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Edelmetalle: Geldpolitik verunsichert weiterhin Anleger - Ausblick für Gold positiv

06.06.2011  |  Thorsten Proettel
Markt

Das Jahr 2011 begann der Goldpreis mit einer Korrektur um 110 US-Dollar, die Ende Januar bei einem Preis von 1.308 US-Dollar ihren Tiefpunkt erreichte. Anschließend verteuerte sich das Edelmetall zügig und erreichte Anfang Mai mit 1.575,79 US-Dollar ein neues Allzeithoch. Der Einbruch des Silberpreises belastete nachfolgend auch den Goldmarkt. Er drückte die Notierungen aber nur kurzfristig um rund 100 US-Dollar. Derzeit kostet eine Feinunze knapp 1.540 US-Dollar, womit sich der Preis auf Basis der amerikanischen Währung in den ersten fünf Monaten des Jahres um 8% erhöhte.


Währungskomponente beeinflusst Goldpreis stark

Auf Basis der europäischen Gemeinschaftswährung legte der Goldpreis in diesem Jahr bislang lediglich 1% zu. Der Einfluss der Wechselkurse auf die Entwicklung des Goldpreises in lokaler Währung wird insbesondere im internationalen Vergleich deutlich. Innerhalb der letzten zwölf Monate verteuerte sich das Edelmetall in den USA um 24%, in Großbritannien um 10% und in Euroland um rund 7%.

In Australien verbilligte sich Gold dagegen um 3% und in der Schweiz ist ein Verlust von 7% zu verbuchen. Der aus US-amerikanischer und europäischer Perspektive empfundene Anstieg des Goldpreises gründet deshalb nur teilweise auf einer wirklichen Verteuerung und ist auch der relativen Schwäche der jeweiligen Landeswährung geschuldet. Es sei jedoch angemerkt, dass die Währungen Australiens und der Schweiz zuletzt durch hohe Rohstoffexporte beziehungsweise durch die Einfuhr von ausländischem Fluchtgeldern deutlich aufgewertet wurden.

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Goldpreis folgt der Euro-Schuldenkrise

Seit Frühjahr 2010 scheinen die Goldnotierungen vor allem ein Gradmesser für den Verlauf der Eurolandkrise gewesen zu sein. Der US-Dollar-Preis bewegte sich im Einklang mit dem Renditeaufschlag von Staatsanleihen der Euroland-Peripheriestaaten nach oben (siehe Grafik nächste Seite). Der direkte Einfluss der Schuldenproblematik auf die Goldnachfrage ging in den letzten Monaten jedoch zurück. Während auf dem Höhepunkt der Griechenlandkrise im Mai 2010 die Goldkäufe massiv angestiegen sind und die wichtigsten Gold-ETCs/ETFs ihre Bestände innerhalb kurzer Zeit um rund 300 Tonnen erhöhten, führt die aktuelle Zuspitzung der Probleme zu keinem neuerlichen Kaufrausch. Die Nachfrage von Privatanlegern in Deutschland nach physischem Gold bewegt sich derzeit nur auf moderat hohem Niveau und die wichtigen europäischen Gold-ETCs/ETFs stagnieren oder verzeichnen nur leichte Zuflüsse.

In den USA verabschiedeten sich dagegen einige Inhaber börsengehandelter Fonds mit Golddeckung von ihren Papieren. Von Jahresbeginn bis Mitte Mai sank der Goldbestand von Marktführer SPDR um fast 90 Tonnen beziehungsweise 7%. Vor allem Hedge-Fonds nutzten den Preisanstieg für Gewinnmitnahmen.




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