Euro/Dollar: Was der Markt wirklich denkt
18.07.2011 | Robert Rethfeld
Angesichts der sich verschärfenden Finanzkrise auf beiden Seiten des Atlantiks bleibt der Fokus der Medien, Kolumnisten und Blogger auf dem Themenbereichen "Eurokrise", "Verschuldungskrise" und "Staatsbankrott". Wenn laut einer jüngsten Umfrage 86% der Deutschen um die Stabilität des Euro fürchten (ZDF-Politbarometer), dann ist klar, dass es im Kessel brodelt: Die Angst um den Euro ist derart hoch, dass man sich als "Sentiment-Analyst" fragen muss, ob der Höhepunkt der Angst nicht erreicht ist.
Und man sollte sich auch fragen, ob die aktuelle Kursentwicklung des Euro/Dollar die Angst um den Euro reflektiert. Auf dem Höhepunkt der ersten Griechenland-Krise vor einem Jahr erreichte der Euro/Dollar ein Tief von 1,19. Aktuell befindet sich der Euro/Dollar bei 1,41. Trotz größerer Angst in der Bevölkerung zeigt der Euro relative Stärke gegenüber dem US-Dollar.
Um abzuleiten, was die Märkte wirklich "denken", erscheint ein Blick auf den Langfristchart sinnvoll. Für den Zeitraum vor 1999 wurde der Kurs Deutsche Mark/Dollar berücksichtigt.
Man erkennt drei Dinge.
Den nachfolgenden Verlaufsvergleich mit den 1980/90er Jahren zeigten wir vor vier Jahren zum ersten Mal. Damals kaum glaubend, dass sich der aktuelle Verlauf auch Jahre später derart dicht an sein "Vorbild" halten würde.
Und man sollte sich auch fragen, ob die aktuelle Kursentwicklung des Euro/Dollar die Angst um den Euro reflektiert. Auf dem Höhepunkt der ersten Griechenland-Krise vor einem Jahr erreichte der Euro/Dollar ein Tief von 1,19. Aktuell befindet sich der Euro/Dollar bei 1,41. Trotz größerer Angst in der Bevölkerung zeigt der Euro relative Stärke gegenüber dem US-Dollar.
Um abzuleiten, was die Märkte wirklich "denken", erscheint ein Blick auf den Langfristchart sinnvoll. Für den Zeitraum vor 1999 wurde der Kurs Deutsche Mark/Dollar berücksichtigt.
Man erkennt drei Dinge.
- 1. Der Euro zeigt im Vergleich zum US-Dollar einen beständigen Aufwärtstrend. Selbst wenn man nur die Entwicklung des Euro betrachtet, kommt man zu dem Schluss, dass der Euro gegenüber dem US-Dollar seit Euro-Einführung um etwa 20 Prozent zulegen konnte.
- 2. Die Marke von 1,40 bedeutet eine ganz wichtige Unterstützung für den Euro/Dollar. In den Jahren 1993 und 1995 wurden dort wichtige Hochpunkte verzeichnet (rote Linie vorheriger Chart).
- 3. Seit dem Jahr 2007 bewegt der Euro/Dollar in einer nach unten weisenden Handelsspanne (blaue Linien vorheriger Chart). Die Interpretation einer solchen Konsolidierungsphase ist üblicherweise bullish: Die Kräfte, die den Kurs nach unten ziehen, erschöpfen sich mit der Zeit.
Den nachfolgenden Verlaufsvergleich mit den 1980/90er Jahren zeigten wir vor vier Jahren zum ersten Mal. Damals kaum glaubend, dass sich der aktuelle Verlauf auch Jahre später derart dicht an sein "Vorbild" halten würde.