Europäische Schuldenkrise: "Es gibt noch keine Vision der Politik"
22.04.2013 | DAF
Die Märkte kämpfen derzeit mit vielen Problemen. Abstürze beim Goldpreis und beim DAX, enttäuschende US-Konjunkturdaten aus der jüngeren Vergangenheit und die Warnung von Mario Draghi an die europäische Politik. In der aktuellen Ausgabe des Börse Stuttgart Anleihenforums geht Michael Stegmüller von performance IMC auf die Probleme ein.
Wenn man momentan in US-Staatsanleihen investieren möchte, dann ist vor allem die Entwicklung des US-Dollars entscheidend. Stegmüller schätzt den weiteren Verlauf der US-Währung ein: "Wir gehen generell davon aus, dass wir aufgrund der Konjunkturdifferenz durchaus eine Möglichkeit haben, dass der US-Dollar etwas stärker werden könnte. Die Differenz spricht für diese Erwartung. Auf der anderen Seite ist natürlich schon sehr viel Angst in den Eurokursen enthalten, die könnte auch zum Gegenteil führen.
Wir glauben generell, dass der Euro als Diversifikationsinstrument eine sehr interessante Möglichkeit ist, gerade für europäisch denkende Investoren." In diesem Zusammenhang tut sich die Frage auf, ob Europa noch einige Krisenszenarien in nächster Zeit bevorstehen werden? "Ja, das ist unsere Erwartungshaltung. Wir sind in einem sehr volatilen Umfeld. Viele Dinge sind noch völlig ungelöst und es gibt noch keine Vision der Politik, das ist das große Thema, auf das wir noch warten. Bis dahin wird die EZB alles dafür tun müssen, um über die Liquidität die Märkte zu beruhigen, damit die Politik weiter reparieren kann", analysiert Stegmüller.
Das nächste europäische Sorgenkind ist aus der Sicht des Experten Frankreich bzw. hofft Stegmüller, dass es nicht zum dauerhaften Sorgenkind werden könnte. Hier liege ein schwieriges Umfeld vor, von den Gewerkschaften über die verkrustete Infrastruktur, die aufgebaut werden müsse bis hin zu dem Problem mit den Millionären, die flüchten könnten und damit Unternehmen sowie Arbeitsplätze vernichten würden.
Ein anderes Thema, das eigentlich schon abgehakt schien, ist die Rettung von Zypern. Manche Experten noch immer Angst davor, dass das europäische Währungsgebiet in eine Schieflage geraten könnte. Stegmüller dazu im Detail: "Zypern ist in der Beziehung vom Tisch, dass die Hilfen nun tatsächlich durchgereicht werden. Es geht eher darum, dass die Liquiditätshaltung über die EZB gesteuert wird. Zypern selbst, das wissen wir, war nicht wirklich das Problem. Allerdings ist die Erkenntnis daraus, dass sich die Notenbank auch in der Zukunft sehr kreativ zeigen wird, wie man mit Problemfällen umgehen könnte, ein Warnsignal an die Kandidaten in der Peripherie. Die EZB wird sich schon bemühen, die Drohgebärde hier aufrechtzuerhalten, um zu zeigen, dass Reformen kommen müssen", so das Fazit von Stegmüller.
Welche Länder man als Anleger in Bezug auf europäische Staatsanleihen im Blick behalten sollte, erfahren Sie von Michael Stegmüller im Video!
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© DAF Deutsches Anleger Fernsehen AG
Wenn man momentan in US-Staatsanleihen investieren möchte, dann ist vor allem die Entwicklung des US-Dollars entscheidend. Stegmüller schätzt den weiteren Verlauf der US-Währung ein: "Wir gehen generell davon aus, dass wir aufgrund der Konjunkturdifferenz durchaus eine Möglichkeit haben, dass der US-Dollar etwas stärker werden könnte. Die Differenz spricht für diese Erwartung. Auf der anderen Seite ist natürlich schon sehr viel Angst in den Eurokursen enthalten, die könnte auch zum Gegenteil führen.
Wir glauben generell, dass der Euro als Diversifikationsinstrument eine sehr interessante Möglichkeit ist, gerade für europäisch denkende Investoren." In diesem Zusammenhang tut sich die Frage auf, ob Europa noch einige Krisenszenarien in nächster Zeit bevorstehen werden? "Ja, das ist unsere Erwartungshaltung. Wir sind in einem sehr volatilen Umfeld. Viele Dinge sind noch völlig ungelöst und es gibt noch keine Vision der Politik, das ist das große Thema, auf das wir noch warten. Bis dahin wird die EZB alles dafür tun müssen, um über die Liquidität die Märkte zu beruhigen, damit die Politik weiter reparieren kann", analysiert Stegmüller.
Das nächste europäische Sorgenkind ist aus der Sicht des Experten Frankreich bzw. hofft Stegmüller, dass es nicht zum dauerhaften Sorgenkind werden könnte. Hier liege ein schwieriges Umfeld vor, von den Gewerkschaften über die verkrustete Infrastruktur, die aufgebaut werden müsse bis hin zu dem Problem mit den Millionären, die flüchten könnten und damit Unternehmen sowie Arbeitsplätze vernichten würden.
Ein anderes Thema, das eigentlich schon abgehakt schien, ist die Rettung von Zypern. Manche Experten noch immer Angst davor, dass das europäische Währungsgebiet in eine Schieflage geraten könnte. Stegmüller dazu im Detail: "Zypern ist in der Beziehung vom Tisch, dass die Hilfen nun tatsächlich durchgereicht werden. Es geht eher darum, dass die Liquiditätshaltung über die EZB gesteuert wird. Zypern selbst, das wissen wir, war nicht wirklich das Problem. Allerdings ist die Erkenntnis daraus, dass sich die Notenbank auch in der Zukunft sehr kreativ zeigen wird, wie man mit Problemfällen umgehen könnte, ein Warnsignal an die Kandidaten in der Peripherie. Die EZB wird sich schon bemühen, die Drohgebärde hier aufrechtzuerhalten, um zu zeigen, dass Reformen kommen müssen", so das Fazit von Stegmüller.
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