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TIPS-Crash und zwei Hindenburg-Omen

03.06.2013  |  Robert Rethfeld
- Seite 2 -
Der Australische Dollar ist die Währung einer großen Rohstoffnation. Wenn Rohstoffe nicht performen, gerät der australische Dollar unter Druck.

Tatsächlich ist von der Rohstoffhausse nicht mehr viel übrig. Betrachtet man die Anlageklasse der Rohstoffe als Ganzes, so steht der Rohstoffindex kurz davor, auf das Niveau von Ende 2008 zurückzufallen.

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Die Charttechnik lässt Spielraum für eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung.

Was sagt die US-Zentralbank zu dieser Situation? Vor einigen Tagen hatte ich Gelegenheit, in Frankfurt an einer Veranstaltung mit US-Topzentralbanker James Bullard teilzunehmen. Bullard äußerte sich wie folgt: "Ich sehe zur Zeit keine allzu große Risiken für eine Deflation. Aber wenn die Inflation unter ein Prozent fällt, dann würde ich anfangen, mir Sorgen zu machen."

Welche Inflationsrate meinte Bullard? In seiner Rede nannte Bullard den sogenannten "PCE-Deflator“ ohne Lebensmittel und Energie ("Kern-PCE-Deflator“) als von der Fed bevorzugten Inflationsanzeiger.

Der PCE-Deflator wird aus der Rubrik "Personal Expenditures“ der Angaben zum US-BIP abgeleitet. Auch werden Daten aus Erzeuger- und Konsumentenpreisindex für die Berechnung herangezogen. Der unterschiedliche Verlauf des Kern-PCE-Deflators (Kernrate ohne Lebensmittel und Energie) im Vergleich zur Kern-CPI-Rate ist nachfolgend dargestellt.

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Aus dem Blickwinkel der Fed befindet sich die maßgebliche Inflationsrate mit 1,05% (schwarze Linie obiger Chart) auf dem niedrigsten Niveau seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1959. Angesichts der auch im Mai weiter gefallenden Rohstoffpreise und des Einbruchs bei inflationsgeschützten Anleihen halten wir es für wahrscheinlich, dass der Kern-PCE-Deflator im Mai unter die 1-Prozent-Marke gerutscht ist.

Bullard kann also damit beginnen, sich Sorgen zu machen. Wir gehen davon aus, dass auf der nächsten Fed-Sitzung am 19. Juni die Ausdehnung des laufenden quantitativen Lockerungsprogramms ein Thema sein wird. Dies insbesondere dann, wenn der Rohstoffindex die oben gezeigte charttechnische Unterstützung brechen würde.

Dem Rohstoffsektor droht der Verlust des Status als eigene Anlageklasse. Das Sentiment gegenüber Rohstoffen ist bereits sehr negativ.

Schon jetzt ist der Rohstoffsektor - entsprechend Umfragen und Positionierungen der Fonds Manager - die meistgehasste Anlageklasse. Dies macht zwar - auf mittlere Sicht - Hoffnung auf ein „Contrarian Investment“. Ein letztes Crescendo nach unten, ein lauter Knall und eine Fed, die hektisch versucht, die Märkte vor der Deflation zu bewahren: Das sind Punkte, die auf der zukünftigen Marktagenda stehen dürften.

Abschließend der Hinweis, dass am Mittwoch und Freitag zwei Hindenburg-Omen auftraten (siehe Pfeil folgender Chart).




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