John Kaiser: Kann die TSX Venture noch gerettet werden? (Teil 2/2)
01.04.2013 | The Gold Report
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Obwohl Xenotim das vorherrschende Mineral ist, ist es in einer feinkörnigen Form mit Thorium und Zirkon verbunden. Das Junior-Unternehmen führt derzeit metallurgische Studien durch, um festzustellen, ob die schweren Seltenen Erden kosteneffizient gewonnen werden können. Diese Laborstudie ist nicht teuer, wird im zweiten Quartal 2013 abgeschlossen sein und wird zeigen, ob Area 4 zur Erstellung einer vorläufigen Wirtschaftlichkeitsstudie übergehen kann. Da der Sektor für Seltene Erden derzeit eher niedergeschlagen ist, bekommen Investoren die Ergebnisse dieses Programmes umsonst. Entweder bekommt das Management grünes Licht, um aus Area 4 in kurzer Zeit einen Lieferanten für Seltene Erden zu machen, der kurzfristig die Nachfrage decken kann, oder nicht, was bedeuten würde, dass sich das Unternehmen nach anderen Projekten in Namibia umsehen muss. Das Unternehmen wird von Gerry McConnell und Don Burton geleitet, die beide über Erfahrung in Afrika verfügen, und von der Bergbaufinanzierungsgesellschaft Endeavour Mining Corp. (EDV:TSX; EVR:ASX) unterstützt.Suchen Sie zweitens nach Unternehmen, die bereits eine vorläufige Wirtschaftlichkeitsstudie oder mehr veröffentlicht haben. Ich denke, der schlimmste Teil der Kostenexplosion ist bereits überstanden. Wenn sich die allgemeine Wahrnehmung ändert und alle davon ausgehen, dass die Metallpreise schlimmstenfalls stagnieren und der Trend eher in Richtung steigender Kurse geht, werden sich viele der fortgeschrittenen Projekte wiederbeleben und das Glas wird nicht mehr halb leer sondern halb voll sein.
International Enexco Ltd. (IEC:TSX.V; IEXCF:OTCQX; I6E:FSE) ist ein Beispiel für eine zweigleisige Strategie. Einerseits bietet das Unternehmen den Spekulanten mit dem fortgeschrittenen Projekt Contact in Nevada eine makroökonomische Wette auf die Bewegung des Kupferpreises und andererseits können sie auch auf die Möglichkeit der Entdeckung einer hochgradigen Uranlagerstätte bei Mann Lake im Athabasca Basin wetten. Letztes Jahr konzentrierte sich Enexco auf die Erweiterung seines Bergbaumodells für die Kupferlagerstätte Contact, nachdem es angrenzende Claims erworben hatte, um eine ausgedehnte Grubenplanung anwenden zu können. Contact ist eine bescheidene Lagerstätte mit niedrigen Mineralgehalten. Ihr In-Situ-Wert beträgt 5 Mrd. Dollar bei aktuellen Kupferpreisen, doch der Gesteinswert ist mit 20 Dollar je Tonne gering. Für 2013 plant Enexco die Veröffentlichung einer Machbarkeitsstudie für einen Abbau mit Hilfe von Solventextraktion und elektrolytischer Metallgewinnung. Aufgrund des Projektumfangs wird der NPV nicht hoch sein, doch der aktuelle Aktienkurs bedeutet, dass der Markt dem Projekt nur einen Wert von 20 Mio. Dollar zuschreibt. Die Rückzugstrategie wird also nicht in der Übernahme durch einen großen Kupferproduzenten bestehen. Wenn die Machbarkeitsstudie positiv ausfällt, könnte rendite-hungriges Privatkapital die Entwicklung finanzieren.
Aufgrund seines bedeutenden Potentials sollten Investoren auch das zu 30% unternehmenseigene Projekt Mann Lake im Auge behalten. Cameo Corp. (CCO:TSX; CCJ:NYSE) hat dort ein Bohrprogramm mit einem Gesamtumfang von 21.000 m eingeleitet, um die Exploration eines Zielgebiets voranzutreiben, auf dem ein kurzer, hochgradiger Uranabschnitt dazu beitrug, dass Enexco 2007 während der Uran-Blase einen Spitzenkurs von 4,50 Dollar erreichen konnte. Enexcos Anteil an dem Programm wurde durch eine Beteiligungsfinanzierung durch Denison Mines Corp. (DML:TSX; DNN:NYSE.MKT) ermöglicht. Dieses Unternehmen schloss kürzlich auch eine Übernahmevereinbarung für einen Teil der Assets von Fission Energy Corp.'s (FIS:TSX.V; FSSIF:OTCQX) ab.
