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John Williams: Hyperinflation und Double-Dip-Rezession kommt (Teil 2)

23.05.2011  |  The Gold Report
- Seite 3 -
Im Dezember 2009 hatten wir ein Signal, das auf einen Abschwung hinwies, der ungefähr im 3.Quartal 2010 einsetzen sollte. An diesem Punkt waren wir schon in der Rezession. Dem National Bureau of Economic Research zufolge (das ist die tonangebende Behörde für die zeitliche Bestimmung der Konjunkturzyklen) endete die letzte Rezession im Juni 2009. Die aktuelle Rezession wird sich also als Double-Dip-Rezession bemerkbar machen. Das National Bureau ändert seine zeitlichen Bestimmungen nicht.

Ich bin fest der Meinung, dass wir eine Verschärfung des Abschwungs, der 2007 begann, erleben werden. Auch wenn es aus den Schlagzeilen und wichtigen Zahlen in den gängigen Medien nicht hervorging, so lässt dennoch erkennen, dass der Immobilienmarkt in den Monaten September/ Oktober 2010 wieder nach unten abdrehte. Und das wird sich jetzt verstärken. Warten wir ab, wie die Einzelhandelumsätze aussehen, wenn sie bereinigt sind. Ich denke rückblickend werden wir noch sehen, dass es mit der Wirtschaft schon gegen Ende 2010 wieder abwärts ging. Und in diesem zeitlichen Rahmen wird auch die Zählung der zweiten Abschwungphase beginnen - oder eben der nächsten Phase innerhalb einer Rezession mit zahlreichen Abschwüngen.


The Gold Report: Hat M3 irgendetwas mit der Berechung potentieller inflationärer oder hyperinflationärer Entwicklungen zu tun?

John Williams: Hat es, aber wenn man die Inflation als solche betrachtet, muss man auch bedenken, dass es hier um die Weltreservewährung geht und um die Dollarmengen außerhalb und innerhalb des US-Systems. Die aktuellen Schätzungen für M3 belaufen sich ungefähr 14 Billionen $. Dann gibt es noch mal 7 Billionen $ außerhalb der USA, die zur potentiell übernacht liquidiert und in die US-Märkte abverkauft werden können. Es ist nicht ganz einfach zu beziffern, wie viel es eigentlich davon gibt, aber man muss es einkalkulieren, wenn man die Verbindung zwischen Geldangebot und Inflation herstellt. Und an dieser Stelle kommt wieder die Strategie des Fed-Chairmans ins Spiel.

Es wird ja schon versucht, den US-Dollar zu schwächen. Wenn der US-Dollar schwächer wird, ist normalerweise ein Dollar-Rückstrom von außen zu beobachten. Wenn alle mit ihren Dollarbeständen zufrieden sind, bleiben die Dollarflüsse statisch, aber wenn sie in Bewegung geraten und die Dollars ins Ursprungsland zurückfließen, dann fangen die Währungsprobleme an. Dann gibt es beim Geldangebot und bei der Inflation Probleme - und die können wir ja schon jetzt beobachten.


The Gold Report: Ein sehr informatives Interview. Danke für Ihre Zeit.


© Karen Roche
The Gold Report

Dieser Artikel wurde am 02. Mai 2011 auf www.theaureport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.[/i]



Walter J. "John" Williams, ein "Baby Boomer", arbeitete über 25 Jahre als privater Wirtschaftsberater und Spezialist für staatliche Wirtschaftsberichterstattung. Er arbeitete mit verschiedensten Privatpersonen wie auch Fortune-500-Unternehmen zusammen.

Er schloss seinen Bachelor in Wirtschaft am Darthmouth College 1971 mit Auszeichnung ab und machte anschließend 1972 seinen Master an der Darthmouth Amos Tuck School of Business Administration. Seine frühen Arbeitserfahrungen brachten John in engeren Kontakt mit Wirtschaftsberichtserstattung, er befragte er dahingehend wichtige Regierungsvertreter und führte Umfragen unter Betriebswirten durch, in denen es um die Qualität staatlicher Statistik ging.

Das hier Erlernte sollte ihn auf die Titelseiten der New York Times und des Investors Business Daily bringen, zudem gewann er mediale Präsenz im TV und im Radio, er wurde zudem zu einem gemeinsamen Treffen aller staatlichen Statistikagenturen eingeladen. Die staatliche Berichterstattung habe sich, so Williams, trotz zahlreicher systematischer Änderungen, in den letzten zehn Jahren deutlich verschlechtert. Das hat aber zumindest den Effekt, dass John und seine Wirtschaftsberatung, Shadow Government Statistics (www.ShadowStats.com), hoch im Kurs bleiben. Seine Analysen und Kommentare finden in den populären Medien im In- und Ausland breiten Anklang.


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