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Überleben im Finanzdschungel

28.03.2013  |  Frank Amann
Ein alternativer Leitfaden für den Umgang mit den eigenen Finanzen

Vorbemerkung:

Machen wir uns nichts vor, die überwältigende Mehrheit der Deutschen waren und sind finanzielle Analphabeten und somit schon seit Jahrzehnten leichte Beute für die Finanzindustrie. Die Erwartung, daß der Staat via gesetzlich verordnetem ‘Verbraucherschutz‘ das Schlimmste schon verhindern werde, ist eine nach wie vor trügerische Vorstellung. Vielmehr ist eigenes Denken, Entscheiden und Handeln gefragt. Nachfolgende Ausführungen sollen genau hierfür einen grundlegenden Beitrag leisten und einen gedanklichen Einstieg bieten.

  • 1. 3 goldene Regeln
  • 2. Do it yourself oder beraten lassen?
  • 3. Finanzberater - Schädlinge oder Nutztiere?
  • 4. Die Qualität von Finanzprodukten und -dienstleistungen
  • 5. Wege durch das Versicherungslabyrinth
  • 6. Liquidität, Flexibilität und Unabhängigkeit
  • 7. Der Staat, das riesige 'Schwarze Loch'
  • 8. Gehirnwäsche im Schonwaschgang
  • 9. Beschränkung auf das Wesentliche / Reduktion der Komplexität
  • 10. Geld ist nicht alles


1) 3 goldene Regeln

Regel Nr. 1:

Zu wissen, wo Sie stehen (Bestandsaufnahme/Analyse) und wo Sie hinmöchten (Planung), ist unabdingbare Voraussetzung für jede eigene und fremde (Berater-) Aktivität in Finanzangelegenheiten.

Regel Nr. 2:

Widmen Sie den grundsätzlichen Fragestellungen und dem Verstehen von finanztechnischen Zusammenhängen mehr Aufmerksamkeit, Sie werden dann viel besser und leichter sinnvolle Entscheidungen treffen können, ohne deshalb gleich ‘Experte‘ werden zu müssen.

Regel Nr. 3:

Beachten Sie immer Regel 1 und 2; wenn Sie diese ignorieren, besteht große Gefahr, daß Sie im Laufe Ihres Lebens sehr viel Geld in den Sand setzen - oft sogar, ohne es zu merken.


2) Do it yourself oder beraten lassen?

Diesbezüglich gibt es zwar keine ‘goldene Regel‘, die Lebenserfahrung und der gesunde Menschenverstand lassen aber schnell einleuchten, daß ‘Selbermachen‘ nur bis zu dem Punkt sinnvoll sein kann, wie man das Thema auch versteht und beherrscht. Ob Immobilienkäufe, Finanzierungsgestaltungen, Wertpapierdispositionen oder die Auswahl der richtigen Versicherungen, (fast) nichts ist so einfach, wie es aussieht, und ohne eine (zumindest punktuelle) Unterstützung von Fachleuten geht in vielen Fällen gar nichts. Die richtige Balance zwischen Eigenregie und Delegation zu finden, ist zudem eine höchst individuelle und anspruchsvolle Angelegenheit. Dies erfordert zuallererst die (ehrliche) Selbsteinschätzung hinsichtlich der eigenen Kenntnisse und Fertigkeiten. Bereits hierbei kann Ihnen ein guter Finanzcoach helfen.


3) Finanzberater - Schädlinge oder Nutztiere?

Solange Finanzberatung nach wie vor als Prozeß verstanden wird, an dessen Ende der Abschluß eines bestimmten Finanzproduktes (Versicherung, Kapitalanlage, Finanzierung etc.) stehen muß, damit der Finanz“berater“ bzw. der Finanzproduktverkäufer zu seinem Geld kommt, ist die Gefahr, an einen Schädling zu geraten, weit höher als die Möglichkeit, ein ‘dienendes Nutztier‘ gefunden zu haben.

Wer es verabsäumt, bereits im Vorfeld (Erstgespräch) zu klären, was für in Anspruch genommene Dienste zu bezahlen ist (Honorare, Provisionen, Gebühren usw.), hat zumeist schon verloren, bevor es richtig losgeht. Die saubere und transparente Klärung der Vergütungsfrage ist zwar nur die ‘halbe Miete‘ bei der Beraterauswahl, sorgt aber frühzeitig für eine Trennung der berühmten Spreu vom Weizen.

Von großer Bedeutung ist außerdem die Frage der Kompetenz und echter Zugewandtheit eines Beraters. Dies kann auch im Internetzeitalter nur im persönlichen Gespräch herausgefunden werden. Weil die Wahl eines Beraters sogar von existentieller Bedeutung sein kann, lohnt es, sich auch mit dieser Frage intensiv auseinanderzusetzen bzw. äußerst wählerisch zu sein.




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