EZB-Ratssitzung im Fokus - KfW-Ifo Mittelstandsbarometer mit positivem Überraschungswert, Griechenland auch …
07.03.2013 | Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (08.43 Uhr) bei 1.2990, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im US-Handel bei 1.2966 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 93.95. In der Folge notiert EUR-JPY bei 122.00, während EUR-CHF bei 1.2320 oszilliert.
Heute steht die EZB-Ratssitzung im Zentrum der Aufmerksamkeit. Nachdem in den Finanzzentren Erwartungshaltungen einer Zinssenkung hoch gekocht wurden, die den Euro an den Devisenmärkten belasteten, stellt sich heute die Frage, wie berechtigt diese Erwartungen sind. Wir empfehlen der EZB eine Politik der „Steady Hand“. Aktionismus passt nicht zu Stabilitätspolitik!
Die Revision des BIP der Eurozone lieferte erwartungsgemäß keine neuen Erkenntnisse. Im vierten Quartal 2012 sank die Wirtschaftsleistung im Quartalsvergleich um -0,6% und im Jahresvergleich um -0,9%.
Das vierte Quartal stellt die realwirtschaftliche Reaktion auf den Höhepunkt der Defizitkrise der Eurozone per September 2012 dar.
Die aus dem politischen Risiko eines potentiellen Zerfalls der Eurozone resultierende globale Konjunkturschwäche hat zu einer Untersättigung im internationalen Lager- und Investitionsgüterzyklus geführt und ihre volle Wirkung im vierten Quartal 2012 entfaltet.
Das aktuelle Ergebnis des KfW-Ifo Mittelstandsbarometers (Siehe Rubrik Letzte Nachrichten) impliziert (Deutschland ist Schlüsselnation für Investitionsgüterzyklus), dass die These der abzubauenden Untersättigung nicht nur haltbar ist, sondern täglich veritabler wird.
Die Griechen blicken zuversichtlicher auf die Konjunkturlage. Einem am Mittwoch veröffentlichten Index zufolge waren Verbraucher und Unternehmen im Februar so optimistisch seit Beginn der Schuldenkrise nicht mehr. Das Wirtschaftsklima bewegt sich jedoch unverändert auf niedrigem Niveau. Die Stimmung unter den Verbrauchern ist wegen der hohen Arbeitslosigkeit schlecht. Positiv ist, dass sich bei den Unternehmen eine veränderte Sichtweise ergibt. Genau das ist die Voraussetzung für eine Stabilisierung und potentielle Verbesserung der extrem angespannten Arbeitsmarktsituation in Griechenland und im Nachgang des Verbrauchersentiments.
Das von der Stiftung IOBE erstellte Barometer für die Wirtschaftsstimmung beruht auf Umfragen unter Verbrauchern und Betrieben und stieg um gut einen Punkt auf 86,9 Zähler. Damit erreichte der Index wie schon im Dezember den höchsten Stand seit drei Jahren.
Der "ADP Employment Report" aus den USA setzte per Berichtsmonat Februar positive Signale. Laut der Berechnung von ADP nahm die Beschäftigung in der Privatwirtschaft um 198.000 Jobs zu. Die Prognose lag bei lediglich 170.000 neu geschaffenen Stellen. Mehr noch wurde der Vormonatswert von 192.000 auf 215.000 neue Jobs revidiert.
Der Blick auf den Chart unterstreicht die positive Tendenz in der gesamten privaten Beschäftigungslage, die mit dem aktuellen Ergebnis das Niveau von Oktober 2008 knapp erreicht.
Die Auftragseingänge der US-Industrie verzeichneten einen Rückgang im Monatsvergleich um -2,0% (Prognose -2,2%). Der Vormonatswert wurde von +1,8% auf +1,3% revidiert. Aggregiert ergab sich hier auf ersten Blick ein enttäuschendes Ergebnis. Ohne den volatilen Transportsektor kam es zu einem Anstieg um 1,3%. Subsumierend nehmen wir diese Daten als neutral auf. Der Chart bildet das Auftragsvolumen in Mrd. USD ab.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR USD favorisiert. Ein nachhaltiger Ausbruch aus der Bandbreite 1.2950 - 1.3250 eröffnet neue Opportunitäten.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.
