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ZEW, GfK und Herr Asmussen - ein guter und erfrischender Mix!

20.02.2013  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.59 Uhr) bei 1.3420, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im europäischen Handel bei 1.3329 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 93.35. In der Folge notiert EUR-JPY bei 125.25, während EUR-CHF bei 1.2340 oszilliert.

Die Befindlichkeit an den Finanzmärkten ist in den letzten Stunden deutlich aufgehellter, obwohl es unvermindert Unsicherheiten ob der Wahlen in Italien gibt. Die Gründe für diese Aufhellung der Stimmung sind erheblich. Für den Fall, dass Italien nicht politisch verunfallt, ergibt sich in der Tat eine sehr solide Ausgangslage für konjunkturelle Aufholeffekte nach den politisch induzierten Dynamikverlusten in der globalen Wirtschaft per 2012.

• Herr Asmussen erwartet nach dem schwachen vierten Quartal 2012 leichte Erholungstendenzen in der Konjunkturlage der Eurozone im ersten Quartal 2013 (Siehe
Rubrik „Letzte Nachrichten“). Mehr noch unterstellt Herr Asmussen eine allmähliche Fortsetzung der Expansion.

[dotDie Verbraucher werden laut GfK im laufenden Jahr eine wichtige Stütze der deutschen Wirtschaft sein. Die Ausgaben der privaten Haushalte sollen 2013 real um 1,0 Prozent steigen, prognostizierte der Markforscher. 2012 legte der private Konsum nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts um 0,8 Prozent zu.

Der deutsche ZEW-Index setzte per Berichtsmonat Februar gestern mit einem völlig unerwarteten Anstieg von zuvor 31,5 auf 48,2 Punkte einen massiven positiven Akzent. Die Prognose lag bei 35,0 Punkten. Das aktuelle Ergebnis lieferte den höchsten Wert seit Mai 2010. Das ist erstaunlich erfrischend und positiv.

Wasser in den Wein wurde jedoch auch geliefert. Die Bewertung der aktuellen Lage verschlechterte sich. Der Index sank von 7,1 auf 5,2 Punkte. Die Prognose lag bei 9,0 Zählern. Fraglos ist der Blick nach vorne wichtiger als die aktuelle Befindlichkeit. Trotz des sehr hohen Sentimentindex bei 48 Punkten ist kein Raum für Euphorie, sondern für begründete Zuversicht gegeben. In der ZEW-Umfrage werden Finanzanalysten und nicht Vertreter der Realwirtschaft befragt. Sofern auch der IFO-Index per Februar einen größeren Anstieg liefert, erhält die Aussage des ZEW-Sentimentindex solidere Unterfütterung.

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Der ZEW-Sentimentindex für die Eurozone setzte gleichfalls sehr positive Akzente. Hier kam es per Februar zu einer Zunahme von zuvor 31,2 auf 42,4 Punkte. Es wurde der höchste Wert seit 2009 markiert. Die Bewertung der aktuellen Lage ist Kennzeichen der massiven Anpassungsprozesse in der Eurozone. Der Index stellte sich auf -75,6 nach -75,3 Punkten. Der Tiefpunkt wurde bei -80,3 Zählern im November 2012 markiert.

Der „NAHB Housing Market Index“ (Index für die Befindlichkeit des US-Wohnimmobilienmarkts) konnte per Berichtsmonat Februar die Erwartungen nicht erfüllen. Der Index sank von 47 auf 46 Punkte. Die Prognose war bei 48 Zählern angesiedelt. Losgelöst von der geringen Verfehlung gegenüber der Konsensusprognose wird damit das deutlich erhöhte Niveau bestätigt. Ergo messen wir diesem aktuellen Datensatz keine allzu hohe Bedeutung bei.

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Die derzeitigen Entwicklungen implizieren unter der Voraussetzung keiner politischen Unfälle (Italien-Debakel nicht favorisiert - Mitte/Links machts voraussichtlich ….) in der Eurozone eine Belebung der Konjunktur auf globaler Ebene (Abbau von Untersättigungseffekten) mit spürbaren positiven Implikationen für Investitionstätigkeit und Beschäftigung in den europäischen Reformländern im zweiten Halbjahr 2012.

Die Datenkränze begründen Zuversicht - politische Risiken verhindern jedwede Euphorie.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.3200 - 30 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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