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Brüssel schafft mit Zypern zweiten Sonderfall

18.03.2013  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.57 Uhr) bei 1.2904, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im asiatischen Handel bei 1.2885 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 94.50. In der Folge notiert EUR-JPY bei 121.90, während EUR-CHF bei 1.2192 oszilliert.

Es gibt ein Hilfspaket für Zypern. Wieder spät, aber noch vor Russland, die ebenfalls einen kleinen Teil beitragen sollen, hat Europa beschlossen dem kleinen Inselstaat beizuspringen und ein Rettungspaket zur Verfügung zu stellen.

Damit reiht sich Zypern in die Reihe von Griechenland, Portugal und Irland ein, die ebenfalls ein direktes Hilfspaket bekommen.

Hierbei ergeben sich jedoch viele Fragezeichen, dieerst aufgearbeitet werden müssen … Die Beteiligung von Einlegern ist nach dem Sonderfall Griechenland, als Gläubiger vom Schuldenschnitt betroffen waren der nunmehr zweite Sonderfall in der Eurozone. Dass diese
Maßnahmen Vertrauen kosten bedarf keiner Erklärung.

Gibt es einen Bankrun in Zypern? Leidet das Vertrauen auch in andere europäische Banken? Wird das Hilfspaket überhaupt gebilligt? Leistet Russland seinen Beitrag?

Die Liste ließe sich noch länger weiterführen. Leider finden sich ad-hoc keine Antworten auf diese Fragen - vieles ist in der Schwebe. Die Märkte bewerten diese Unsicherheiten mit deutlichen Kursabschlägen.

In dieser Woche haben wir viele bedeutende Daten vor der Brust. Morgen um 11 Uhr erwarten wir den ZEW-Indikator, Freitag um 10 Uhr den Ifo Geschäftsklimaindex aus Deutschland. Mittwoch gibt es die nächste Sitzung der US-Notenbank und Donnerstag Arbeitsmarktdaten.

Ebenfalls Donnerstag erwarten wir Einkaufmanagerindices aus Europa für den März - zeigen sich Erholungstendenzen nach dem energielosen Jahresstart?

Freitag sahen wir durchwachsene US-Daten:

Eine kleine Enttäuschung lieferte der NY Empire State Index mit 9,24 Punkten nach zuvor 10,00. Obwohl der Wert nicht wirklich schwach war, war dieMarkt-Dynamik spürbar. Der Markt sprang innerhalb kurzer Zeit von 1,3055 auf über 1,3090.

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Die amerikanische Industrieproduktion lag im Februar mit 0,7% über den Erwartungen von -0,1 und konnte positive Akzente setzen.

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Ebenfalls über den Vorhersagen lag die Kapazitätsauslastung mit 79,6% nach 79,1%. Experten hatten im Vorfeld mit einer Zunahme auf lediglich 79,3% gerechnet. Am Devisenmarkt verpufften diese Zahlen.

Das Verbrauchervertrauen nach Lesart der Uni Michigan sorgte für eine Negativüberraschung. Die Abwärtsbewegung um 5,8 Punkte war im Vorfeld nicht erwartet worden. Man rechnete mit einem stabilen Wert leicht oberhalb des Vormonatnivaus von 77,6. Die aktuelle Lage wurde mit 87,5 beurteilt und gab nur leicht nach. Die Aussichten wurden jedoch deutlich skeptischer beurteilt (61,7 nach 70,2).

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR USD favorisiert. Ein nachhaltiger Ausbruch aus der Bandbreite 1.2950 - 1.3250 eröffnet neue Opportunitäten.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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