Heute steht die EZB-Ratssitzung im Zentrum der Aufmerksamkeit. Nachdem in den Finanzzentren Erwartungshaltungen einer Zinssenkung hoch gekocht wurden, die den Euro an den Devisenmärkten belasteten, stellt sich heute die Frage, wie berechtigt diese Erwartungen sind. Wir empfehlen der EZB eine Politik der „Steady Hand“. Aktionismus passt nicht zu Stabilitätspolitik!
Die Revision des BIP der Eurozone lieferte erwartungsgemäß keine neuen Erkenntnisse. Im vierten Quartal 2012 sank die Wirtschaftsleistung im Quartalsvergleich um -0,6% und im Jahresvergleich um -0,9%.
Das vierte Quartal stellt die realwirtschaftliche Reaktion auf den Höhepunkt der Defizitkrise der Eurozone per September 2012 dar.
Die aus dem politischen Risiko eines potentiellen Zerfalls der Eurozone resultierende globale Konjunkturschwäche hat zu einer Untersättigung im internationalen Lager- und Investitionsgüterzyklus geführt und ihre volle Wirkung im vierten Quartal 2012 entfaltet.
Das aktuelle Ergebnis des KfW-Ifo Mittelstandsbarometers (Siehe Rubrik Letzte Nachrichten) impliziert (Deutschland ist Schlüsselnation für Investitionsgüterzyklus), dass die These der abzubauenden Untersättigung nicht nur haltbar ist, sondern täglich veritabler wird.
Die Griechen blicken zuversichtlicher auf die Konjunkturlage. Einem am Mittwoch veröffentlichten Index zufolge waren Verbraucher und Unternehmen im Februar so optimistisch seit Beginn der Schuldenkrise nicht mehr. Das Wirtschaftsklima bewegt sich jedoch unverändert auf niedrigem Niveau. Die Stimmung unter den Verbrauchern ist wegen der hohen Arbeitslosigkeit schlecht. Positiv ist, dass sich bei den Unternehmen eine veränderte Sichtweise ergibt. Genau das ist die Voraussetzung für eine Stabilisierung und potentielle Verbesserung der extrem angespannten Arbeitsmarktsituation in Griechenland und im Nachgang des Verbrauchersentiments.
Das von der Stiftung IOBE erstellte Barometer für die Wirtschaftsstimmung beruht auf Umfragen unter Verbrauchern und Betrieben und stieg um gut einen Punkt auf 86,9 Zähler. Damit erreichte der Index wie schon im Dezember den höchsten Stand seit drei Jahren.
Der "ADP Employment Report" aus den USA setzte per Berichtsmonat Februar positive Signale. Laut der Berechnung von ADP nahm die Beschäftigung in der Privatwirtschaft um 198.000 Jobs zu. Die Prognose lag bei lediglich 170.000 neu geschaffenen Stellen. Mehr noch wurde der Vormonatswert von 192.000 auf 215.000 neue Jobs revidiert.
Der Blick auf den Chart unterstreicht die positive Tendenz in der gesamten privaten Beschäftigungslage, die mit dem aktuellen Ergebnis das Niveau von Oktober 2008 knapp erreicht.
Die Auftragseingänge der US-Industrie verzeichneten einen Rückgang im Monatsvergleich um -2,0% (Prognose -2,2%). Der Vormonatswert wurde von +1,8% auf +1,3% revidiert. Aggregiert ergab sich hier auf ersten Blick ein enttäuschendes Ergebnis. Ohne den volatilen Transportsektor kam es zu einem Anstieg um 1,3%. Subsumierend nehmen wir diese Daten als neutral auf. Der Chart bildet das Auftragsvolumen in Mrd. USD ab.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR USD favorisiert. Ein nachhaltiger Ausbruch aus der Bandbreite 1.2950 - 1.3250 eröffnet neue Opportunitäten.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.