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Silber: Beinahe-Crash

19.05.2011  |  Adam Hamilton
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Auch wenn die letzte Parabel des Silberpreises außergewöhnlich stark war, bildet er keine Ausnahme im Silberbullenmarkt. Silber hat drei weitere parabelförmige Anstiege mit anschließendem Beinahe-Crash im Frühjahr 2004, 2006 und 2008 erlebt. Obwohl diese drei Parabeln im Gegensatz zur letzten eher unbedeutend erscheinen, wirken sie in älteren Charts genauso mächtig wie die letzte Parabel. Sehen Sie sich beispielsweise den Chart in meinem im April 2004 verfassten Essay an, in der die damals aktuelle Silberpreisparabel riesig erscheint!

Ich nutze die Bezeichnung "Beinahe-Crash", da der Silberkursrückgang bis jetzt keinen eindeutigen Crash darstellt. Aktienmarktdefinitionen zufolge wird ein Rückgang von mehr als 20 Prozent in weniger als zwei Handelstagen als Crash bezeichnet. Die bisherigen Zwei-Tages-Einbußen lagen in den vergangenen Wochen höchstens bei 17,6 Prozent. Es deutet somit zwar alles auf einen Crash hin, eingetreten ist dieser Fall jedoch noch nicht.

Es liegt in der Natur der Märkte, dass alle Parabeln ein grausames Ende haben. Die Chart beweist, dass Silber trotz der stets bullischen Fundamentals dabei keine Ausnahme einnimmt. Alle Jahre wieder schaffen es die Silberhändler, den Silberpreis vertikal in die Höhe zu treiben und gigantische Aufschwünge mit parabelförmigen Anstiegen hervorzurufen. Wenn die Euphorie und der Optimismus ihren Höhepunkt erreichen, erlebt der Silberpreis pünktlich zum Ende der Parabel einen Beinahe-Crash.

Nach visuellen Gesichtspunkten können die früheren Parabeln nicht genau gemessen werden. Hier kommt rSilver ins Spiel. Der relative Silberpreis zeigt den Silberpreis als Vielfaches seines 200dmas zum Zeitpunkt vergangener Parabelscheitelpunkte. Silber kann langfristig nicht 40 Prozent über seinem 200dma liegen. Wenn rSilver erst einmal die 1,4-Marke überschreitet, ist eine bevorstehende Korrektur sehr wahrscheinlich. Die Märkte verabscheuen Extremwerte und die für einen Überhang an Kaufpositionen notwendige Gier bringt den Aufschwung sehr schnell zum Stillstand.

In der ersten Parabel im April 2004 lag rSilver bei 1,448. In der zweiten, weitaus größeren Silberparabel, die im Mai 2006 zusammenbrach, stieg rSilver bis auf 1,651. Im März 2008 wurde die Silberparabel der US-Notenbank unterbrochen, die eine Leitzinserhöhung um 75 Basispunkte veranlasste. Der relative Silberpreis erreichte einen Wert von 1,465. Wie Sie sehen, hat sich jeder Wert von mehr als 1,40 nicht lange durchsetzen können. Wenn Silber zu weit über seinem 200dma liegt, sind alle Silberkäufe vergebens.

Aus diesem Grund habe ich unsere Leserschaft vor Silberkäufen gewarnt, als rSilver einen neuen Rekordhöchstwert von 1,747 erreichte. Ein Silberpreis von 35 Dollar verursacht eigentlich keine Probleme, doch das Wachstum erfolgte in diesem Jahr zu schnell. Es bestand ein durch Gier und Optimismus hervorgerufener Überhang an Kaufpositionen und Silber war technisch gesehen maßlos überfordert. Im Anschluss an solche Extremwerte ist der Silberpreis bisher immer gescheitert.

Wenn das Stimmungsbarometer extreme Gier anzeigt, schlägt es anschließend in die andere Richtung aus und die Angst nimmt zu. Nur ein erheblicher und rasanter Rückgang kann das Stimmungsgleichgewicht wiederherstellen. Demnach war der Beinahe-Crash unvermeidbar und vorhersehbar. Je länger eine Silberpreisparabel dauert, desto wahrscheinlicher ist ein bevorstehender Rückgang. Diese Tatsache ist so eindeutig, dass es wahrscheinlich weniger erfahrene Händler waren, die Silber bei einem Preis von über 35 Dollar gekauft haben.

Die folgende Tabelle habe ich ursprünglich Mitte März in meinem Essay veröffentlicht. Sie zeigt die Ergebnisse vergangener Silberparabeln und deren Folgen. Während die ersten drei wichtigen Toppings im Laufe des Bullenmarktes innerhalb von Parabeln gipfelten, war dies bei dem vierten nicht der Fall. So habe ich den Durchschnitt der Hauptstatistiken dieser früheren Parabeln ermittelt, um sie mit der aktuellsten Parabel vergleichen zu können. Bereits Ende April appellierte ich an unsere Newsletter-Abonnenten, vorsichtig zu sein, als der Silberpreis noch bei 48 Dollar lag.




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