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Frühlingsgefühle bei den Goldaktien

04.04.2013  |  Adam Hamilton
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Da die Aktienpreise sich in langfristigen Bullen- und Bärenmärkten sehr unterschiedlich verhalten, habe ich meine Betrachtungen zu den saisonalen Tendenzen auf die Jahre des Bullenmarktes begrenzt. Im Falle der Goldaktien erstrecken sich meine Betrachtungen vom Jahr 2001 bis ins Jahr 2013. In diesem Zeitraum stieg der HUI um 1664%. Innerhalb von zwölf Jahren kommen zahlreiche Daten zustande, für die ein Durchschnitt berechnet wird, um vom Normalzustand abweichende Jahre auszugleichen. Im Laufe dieses langen Zeitraums zeigt sich die Goldaktien-Rally im Frühling trotzdem sehr deutlich.

Dies wird anhand des hellblau unterlegten Kreises im Chart dargestellt. Ungefähr Mitte März erleben die Goldaktien nach dem Rückgang zu Beginn des Monats ihren Tiefpunkt. So fällt der HUI bis auf den Support seines saisonalen Aufwärtstrends und sorgt für eine der drei besten saisonal bedingten Kaufgelegenheiten des Kalenderjahres. Im Jahr 2013 kam es früher als sonst zu diesem Tief, nachdem die Goldaktien anlässlich der völlig ungerechtfertigten Goldpreiskapitulation im Februar zu Brei geschlagen wurden.

Der HUI fand seinen Tiefpunkt in diesem Jahr am fünften März, ein 43-Monats-Tief. Einen solch geringen Wert erreichten die Goldaktien seit August 2009 nicht mehr, als Gold und Silber bei nur 933 und 14 USD lagen. Seit dem Höhepunkt der Börsenkrise sind Goldaktien im Verhältnis zu Gold nie günstiger gewesen und haben die bei weitem geringsten Bewertungen seit Bullenmarktbeginn erreicht. Investoren hatten diesen Sektor vollständig verlassen, denn alle Augen waren auf die sich im Aufwärtstrend befindlichen Börsen gerichtet.

In den letzten zwölf Jahren ist der HUI von Mitte März bis Anfang Juni für gewöhnlich um 13,9% gestiegen. Dieser Zuwachs stellt die erste der drei großen saisonalen HUI-Rallys des Kalenderjahres dar. Meist beschleunigt sich diese saisonale Rally Ende März, konsolidiert im April und gewinnt im Mai an Schwung. Schlussendlich katapultiert diese Rally die Goldaktien von ihrem saisonalen Support auf ihre saisonale Resistance. Diese Rally hat enormes Wachstumspotential

Am ehesten ist der Frühling 2013 mit dem Frühling 2009 zu vergleichen, was die Stimmung betrifft. Die Goldaktien waren unglaublich unbeliebt und wurden weitaus geringer bewertet als in den vorhergehenden Jahren. Der HUI erlebte am zehnten März sein Tief und wurde bei dem nur 0,836-Fachen seines gleitenden 200-Tages-Durchschnitts (200dma) gehandelt. Dies deutet auf einen enormen Überhang an Verkaufspositionen hin. Das März-Tief im Jahr 2013 fiel weitaus schlimmer aus, der HUI fiel auf das 0,774-Fache seines 200dmas.

Aus der größten Verzweiflung heraus werden jedoch die größten Aufschwünge geboren. Es kam schon bald zu einem HUI-Anstieg und bis zum zweiten Juni hatte der HUI einen Zuwachs von 53% erlebt. Auch wenn er nach einem solch massiven Zuwachs einen maßgeblichen Überhang an Kaufpositionen vorwies und beim 1,397-Fachen seines 200dmas lag, war der Anstieg für mutige Querdenker, die Goldaktien nahe ihres März-Tiefs gekauft hatten, unglaublich profitabel. Goldaktien-Rallys im Frühling, die aus tiefer Verzweiflung heraus geboren werden, verfügen über massives Wachstumspotential.

Im Frühling 2009 begann der mächtige, zyklische Bullenmarkt an den Börsen, auf den ich damals anlässlich des Tiefstwertes hinwies. Die Schwarzseher argumentierten damit, dass die HUI-Rally im Frühling in jenem Jahr lediglich eine Erweiterung der Rally des S & P 500 (SPX) war. Und es ist einfach unmöglich, dass der derzeit überkaufte und erschöpfte SPX ähnliche Gewinne nahe seines 65-Monats-Hochs erzielen wird. Ignorieren Sie die Goldaktien-Rally im Frühling 2009 also einfach.

Im Jahre 2010 kam es von März bis Juni zu keiner großen SPX-Rally wie in der Erholungsphase im Anschluss an die Krise. Dennoch stieg der HUI um nahezu 26% in diesem Zeitraum, während der SPX 4% verlor. Dies ist die beste SPX-Performance, auf die wir in diesem Jahr hoffen können. Dennoch erlebten die überverkauften Goldaktien trotz der fallenden Aktienmärkte eine Rally, weil der Goldpreis in seiner gewöhnlichen Frühlings-Rally um 15 % anstieg.

Die Goldaktien-Rally im Frühling 2011 fand relativ früh statt, als die Stimmung die saisonalen Tendenzen übertrumpfte und das typische HUI-März-Tief auf Ende Januar vorzog. Trotz dieses gezwungen frühen Beginns erlebte der HUI in den anschließenden Monaten einen Zuwachs von nahezu 22%. Die Frühlings-Rally dieses Sektors ist eine Kraft, mit der man rechnen muss, auch wenn sie früh oder spät beginnt. Es zahlt sich im Allgemeinen wirklich aus, in den Frühlingsmonaten long in Goldaktien zu gehen, denn ihr Wachstumspotential ist enorm.

Bedenken Sie, dass saisonale Tendenzen nur zweitrangige Faktoren darstellen. Man kann sich nicht immer auf sie verlassen. Der Frühling des vergangenen Jahres stellte eine dieser Ausnahmen dar. Vom Tief Mitte März bis Anfang Juni verlor der HUI ungefähr 2%. Viele Goldaktienhändler erinnern sich an diese außergewöhnliche Situation. Daher gehen sie davon aus, dass die saisonalen Goldaktientendenzen außer Kraft gesetzt wurden. Ich würde jedoch nicht zu voreilig sein, die elf Jahre des aktuellen Bullenmarktes zu ignorieren. 2012 war eine Ausnahme.

Gold, der wichtigste Preisfaktor für die Goldaktien, hatte es im Frühling vergangenen Jahres wirklich nicht gerade einfach. Im Sommer 2011 war Gold in einer massiven Rally entgegen der saisonalen Trends gestiegen. Sie erinnern sich wahrscheinlich noch an den ausschlaggebenden Grund für den Goldinvestitionsnachfrageschub. Die Debatte um die Anhebung der Schuldengrenze in Washington trieb die USA an den Rand der Zahlungsunfähigkeit, wodurch die sonst so sicher geltenden US-Staatsanleihen noch nie dagewesene Risiken darstellten. Daher war Gold äußerst überkauft.




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