen (Grafik 3). Ausschlaggebend hierfür war ein deutliches Produktionsplus in China auf 351 Tonnen. In diesem Jahr soll die weltweite Minenproduktion in etwa demselben Ausmaß zulegen. Das vermehrte Angebot insbesondere aus China dürfte jedoch nicht auf den Weltmarkt gelangen, sondern vollständig durch die starke Nachfrage im Land selbst absorbiert werden und sollte daher keinen preisbelastenden Faktor darstellen. Erwähnenswert an dieser Stelle ist, dass Südafrika, der bis zum Jahr 2006 weltweit größte Goldproduzent, im letzten Jahr einen weiteren Platz verloren hat und sich mittlerweile nur noch auf Rang 5 wiederfindet. Nach China, Australien und den USA hat nun auch Russland Südafrika in dieser Statistik überholt.

Das aktuelle Umfeld für Gold sollte auch weiterhin sehr positiv bleiben. Die Unsicherheit unter den Marktteilnehmern dürfte aufgrund der zuvor beschriebenen Faktoren - insbesondere der Inflationsgefahren - noch länger anhalten und das Bedürfnis nach einer wertstabilen Anlage verstärken. Die Erholung der Schmucknachfrage, die nach wie vor die größte Nachfragekomponente darstellt, dürfte für weiteren Auftrieb sorgen. Die psychologisch wichtige Marke von 1.500 USD je Feinunze sollte relativ schnell in Angriff genommen werden. Zum Jahresende sehen wir den Goldpreis bei 1.600 USD je Feinunze.

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Silber:

Silber hat nahtlos an seine gute Preisentwicklung des Vorjahres angeknüpft und seinen Aufwärtstrend auch in diesem Jahr bislang eindrucksvoll fortgesetzt. Mit über 43 USD je Feinunze wurde Mitte April der höchste Wert seit Januar 1980 erreicht. Das viel beachtete Gold-Silber-Verhältnis sank im Zuge dessen unter 35 und liegt damit auf dem tiefsten Niveau seit September 1983 (Grafik 4).

Getrieben wird der Silberpreis u.a. durch die weiterhin hohe Investmentnachfrage. Die von Bloomberg erfassten Silber-ETFs verzeichneten seit Jahresbeginn Zuflüsse von rund 240 Tonnen und erhöhten damit ihre Bestände zwischenzeitlich auf ein Rekordhoch von gut 15.500 Tonnen. Laut Angaben des World Silver Institutes hatte sich die Investmentnachfrage bereits im letzten Jahr um 47% auf ein Allzeithoch von 178 Mio. Unzen erhöht. Neben den ETFs legte die Nachfrage nach Silberbarren, -münzen und -medaillen deutlich zu.

Aber auch die wieder stark anziehende Fabrikationsnachfrage - zu dieser Rubrik zählen industrielle Anwendungen, Schmuck, Photografie und Silberwaren - trägt zum Optimismus unter den Marktteilnehmern bei. Wie aus dem kürzlich veröffentlichten jährlichen "World Silver Survey" des Silver Institutes hervorgeht, stieg diese im letzten Jahr im Vorjahresvergleich um 12,8% auf ein 10-Jahreshoch von 879 Mio. Unzen.




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