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Konjunkturausblick lässt hoffen - Zweifel an Europas Politikern dauern an

11.02.2013  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (08.50 Uhr) bei 1.3375, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im asiatischen Handel bei 1.3326 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 92.55. In der Folge notiert EUR-JPY bei 123.75, während EUR-CHF bei1.2260 oszilliert. Nachdem die vergangene Woche viele neue Daten und interessante Erkenntnisse lieferte, beginnt die neue Woche mit dem Verdauen der letzten Nachrichten. Wieder in den Fokus rückt Europa. Spaniens Regierung konnte die Korruptionsvorwürfe nicht glaubhaft entkräften. In Italien melden die Gazetten, dass Berlusconi mit absurden Wahlversprechen die Endstufe des Wahlkampfs einläutet und in Umfragen dramatisch aufholen kann. Die Rettung von Zypern erinnert an ein Armdrücken zwischen verschiedenen Parteien.

Diese Faktoren drängen die global positiv anmutenden Konjunkturdaten kurzfristig an den Rand der Aufmerksamkeit. Nach den Bewegungen des Euro und US-Dollar gegenüber dem Yen seit November hat der japanische Finanzminister versucht etwas auf die Bremse zu treten. In dem angesprochenen Zeitraum hat der Yen gegenüber dem Dollar um 16% und gegenüber dem Euro 23% eingebüßt. Die Geschwindigkeit mit der die Währung an Wert verloren hat, sorgte in den vergangenen Tagen für viel Publicity - ein Währungskrieg wurde diskutiert. In dem Zusammenhang wurde die EZB-Pressekonferenz am Donnerstag und die dortigen Zwischentöne zu einem Verkauf von EUR/USD um 2 Cent herangezogen. Eine Zwischenpause war überfällig. Auch wenn der Markt sich augenscheinlich eigene Argumente für den Ausverkauf der Euros an diesem Tag geschaffen hat. Eine Korrektur war überfällig und absehbar.

Der Wechselkurs EUR/USD hat sich in der Folge um die 1,3400-Marke eingependelt. Ein Anstieg über 1,3440 bringt kurzfristig neues Aufholpotenzial zur 1,3500. Andererseits droht Abwärtspotenzial Richtung 1,3300-1,3220, wenn die 1,3350 länger unterschritten werden. Diese Entwicklung stellt aber keine nachhaltige Trendwende dar. Nach dem steilen Anstieg zur 1,3700 befindet sich der Euro zurzeit in einer Konsolidierungsphase, die angesichts der politischen Befindlichkeiten in Europa mindestens bis zur Italienwahl (24./25.02) anhalten dürfte. Die Freitag veröffentlichten Daten aus den USA lieferten ein uneinheitliches Bild. Das Verhältnis Lagerhaltung/Verkaufte Güter sank weiter, was bedeutet, dass es neue Bestellungen geben sollte um die alten Lagergrößen bei der aktuellen Verkaufsgeschwindigkeit wieder herzustellen. Überraschend sind die Lagerbestände im Dezember gefallen. Der Dezember-Wert wurde mit - 0,1% festgestellt und gleichzeitig der Vormonat von +0,6% auf +0,4% revidiert.

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Die Verkäufe im Großhandel veränderten sich im Dezember verglichen mit dem Vormonat nicht.Für den November wurden die Verkaufszahlen von +2,3% auf +2,2% revidiert.

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Die Handelsbilanz weist per Dezember einen Minussaldo von 38.5 Mrd. US-Dollar aus. Dies liegt deutlich unter dem Novemberwert, der mit -48,7 Mrd. US-Dollar ermittelt wurde. Die Erwartungen wurden damit deutlich verfehlt- Analysten gingen für den Dezember von ähnlichen Größenordnungen wie im Vormonat aus. Während die Exporte um 2,1% wuchsen, fielen die Importe um 2,7%.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.3200 – 30 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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