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Gold-Rallye schon vorbei?

29.08.2011  |  Marc Nitzsche
Diese Frage haben sich diese Woche viele Anleger gestellt. Nachdem der Goldpreis seit August knappe 300 USD zugelegt hat, gab er diese Woche zeitweise über 200 Dollar wieder ab. Man kann bei einem solchen Preisrückgang schon fast von einem Preiseinbruch sprechen.

Betrachtet man die Gründe, warum der Goldpreis in den letzten Wochen so rasant angestiegen ist, lassen sich einige Punkte festhalten. Einer der Hauptgründe war die Rating-Herabstufung der Vereinigten Staaten. Die Rating-Senkung löste eine enorme Nachfrage nach Gold aus.

Verstärkt wurde der Trend mit der Verschlechterung der globalen Konjunkturaussichten. Die Schuldenprobleme diverser Staaten haben dafür gesorgt, dass Gold entweder aus spekulativen Gründen oder zur Vermögenssicherung gekauft wurde.

Die Meinungen zu Gold sind unter den Experten unterschiedlicher denn je. Ein Großteil davon sieht Gold eher als eine Blase, während ein anderer Teil den Goldpreis bei 2500 bis 3000 USD sehen möchte. Bis jetzt zeigte sich Gold als die Krisenwährung schlechthin und gilt bei den Anlegern als der sichere Hafen. In diesem Zusammenhang betrachtet ist die jüngste Entwicklung des Gold-Futures besonders interessant. Wie soll der Preiseinbruch der letzten Tage nun interpretiert werden? Wurden die Schuldenprobleme über Nacht gelöst und haben sich die Konjunkturaussichten innerhalb der letzten zwei Wochen signifikant verbessert?

Die Antwort auf diese Frage lautet schlicht und einfach "Nein"! Verschiedene Faktoren haben diese Woche dazu geführt, dass der Goldpreis ein wenig von seinem Glanz abgeben musste. Der größte Faktor war die Erhöhung der Margin für den Handel mit Gold-Kontrakten. Die CME hat die Sicherheitsleistungen für Gold um 27 Prozent erhöht und damit das Handeln mit Gold verteuert. In einzelnen Fällen führt eine Margin-Erhöhung sogar dazu, dass Anleger Positionen schließen müssen, da sie die Sicherheitsleistung nicht mehr hinterlegen können. Eine ähnliche Margin-Erhöhung gab es zuvor auch an den Börsen in Hongkong und Shanghai.

Ein weiterer Punkt für den Preisrückgang könnten kurzfristige Gewinnmitnahmen sein. Nach einer solchen Rallye ist es durchaus verständlich, dass Anleger die Gewinne realisieren wollen. Langfristig orientierte und vor allem von Gold überzeugte Anleger werden wahrscheinlich die Chance nutzen und Gold nachkaufen. Solang die Staaten ihre Schuldenprobleme nicht in den Griff bekommen und die Konjunkturaussichten weiter trüb bleiben, werden wir einen starken Goldpreis sehen.

Sollte die amerikanische Notenbank aber eine weitere Runde QE3 starten, kann es durchaus sein, dass die Aktien an Attraktivität gewinnen werden und es in Gold zu Kapitalabflüssen kommen wird. Schließlich sind viele Aktien nach dem großen Abverkauf der letzten Wochen unterbewertet und sehr günstig zu erwerben. Anders als Gold-Fans dürften Spekulanten keine Scheu haben, die Lager zu wechseln und in Aktien einzusteigen.

Erfolgreiche Rohstoff-Trades wünscht


© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader


Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter finden sie auf der Website: www.Rohstoff-Trader.de



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