Zypern mit Signalwirkung für Geld- und Goldinvestoren
08.04.2013 | Dr. Uwe Bergold
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Ursache der globalen Finanz- und WirtschaftskriseAufgrund strukturell zu expansiver Geldpolitik durch einen auf Dauer zu niedrigen Zins kam und kommt es immer wieder zu makroökonomischen (säkular langfristigen) Boom- und Bust-Zyklen. Der Eingriff in die Preisbildung des Geldes (Zins) durch die Zentralbanken, in Kombination mit dem heutigen Teilreservebankverfahren der Geschäftsbanken, führt immer zu einem kreditfinanzierten übermäßigen Boom, gefolgt von einer kontrahierenden Krise. Die "natürlichen Bremsen“ des Marktes - goldgedeckte Währungen ("Marktgeld“) und nur Sachmittelkreditvergabe (nur Einlagen zur Kreditvergabe) wurden schon seit Jahrzehnten außer Kraft gesetzt. Wenn man eine Volkswirtschaft mit übermäßigem Kredit, also einem Zirkulationskredit (Stichwort "Fiat Money“), der über die Einlagen der Banken hinausgeht, versorgt, dann ist dies so, als wenn man ihr erstmals Aufputschdrogen verabreichen würde. Die Wirtschaft und der Staatsapparat, mit seinen immer größer werdenden Eingriffen in die Wirtschaft, werden verschuldungsabhängig (siehe hierzu bitte Abb. 3).
Die Höhe der Kredite muss zwangsweise immer größer und der Zeitraum der Verabreichung immer kürzer werden. Dies ist das eigentliche Problem der aktuell weltweiten Verschuldungskrise. Was diesmal einzigartig ist, sind die historisch einmaligen Anlageblasen (vier apokalyptische Reiter). Sie entstanden (Aktien, Immobilien und Anleihen) und werden noch entstehen (Edelmetalle/Rohstoffe) aufgrund der historisch einmaligen Situation, dass es in keinem einzigen Land der Welt mehr eine goldgedeckte Währung (inflationsgeschütztes Geld) gibt. Dies ist wahrhaftig in der Geschichte einzigartig. Somit wird auch die vierte und letzte Blase (Edelmetall- und Rohstoffpreisexplosion, inkl. derer Produzenten), die mit hoher Wahrscheinlichkeit erst irgendwann im letzten Drittel dieses Jahrzehnts platzen wird, als einzigartig in die Geschichtsbücher eingehen.
Abb. 3: US-Staatsverschuldung (rot) inkl. der Verschuldungslimite (schwarz) versus Goldpreis (gelb) von 01/2000 bis 12/2012
Quelle: www.sharelynx.com
Quelle: www.sharelynx.com
Pressestimmen zum Fall Zypern
Auszüge aus dem Kommentar "Nichts ist sicher“ im Spiegel 13/2013 von Armin Mahler:
"... Knapp die Hälfte der Deutschen hat Angst um ihre Ersparnisse - und das zu Recht. Sicher ist in Zeiten wie diesen nur, dass nichts sicher ist. Nicht einmal die Spareinlagen [Anm.: Sparbuch, Tagesgeld, Festgeld], wie gerade in Zypern zu besichtigen war ...“
"... Ein Staat, der am Abgrund steht, wird alle Mittel ergreifen, die ihm zur Verfügung stehen. Und eine Garantie [Anm.: "die Rente ist sicher“, "die Spareinlagen sind sicher“] ist nur so lange etwas wert, wie derjenige, der sie gibt, liquide ist ...“
"... Nichts ist vor dem Staat sicher, kein Sparkonto, aber auch kein Haus und keine Wohnung. Die Deutschen haben das nach dem Zweiten Weltkrieg erlebt; während der Währungsreform wurden Immobilien [Anm.: nicht Agrarimmobilien] mit einer Zwangshypothek belastet ...“
"... Selbst den Besitz von Gold [Anm.: nicht Goldaktien] haben Regierungen in Währungskrisen schon verboten. Das Edelmetall musste dann in Landeswährung umgetauscht werden ...“
"... Grund zur Panik gibt es deshalb nicht. Aber sorgen müssen sich die Deutschen schon. Denn irgendwer [Anm.: die Allgemeinheit durch direkte, indirekte und versteckte Steuern] wird am Ende die Rechnung für das Euro-Krisenmanagement [Anm.: für die von der Politik verursachte Staatsverschuldung] bezahlen müssen, und ein großer Teil davon wird bei Ihnen landen ...“