Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Goldangebot bleibt bullisch

07.03.2013  |  Scott Wright
- Seite 2 -
Die Grafik basiert auf den neuesten Daten, die vom Institut U.S. Geological Survey (USGS) erhoben wurden. Das USGS hat vor kurzem aktualisierte Produktionszahlen für das Jahr 2011 und Schätzungen für die Goldproduktion im vergangenen Jahr veröffentlicht. Wie Sie erkennen können, haben die Bergbauunternehmen ein weiteres Allzeit-Produktionshoch erzielt.

Die Minenproduktion entspricht insgesamt zwei Dritteln des gesamten Goldangebots. Die Bergbautrends sind recht beeindruckend, wie die jährlichen Produktionszahlen seit 2001 beweisen.

Besonders interessant in der Grafik ist, wie lange die Minengesellschaften gebraucht haben, um auf den Goldbullenmarkt zu reagieren. Obwohl der Goldbullenmarkt bereits 12 Jahre alt ist, wie Sie anhand des in Rot abgebildeten Aufwärtstrends (der auf Jahresbasis umgerechnete, durchschnittliche tägliche Goldpreis) erkennen können, war das Jahr 2012 erst das vierte Jahr in Folge, in dem ein Produktionsaufwärtstrend verzeichnet wurde.

Die Produktion aus bergbaulichen Aktivitäten war in den ersten sieben Jahren des Goldbullenmarktes rückläufig. Auch wenn sich der Wert des Goldpreises mehr als verdreifacht hatte, fiel die Produktion bis 2008 um 11%. In jenem Jahr wurden 280 Tonnen (9 Mio. Unzen) weniger Gold produziert als im Jahr 2001, was angesichts des Nachfrageschubs in diesem Zeitraum kaum zu glauben ist. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der Preis dieses seltenen Metalls so drastisch gestiegen ist.

Um diesen langwierigen Produktionsrückgang in einen Kontext zu bringen, müssen wir ihn in Zusammenhang mit dem Explorationszyklus betrachten. Dabei sollte beachtet werden, dass der Goldbullenmarkt an den brutalen, 20-jährigen Bärenmarkt anknüpfte.

In der ersten Hälfte dieses Bärenmarktes ging es der Bergbauindustrie blendend. Obwohl der Goldpreis einen Rückgang erlebte, war der Goldpreis von mehr als 500 USD stets im Gedächtnis der Minengesellschaften verankert. In Erwartung eines erneuten Anstiegs des Preises wurde viel Kapital in die Exploration investiert.

Diese frühe Explorationsaktivität sorgte für eine solide Basis von Entdeckungen, die die nächste Generation neuer Minen bilden würde und die Infrastruktur des Goldbergbaus maßgeblich verbesserte. Leider kam es jedoch nie zu einem Goldpreisanstieg. Mit Beginn der 1990er Jahre begann der langjährige trostlose Goldpreisverlauf, die Bergbauunternehmen zu beeinträchtigen.

Diese Beeinträchtigung machte sich in erster Linie im Bereich der Exploration bemerkbar. Mit Voranschreiten des Bärenmarktes war man sich einig, dass die bergbauliche Goldgewinnung ein Verlustgeschäft sei. Sowohl Investoren als auch Minengesellschaften befanden die Exploration angesichts des konstanten Goldpreisrückgangs für reine Geldverschwendung. Interessanterweise machte sich diese Beeinträchtigung nicht in den Produktionszahlen bemerkbar, denn das Produktionsvolumen stieg in den 1990er Jahren um 18%.

Diese Dynamik rückläufiger Exploration und steigender Produktion ist ein Beispiel für die verzögernde Wirkung von Explorationszyklen. Es ist typisch für die Bergbauindustrie, dass der gegenwärtige Erfolg auf viele Jahre harter Arbeit zurückzuführen ist. Im Falle einer angemessen großen Lagerstätte kann es mehr als zehn Jahre von der Entdeckung bis zur Inbetriebnahme der Mine dauern.

Das Produktionswachstum in den 1990er Jahren war eigentlich auf den vorhergehenden, starken Explorationszyklus zurückzuführen. Es war der Explorationszuwachs und -erfolg in den späten 1970er und den 1980er Jahren, die für dieses Wachstum sorgten. Auch wenn weitaus weniger Bohrprojekte in den 1990er Jahren stattfanden, konnte der Industriezweig von der zuvor geleisteten Arbeit zehren.

In den ersten Jahren des aktuellen Bullenmarktes kam es letztendlich erneut zu einer mangelnden Explorationsaktivität, die der Goldminenindustrie das Leben schwer machte. Nach vielen Jahren des mangelnden Kapitalaufwands verschlechterte sich die Infrastruktur. Infolge des Mangels an großen Entdeckungen in den 1990er Jahren waren die Minengesellschaften nicht mehr in der Lage, ihre erschöpften Minen zu ersetzen. Das Bergbautief von 2001 bis 2008 ist daher als direkte Folge des schwachen Explorationszyklus der 1990er Jahre zu sehen.

Zum Glück leitete der Bullenmarkt in den 2000er Jahren einen neuen, kraftvollen Explorationszyklus ein. Infolge des wachsenden Interesses in Gold begaben sich Hunderte von neuen Minengesellschaften auf die Suche nach dem Edelmetall. Sowohl die erfahrenen als auch die neuen Unternehmen waren in der Lage, eine beachtliche Kapitalmenge für die Exploration dank eines enormen Investitionskapitalzuflusses aufzubringen. Ihre Bemühungen resultierten in großen Entdeckungen, die als Basis für die nächste Generation neuer Minen dienten.

Aufgrund dieser Entdeckungen, sowohl Brownfield- als auch Greenfield-Projekte, konnte der Prozess der Erschöpfung im Jahre 2009 endlich aufgehalten werden. Nach einigen Jahren des Wachstums überstiegen die Produktionszahlen 2011 schlussendlich die Zahlen aus dem Jahre 2001. Es dauerte also 10 Jahre, bis dieser Explorationszyklus Früchte trug.

Die Minenproduktion erreichte erneut Werte, die vor Bullenmarktbeginn erzielt wurden, wobei der Anstieg von 18% in den letzten vier Jahren für neue Allzeit-Hochs gesorgt hat. Auch wenn das Produktions-Output 2012 in Höhe von 2700 Tonnen beeindruckend ist, muss dieser Wert in einen Kontext gebracht werden.




Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"