]Mit Blick auf die Junior-Explorationsunternehmen lässt sich schließlich sagen, dass die Suche nach neuen Lagerstätten in den nächsten Jahren das bestimmende Element sein wird. Obwohl ich es sehr hoffe, bezweifle ich, dass die Metallpreise in naher Zukunft deutlich steigen werden. Falls das doch der Fall ist, wird Geld in die Explorationsunternehmen fließen, bei denen sich die Investoren hinsichtlich einer Obergrenze für die Bewertung noch nicht sicher sind und bei denen noch alles möglich ist, solange die Bohrlöcher Mineralanreicherungen durchschneiden. Natürlich können Entdeckungen nur als solche angesehen werden, wenn der Mineralgehalt hoch genug ist, um auch bei aktuellen Metallpreisen rentabel zu sein und wenn er auch einen Kursabfall um 25% verkraften kann.
Orsa Ventures Corp. (ORN:TSX.V) hat eine Option für 100% der Goldlagerstätte Quartz Mountain in Oregon, die derzeit noch Seabridge Resources Inc. (SEA:TSX; SA:NYSE.MKT) gehört. Letzteres Unternehmen hatte die Explorations-Fehlschläge der dunklen Jahre 1998-2002 aufgesammelt. Während der letzten beiden Jahre sammelte Orsa historische Daten und brachte Bestätigungsbohrungen nieder. Dabei behielt das Unternehmen zwei Ziele vor Augen. Das erste war die Veröffentlichung einer Ressourcenschätzung gemäß NI 43-101, welches das Unternehmen im Februar 2012 erreichte, als es eine abgeleitete Oxidressource mit 1,3 Mio. Unzen, einem niedrigen Mineralgehalt und einem Gesteinswert von 33 Dollar je Tonne zu Spot-Goldpreisen dokumentierte. Außerdem wurde eine Sulphidressource von 1,5 Mio. Unzen mit etwas höheren Mineralgehalten und einem Gesteinswert von 55 Dollar je Tonne festgestellt.
Die In-Situ-Gesteinswerte entsprechen nicht dem Wert des tatsächlich abbaubaren Gesteins, daher führt Orsa ebenfalls metallurgische Studien durch, die die Fertigstellung einer vorläufigen Wirtschaftlichkeitsstudie für die bestehenden Ressourcen einleiten. Der Wert, der dem Ergebnis des ersten Ziels beigemessen wird, hängt letztlich davon ab, in welche Richtung sich der Goldkurs bewegt und wie hoch die Kosten für die Entwicklung der Ressourcen sind. Das zweite Ziel ist es, das Explorationspotential von Quartz Mountain zu überdenken und weitere Testbohrungen durchzuführen, in der Hoffnung entweder nah der Oberfläche in einem anderen Teil des Projektes oder tief unter den vorhandenen Ressourcen auf zusätzliche, idealerweise höhergradige Mineralisierungen zu stoßen. Sollte dies von Erfolg gekrönt sein, wird sich der Entwicklungsschwerpunkt von Orsa ändern und die Obergrenze für die Bewertung des Unternehmens weiter nach oben verschieben.
The Gold Report: Könnte eine bedeutende Entdeckung einen großen Unterschied für die Aktienkurse vieler Juniors machen?
John Kaiser: Ja. Es wäre ideal, wenn der Anstoß von einem der Unternehmen mit vielen Aktionären ausgehen würde, das schon fast am Ende war und aus den richtigen Gründen zu einer riesigen Erfolgsstory wird. Die von mir erwähnten Unternehmen sind Beispiele für Juniors, denen ich dieses Potential zutraue und die das sprichwörtliche Glas wieder halb voll werden lassen könnten.
The Gold Report: Vielen Dank für ihre Zeit und Ihre Einsichten.
John Kaiser ist ein Bergbauanalyst mit über 25 Jahren Erfahrung und produziert Kaiser Research Online. Nachdem er seinen Abschluss 1982 an der University of British Columbia machte, arbeitete er bei Continental Carlisle Douglas als Research Assistant. Sechs Jahre später wechselte er als Research Director zu Pacific International Securities und wurde außerdem ein registrierter Anlageberater. 1994 zog er mit seiner Familie in die USA.
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© JT Long
The Gold Report
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Dieser Artikel wurde am 15. Februar 2013 auf www.theaureport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.