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März-Wahnsinn

12.03.2013  |  Michael J. Kosares
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Kreuz- und Querschüsse

  • Mark Hulbert von MarketWatch berichtet, dass “Insider aus dem Unternehmensbereich - Vorstandsmitglieder, Management und die größten Aktionäre” aggressiv Anteile veräußern und zwar "in alarmierendem Umfang". Solche Verkäufe, so Hulbert, seien in der Regel ein Hinweis darauf, dass große Verluste anstehen. Gerade im Vorfeld der kräftigen Aktienmarktverluste (2000 Punkte) im Jahr 2011 hatte es derartige Insider-Verkäufe gegeben.

  • Natürlich hält die Wall Street unterdessen die ganze Zeit an ihrem Mantra - "Es gibt keine Bubble!“ - fest. Sprechen Sie mir nach: “Es gibt keine Bubble.” Schicht für Schicht haben die Zentralbanken Falschgeld geschöpft, das nun durch die Wirtschaft geistert. Was nicht im schwarzen Loch gedeckter Systemrisiken landet, findet seinen Weg letztendlich an den einen oder anderen Markt. Aktuell ist die Bubble am US-Aktienmarkt voll aufgebläht; da hinter diesen Kursen aber nur wenig realer Wert steckt, muss man sich fragen, wie lange sie weiterbestehen kann. Hier und da wurden einige Warnungen laut. Aktuell herrscht viel mehr Bewegung bei den Indizes als bei den einzelnen Aktientiteln oder Investmentfonds. Uns wird erzählt, dass wir es mit einem Profi-Markt zu tun haben (d.h. ein Markt für Spekulanten), und das heißt, dass die Öffentlichkeit nicht partizipiert. Wir alle wissen aber, was mit solchen Märkten passiert und einige der alten Profis warten in aller Stille ab, bis der Hammer fällt.

  • Es bleibt mit Spannung abzuwarten, wie die anstehende Eröffnung von Gold-ETFs die Nachfrage in China beeinflussen wird. Traditionell schätzen chinesische Investoren - wie auch ihre amerikanischen Kollegen - physische Metalle mehr als jene Papieransprüche. Institutionen und Investmentfonds tendieren hingegen viel stärker zu den Papierprodukten. Aktuell verfügen die Gold-ETFs der Welt über 2.600 Tonnen, das ist die viertgrößte akkumulierte Goldmenge weltweit. Die Europäische Union verfügt mit 10.800 Tonnen über den größten Vorrat. Die Vereinigten Staaten stehen mit 8.100 Tonnen an zweiter Stelle.

  • Bill Gross von PIMCOs sagte kürzlich gegenüber dem Barron’s Magazine, dass Gold seine Top-Investmententscheidung sei. “Die Fed”, so Gross, ”kauft heute 80% des US-Staatsanleihenmarktes an. Die Vorstellung ist schon frappierend: Das US-Finanzministerium emittiert Schuldverschreibungen im Umfang von mehr als einer Billion Dollar, die am Ende zum größten Teil von der Fed aufgekauft werden. Das Finanzministerium verkauft sie an die Banken und Primärhändler, die sie dann mit einem Aufschlag wieder an die Fed zurückverkaufen."

  • Die Bits und Bytes des letzten Monatsnewsletters (zum Thema Währungsabwertung) waren noch warm, als Venezuela offiziell eine 32%ige Abwertung des Bolivar gegenüber dem Dollar bekanntgab. Venezolanische Staatsbürger, die sich am Donnerstagabend (7. Februar) friedlich mit 1.000.000 Bolivar auf ihren Bankkonten schlafen legten, mussten schon am nächsten Morgen feststellen, dass ihnen aufgrund des staatlichen Fiat-Geldes nur noch eine Kaufkraft von 680.000 Bolivar geblieben war. Wer die Voraussicht gehabt hätte, 1.000.000 Bolivar vor der Abwertung beiseite zu schaffen, hätte seine nominale Kaufkraft um 47% auf 1.470.000 Bolivar erhöhen können. Real betrachtet, hätte man dadurch aber nur seine Kaufkraft erhalten. Wie es der im 20.Jh. lebende Ökonom Andrew Dickson White in Hinblick auf das monetäre Fiat-Desaster im Frankreich kurz nach der Revolution so treffend formulierte: “In all dem steckt eine Lehre, die jeder denkende Mensch für sich ziehen sollte.”

  • Ernest Hemingway: “In schlechtregierten Nationen gilt die Inflation der Währung als erstbestes Allheilmittel. Das zweitbeste ist Krieg. Beides bringt vorübergehend Hochkonjunktur, beides bringt permanenten Ruin. Beide dienen politischen und wirtschaftlichen Opportunisten als Zuflucht.” Hier ein weiteres Zitat vom Hemingway: “Ich versuche mich beim Schreiben immer an das Eisberg-Prinzip zu halten. Für jeden sichtbaren Teil befinden sich weitere sieben Achtel unter Wasser.” Inflation ist letztendlich mehr Prozess als Einzelereignis. Im Zitat über Inflation und Krieg, lässt Hemingway ebenfalls sieben Achtel dieser Angelegenheit unter Wasser. In seiner unnachahmlichen Art lässt er die Worte "permanenter Ruin" wie einen Stein auf die Wahrnehmung des Lesers plumpsen.





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