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Talfahrt: Aktienmärkte, Finanzwerte, EM-Aktien, Öl, Silber; und Gold?

28.06.2011  |  Clive Maund
- Seite 2 -
Jetzt wollen wir abdrehen und schauen, was am allgemeinen Aktienmarkt und in den Bankensektoren passiert, und zwar wegen der großen Auswirkungen auf eigentlich alles andere - besonders Rohstoffe (einschließlich Gold und Silber) und wegen der eventuell wieder gewaltigen Kollateralschäden bei den Edelmetallaktien. Den Aussichten für EM-Aktien werden wir uns gegen Ende des Update mit Blick auf den HUI Index zuwenden.

Viele Marktbeobachter hatten sich in der letzten Zeit gefragt, welche Art von Muster sich wohl am allgemeinen Aktienmarkt abzeichnen werde, denn ganz offensichtlich hatte dieser seit Monaten an Schwung und Halt verloren. Folgendes passierte: Der Markt war unterhalb der Grenzen eine großen Distribution-Dome-Musters gefangen, der unten im 1-Jahr-Chart für den S&P 500 Index eingezeichnet ist. Hierbei handelt es sich nicht um ein abstraktes, akademisches Konzept; hierbei handelt es sich um eine SEHR REALE Darstellung eines organisierten und orchestrierten Umverteilungsprogramms vom Smart Money zum sogenannten Dumb Money - die Akkuratheit und Bedeutung des Domes sollte sich schon daran zeigen, dass sich der S&P 500 ganze achtmal zurückzog, wenn er mit dem Dome in Kontakt geraten war.

Aktuell zeigt sich der Markt aufgewühlt, nachdem er einige Wochen lang ziemlich kräftig auf eine starke Unterstützungszone in der Nähe des steigenden 200-Tage-Durchschnitts zurückfiel. Die einzige noch offene Frage ist nun, ob wir noch eine Art Erholung zurück zur Dome-Grenze bekommen werden, bevor der Markt das Handtuch wirft und einbricht - wenn dieses Schlüsselniveau erst einmal scheitert, dürfte man wohl auch von einem brutalen Einbruch ausgehen. Sollte es aber noch zu einen solchen letzten Schnaufer kommen, dann wird dieser dabei behilflich sein, die rechte Schulter eines potentiellen Kopf-Schulter-Musters auszubilden, welches sich im Index vollständig auszubilden scheint. Man müsste hier noch anmerken, dass diese Rally sehr verkümmert ausfallen könnte - die rechten Schultern sind es meist. Möglicherweise ist es aber auch schon dazu gekommen, wenn wir an die Eintagsfliegen-Rally von Mitte letzter Woche denken. Könnte der Index den Dome aber dennoch nach oben durchbrechen und somit die bärischen Konsequenzen zu Nichte machen? Das könnte er - an den Märkten ist nichts unmöglich, aber die Wahrscheinlichkeit einer solchen Entwicklung wird von uns als sehr niedrig eingestuft.

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Wir hatten eben geschlussfolgert, dass eine hyperinflationäre Depression unvermeidlich sei. Es gibt keine echte Erholung. Man redet über Wachstum im Bereich von 2% bis 3% - doch sagen wir, wie es ist: Jeder Idiot könnte Wachstum in dieser Größenordnung herbeiführen, wenn er das Geldangebot so explosiv aufblähen würde, wie geschehen. Die Tatsache, dass das Wachstum nicht höher ausfiel (und hier rechnen wir schon mit den geschminkten Zahlen ohne jede Bereinigung) wie auch die Tatsache, dass keine Arbeitsplätze geschaffen wurden und der Immobilienmarkt weiter schwächelt, sind Anzeichen dafür, wie schwerkrank die Wirtschaft in Wirklichkeit ist.

Die Sparmaßnahmen, die den Griechen aufgezwungen wurden, sind auch für alle anderen geplant, denn die unteren und mittleren Klassen vieler Länder der Welt sollen die Rechnung für die Gier, Inkompetenz und schiere Rücksichtslosigkeit der Banken zahlen; das geschieht entweder durch derartige Austeritätsmaßnahmen oder durch Großdiebstahl via galoppierende Inflation - und möglicherweise durch beides.

Was aber die waltenden Mächte nicht erkannt haben, oder vielleicht doch erkannt haben, ist die Tatsache, dass die Kaufkraft der unteren und mittleren Schichten zerstört wird. Folglich wird auch Unternehmensrentabilität allgemein einbrechen, denn keine Ökonomie lässt sich alleine durch die Einkäufe der Elitebanker und Wall-Street-Financiers bei Ferrari, Gucci, Lobb (Schuhe), Versace etc. am Laufen halten. Und deswegen werden die Aktienmärkte auch auf Tauchstation gehen, ganz gleich wie viel Geld noch gedruckt und den Spekulanten zugeschaufelt wird. Vielleicht haben am Ende sogar diejenigen Recht, die behaupten, es soll absichtlich ein großer Zusammenbruch herbeigeführt werden, damit sich eine Weltregierung einführen lässt.

Die Ölaktien haben sich sklavisch, Punkt für Punkt mit den allgemeinen Aktienmarktindizes bewegt. In aller Deutlichkeit zeigt sich das auf unserem 1-Jahr-Chart für den OIX Ölindex, der ein fast identisches Dome-Muster aufweist. Hieran zeigt sich, dass dieser Markt von denselben spekulativen Flüssen angetrieben wird wie der Aktienmarkt insgesamt.

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