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März-Wahnsinn

12.03.2013  |  Michael J. Kosares
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  • Obgleich Ben Bernanke schon alles in seiner Macht Stehende für die Abwertung der Kaufkraft des Dollars tut, so wird Jack Lew, der angehende US-Finanzminister, mit folgenden Worten zitiert: “Im US-Finanzministerium herrscht traditionell und parteiübergreifend der Vorbehalt, dass mit einem starken Dollar dem Wirtschaftswachstum, der Produktivität und der Wettbewerbsfähigkeit der USA bestens gedient ist.” Na da, blah, blah, blah.

  • Die Einkommen der Amerikaner sanken im Dezember um 3,6%, den Angaben des US-Handelsministeriums zufolge war das der schwerste Rückgang seit 1993.

  • Die "Bespoke Investment Group“ wertete die Goldpreisentwicklungen unter den letzten vier Fed-Chefs aus. Unter G. William Miller stieg Gold um 47,5%, um 65% unter Paul Volcker, um 14,5% unter Alan Greenspan und um 182,9% unter Ben Bernanke. “Das”, so Bespoke,”ist mehr als Doppelte der Zuwächse, die Gold unter jeden einzelnen seiner Vorgänger erzielte, und im Gesamtergebnis fast so viel wie während der Amtszeiten aller drei vorhergehende Fed-Chef (201%)!"

  • Wie die New York Times kürzlich berichtete, besitzt Richard W. Fisher, Chef der Dallas-Fed, Gold im Gegenwert von 1 Million $. Wenn man bedenkt, dass Fisher insgesamt über 21 Millionen verfügt, so darf man seine Goldbestände als vernünftige, weitsichtige Absicherung bezeichnen; und wie es im Artikel heißt, sei dies "keine extreme Wette auf eine ökonomische Katastrophe“.

  • Bloomberg berichtet: “Chinas Devisenreserven, die seit 2004 um ganze 700% gestiegen sind, würden ausreichen, um die offiziellen Goldbestände aller Zentralbanken zu kaufen - und zwar gleich zweimal”. Wenn das kein überzeugendes Argument für eine radikale Anpassung des Goldpreises ist, dann weiß ich auch nicht.“

  • Interessanterweise wurden im letzten Fiskaljahr (September) im Rahmen des Goldabkommens der Zentralbanken (CBGA) unterm Strich nicht mehr als 4 Tonnen von den insgesamt erlaubten 400 Tonnen verkauft. In Wirklichkeit wurden großen Mengen Gold mobilisiert: Die Zentralbanken kauften insgesamt 534,6 Tonnen Gold, so viel wie seit einem halben Jahrhundert nicht mehr. Zentralbanken kaufen Gold aus denselben Gründen wie auch Privatpersonen - als Absicherung gegenüber Währungsentwertung.

  • Einige Analysten führten die Gold-Kursverluste auf die Veröffentlichung der Protokolle des Januar-Treffens des Offenmarktausschusses der Federal Reserve zurück. Von außen betrachtet, scheint es sich dabei um ein eher chaotisches Treffen gehandelt zu haben. Man stelle sich nur Leute vor, die auf Stühle klettern müssen, um sich Gehör zu verschaffen. Wie es scheint, denken einige Fed-Mitglieder, dass die Zentralbank zumindest darüber nachdenken sollte, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen, oder sogar richtig in die Bremsen zu treten. Für die Märkte war das eine Überraschung und auch Gold hatte mit den Folgen zu kämpfen. Ich weiß zwar nicht, ob bei diesen Treffen Stimmen abgegeben werden, falls doch, dann würde es mich interessieren, welche Entzweiung ein solcher Wahlentscheid mit sich bringen würde. Sich offiziell eher vorsichtig und umsichtig zu zeigen, ist aber immer noch etwas anderes, als Verantwortung für eine Politik zu tragen, die die Wirtschaft in den Sturzflug bringen könnte. Und schließlich ist es immer noch die Fed Ben Bernanke, das sollten wir nicht vergessen; und das machte er in seinem anschließenden Rechenschaftsbericht vor dem US-Kongress auch sehr deutlich.

  • All das bringt mich zu meinen abschließenden Bemerkungen zum jüngsten Abschwung der Goldkurse. Hier sei ein gut geschriebener Kommentar empfohlen, der von einem meiner Lieblingsjournalisten stammt, Ambrose Evans-Pritchard vom Londoner Telegraph. Er trägt den Titel: “Gold’s Death Cross is a buy signal for China” (Todeskreuz beim Gold, Kaufsignal für China). Pritchard schreibt: “Ja, die Chinesen mögen wieder den Dollar, aber sie haben schon so viele Dollars. Im Vergleich zu ihren Kollegen besitzen sie allerdings nicht viel Gold. Behalten Sie also Ihre Nerven. In Wirklichkeit bewegen wir uns seit einigen Jahren auf einen informellen Goldstandard zu, wobei Gold, in gewisser Hinsicht als Währung - innerhalb eines Reservenmixes wieder seinen Platz als zentraler Wertspeicher einnimmt.

  • Immer wenn Gold korrigiert, wird in der Finanzpresse gerne etwas dicker aufgetragen und überdramatisiert. Die Nachrichten bezogen sich zum großen Teil auf George Soros‘ Goldverkäufe. In den Berichten, die ich las, hieß es, er habe ca. 2 Tonnen ETF-Gold verkauft, was ungefähr der Hälfte seiner Gesamtbestände im Wert von 15 Millionen $ [sic] entspräche. In diesem Fall wäre Soros ein kleiner Akteur, dem ein viel größerer Status im Goldmarkt zukommt, als er eigentlich verdient. John Paulson soll Berichten zufolge hingegen knapp 3,5 Milliarden Dollar in ETF-Gold-Anteilen investiert haben. Es halten sich aber hartnäckig Gerüchte, dass Paulson über Auslieferungen in physische Edelmetalle umschichtet, diese Gerüchte sind allerdings nicht bestätigt wurden.


© Michael J. Kosares
USAGOLD / Centennial Precious Metals, Inc.

Der Artikel wurde am 11.03.2013 auf http://news.goldseek.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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