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Bullische Divergenz des SLV

31.05.2013  |  Adam Hamilton
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Die später stattfindende Goldpanik war auf die Futures-Händler zurückzuführen, die durch Margin Calls und erzwungene Liquidierungen einen erheblichen Schlag hinnehmen mussten. Bei der Hebelwirkung bis zu 29 zu 1 in Gold-Futures würde also ein Goldpreisrückgang von lediglich 3,5% alle Händler, die long gegangen sind, in den Ruin treiben. Der teilweise vom GLD-Verkaufsdruck ausgelöste Gold-Sell-Off war so erheblich, dass zahlreiche Stop-Loss-Orders gerade unter einer mehrjährigen Gold-Supportlinie erteilt wurden. 

Diese ungewöhnlichen Gold-Sell-Offs geben jedoch nicht das Gesamtbild des GLD-Exodus wider. Auch wenn Gold im Anschluss an die Kapitulation im Februar und die Panik im April aufsprang, verkauften US-amerikanische Aktienhändler weiterhin massenweise ihre GLD-Holdings. Während der Panik und in der Woche danach wurden durch den GLD 76,7 Tonnen Gold verkauft. Seitdem wurden innerhalb eines Monats weitere 84,6 Tonnen Gold verkauft. 

Aktienanleger verließen den GLD fluchtartig, weil sie der Meinung waren, dass die Börsen die bessere Möglichkeit zur Kapitalinvestition als Gold darstellen. Während die Börsen ihren Aufwärtstrend ohne Unterbrechung fortsetzten, machte sich langsam Euphorie breit. So wurden törichte Aktienanleger dazu veranlasst, zu glauben, dass es unter keinen Umständen jemals zu einem Ende des Aufwärtstrends an den Börsen kommen könnte.  
 
Daher verkauften sie Gold zu niedrigen Preisen, um weithin bekannte Aktien zu hohen Preisen zu kaufen. Mit dieser Methode ist der Weg zum finanziellen Ruin sicher. Außerdem ist ein Trendwechsel an den äußerst überkauften, aus fundamentaler Sicht kostspieligen und euphorischen Aktienmärkten schon lange überfällig. Wenn die führenden Börsenindexe weit genug fallen, um Händler davon zu überzeugen, dass der Aufwärtstrend einen Richtungswechsel vollzogen hat, wird sich auch die Kapitalumschichtung aus Gold in die Aktienmärkte umkehren.

Der schwache Goldpreis in diesem Jahr und die extreme Abneigung gegenüber GLD-Anteilen kann als direkte Folge der Euphorie an den Börsen gesehen werden. Seit Beginn des Goldbullenmarktes ist dies nie der Fall gewesen, weil wir seit 1999 keine wahre Euphoriewelle an den Aktienmärkten erlebt haben. Wenn die Börsen den unvermeidlichen Umschwung verzeichnen, wird der Verkaufsdruck auf den GLD in null Komma nichts verschwinden. 

Dies ist wahrscheinlich bereits sowieso schon der Fall. Die GLD-Holdings belaufen sich gegenwärtig auf 1020,1 Tonnen, verglichen mit ihrem Rekordhoch von 1353,3 Tonnen Anfang Dezember. Die GLD-Goldanteile knackten im Februar 2009 zum ersten Mal die 1020-Tonnen-Marke, als Gold bei ungefähr 975 USD und Silber bei circa 14,25 USD lag. All die verbleibenden, langfristigen GLD-Anteilshaber sitzen also noch immer auf einem riesigen Berg nicht realisierter Gewinne.
 
Man muss begreifen, wie ungewöhnlich sich das Jahr 2013 bisher gestaltet hat. Euphorie an den Börsen ist eine Seltenheit, die nur am Ende großer Bullenmärkte vorkommt. Eine Euphoriewelle, die dafür sorgt, dass das Kapital aus allen anderen Vermögenswerten in die Börsen umgeschichtet wird, kommt genauso selten vor. Wenn Sie mir erzählt hätten, wie sich die Börsen, der GLD und Gold im Jahre 2013 entwickeln würden und dass der SLV die Verkäufe ignorieren würde, hätte ich Ihnen wahrscheinlich nicht geglaubt.

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Die US-amerikanischen Aktienhändler, die in den SLV investiert hatten, verkauften ihre Anteile im Allgemeinen nicht schneller, als Silber verkauft wurde, wodurch nur minimale Verkäufe physischen Silbers erforderlich waren. Ein Rückgang der SLV-Silberanteile von nur 6,6% innerhalb eines kurzen Zeitraums, in dem der Silberpreis um 29,2% fiel, ist einfach kaum zu glauben. SLV-Anleger leiden anscheinend nicht unter dem gleichen Massenwahn wie GLD-Anleger.

Teilweise ist dies auf einen erheblichen SLV-Holdings-Puffer zurückzuführen. Aus dem Nichts hatte ein Fonds am 16. Januar eine massive Kauforder für den SLV in Auftrag gegeben. Dieser Tag war ein Tag wie jeder andere für Silber und Gold, obwohl sich das weiße Metall zu jenem Zeitpunkt etwas erholte. Ich nehme an, dass es ein Hedge-Fonds gewesen sein muss, da die SLV-Silberanteile an jenem Tag um 18,4 Mio. Unzen stiegen. Dies entsprach einem unglaublich seltenen Zuwachs von 5,6% innerhalb eines Tages.  

Nach dem drastischen Holdings-Anstieg ausgehend von sehr niedrigen Werten im Frühling 2006 in den ersten Monaten nach der SLV-Einführung gab es nur zwei weitere Tage, an denen es zu einem Zuwachs von mehr als 5% kam. Ein solch enormer Kaufdruck auf den SLV und eine anschließende Rückkehr der SLV-Holdings zu jenen Werten trotz eines erheblich schwachen Silberpreises ist wirklich beeindruckend.




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