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Die nächste Phase des Edelmetallbullenmarkts

17.04.2013  |  Jim Puplava
- Seite 3 -
Aktuell sinken nicht nur die Arbeitslosenzahlen, auch die durchschnittlichen Kreditratings (FICO) der US-Verbraucher, denen Hypotheken gewährt wurden, sind aktuell fast so gut wie vor über 10 Jahren. Steigende Wirtschaftsaktivität und steigende Verbraucherbonität führen aktuell zu einem Anstieg der Bankenkreditvergabe an Verbraucher und Unternehmen, wie der Chart unten deutlich macht.

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Quelle: JPM Market Insights, Q2 2013


So wie das Durchschreiten der Talsohle beim Bankenkreditwachstum im Jahr 2002 schließlich zu einer Beschleunigung der Geldumlaufgeschwindigkeit im Rahmen der wirtschaftlichen Erholung der Jahre 2003-2007 führte, so dürfte das jüngst deutlich gestiegene Bankenkreditwachstum wahrscheinlich erneut zu einen Anstieg der Geldumlaufgeschwindigkeit hervorrufen, da die Banken wieder bereit sind, Kredite zu vergeben.

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Quelle: Bloomberg


Die Kursverluste bei den Edelmetallen sind meiner Meinung nach auf die nachlassende Angst der Investoren vor starker Inflation zurückzuführen - und auf den allgemeinen Eindruck, dass eine verbesserte wirtschaftliche Lage weitere QE-Programme immer unnötiger machen werde.

Wäre die Inflation viel direkter mit dem Bilanzen der Fed und ihren QE-Programmen korreliert, dann wäre es wohl sinnvoll, aus Edelmetallen auszusteigen, falls die Fed ihre quantitativen Lockerungen drosselt. Die Fed-Bilanz (potentielle Energie) ist aber für sich genommen nicht die treibende Kraft der Inflation: Die treibende Kraft ist die Bereitschaft des Bankensektors, das Geld arbeiten zu lassen - Kredit zu vergeben (kinetische Energie) -, was die Geldumlaufgeschwindigkeit steigen lässt und somit die Inflation antreibt.

Wenn die Bedeutung der Fed-Bilanz als Inflationsindikator - und als Grund, Gold zu halten oder eben nicht zu halten - zurückgeht und die steigende Bankenkreditvergabe immer mehr als Indikator der Inflation betrachtet wird, dann wird schließlich die Geldumlaufgeschwindigkeit dafür sorgen, dass die Edelmetalle wieder zu strahlen beginnen.


Mittelfristiger Ausblick ist positiv

Nachdem ich oben meine makroökonomische These erörtert habe, möchte ich mich auch noch kurz mit dem aktuellen Ausblick für den Edelmetallsektor beschäftigen. Wir werden wahrscheinlich noch eine Bereinigung erleben, bei der die Edelmetalle so stark unter Druck geraten werden, dass sie wahrscheinlich mit einem steilen Kurssprung reagieren werden - wie ein gespanntes Gummiband. Aktuell sind die Investoren viel zu pessimistisch in Hinblick auf den Sektor, und viel zu optimistisch hinsichtlich des US-Dollars – die Situation ist in etwas vergleichbar mit der Entwicklung, wie wir sie zur Zeit der Bärenmarkt-Tiefs 2008 erlebt hatten.

Der Commitment of Traders (COT) ist ein nützliches Instrument, zur Einschätzung der Marktstimmung. In diesem Bericht wird das Open Interest für verschiedene Märkte aufgeschlüsselt und die Positionierung der Commercials und der Non-Commercials (alias: Spekulanten) an den Terminmärkten festgestellt. Man geht davon aus, dass die Commercials für das "Smart Money" ("das schlaue Geld“) und die Spekulanten für "Dumb Money“ (nicht so schlau) stehen. Wenn die Spekulanten an den Terminmärkten überwiegend optimistisch sind (net long), dann ist in der Regel auch ein Top nicht mehr weit entfernt; sind sie hingegen überwiegend pessimistisch (net short), dann ist die Talsohle in der Regel schon nah.

Die Spekulanten (Non-Commercials) investieren in US$-Futures, und ihre positive Gesamtstimmung hat jetzt wieder Stände erreicht, die in den letzten fünf Jahren größere US $-Tops markiert hatte (rote Kästchen unten). Dahingehend werden wir wahrscheinlich bald ein Top beim US-Dollar sehen, das den Edelmetallen auf dem Weg nach oben helfen sollte.

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Quelle: Bloomberg


Während die Stimmung der Spekulanten gegenüber dem US-Dollar übermäßig positiv ist, hat die Stimmung gegenüber Gold so pessimistische Stände wie seit drei Jahren nicht mehr erreicht, und das könnte bedeuten, dass wir in der Nähe eines Tiefs stehen. Das letzte Mal hatten wir ein ähnlich negatives “Sentiment“ gegenüber Gold beim Erreichen der 2012er-Tiefs gehabt, in den Folgemonaten stieg es dann um fast 200 $/ oz.

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Quelle: Bloomberg





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