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Konjunkturdaten positiv bis sehr positiv - Risikoaversion hoch …

25.06.2013  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.48) bei 1.3112, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im europäischen Handel bei 1.3059 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 97.50. In der Folge notiert EUR-JPY bei 127.85, während EUR-CHF bei 1.2242 oszilliert.

Das Thema Datenüberwachung der Welt in den Händen der USA und des UK hallt nach. Nur Aufklärung zu verlangen und freundliche Gespräche zu führen und auf die tiefe Freundschaft mit diesen Ländern zu verweisen, greift ein wenig kurz.

Hier geht es um Datenabschöpfung, die im diametralen Widerspruch zu jedem Datenschutzgesetz innerhalb der Eurozone steht. Hier geht es um die Möglichkeit latenter Einbrüche in die Privatsphäre, aber auch Unternehmenssphäre oder Politsphäre mit massiven möglichen Vermögensschäden.

Demokratie verbietet eine orwellianische Welt - die deutsche Regierung hat die Pflicht, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden - ergo, gilt es zu handeln und nicht Kaffeekränzchen mit freundschaftlicher Aufklärung abzuhalten. Stellen sie sich vor, wir Kontinentaleuropäer würden diese Datenmengen in den USA und dem UK abschöpfen. Was wäre dann wohl los?

Damit kommen wir zu den Konjunkturdaten, die gestern nachhaltig positive Akzente setzten: Der deutsche IFO-Index legte erwartungsgemäß von zuvor 105,7 auf 105,9 Punkte zu. Damit kam es zum zweiten Anstieg in Folge. Die Bewertung der aktuellen Lage war mit 109,4 nach 110,0 Punkten schwächer (Prognose 109,6), dagegen legte der Erwartungsindex von 101,6 auf 102,5 stärker zu (Prognose 102,0).

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Das italienische Verbrauchervertrauen legte per Juni völlig unerwartet markant von zuvor 86,4 auf 95,7 Punkte zu und markierte damit den höchsten Stand seit März 2012. Alle Komponenten legten zu. Der Wirtschaftsindex verzeichnete eine Zunahme von 71,7 auf 91,6 Zähler. Der Index, der die persönliche Lageeinschätzung spiegelt, stieg von 92,0 auf 97,7 Punkte. Der Blick auf den Chart unterstreicht die Fulminanz dieser Entwicklung.

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Die italienische Handelsbilanz lieferte laut erster Schätzung per Berichtsmonat Mai einen Überschuss in Höhe von 2,97 Mrd. Euro nach zuvor 1,47 Mrd. Euro. Diese Entwicklung darf als Ausdruck der Konkurrenzfähigkeit an internationalen Märkten verstanden werden. Nachfolgender Chart verdeutlicht einerseits die tendenziell defizitäre Lage bis 2010/2011 und die Trendumkehr zur tendenziellen Überschusslage ab 2012.

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Der Chicago Fed National Activity Index setzte per Berichtsmonat Mai mit einem Anstieg von zuvor -0,52 (revidiert von -0,53) auf -0,30 einen weiteren positiven Akzent. Das aktuelle Indexniveau impliziert ein moderates Wachstumsbild der US-Wirtschaft im Dunstkreis von 2% Wachstum des BIP.

An dem Chart ist deutlich erkennbar, dass die Verwerfungen in der Eurozone (Italienwahl und Zypernlösung) in den USA negative Folgen mit sich brachten.

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Der Texas Manufacturing Outlook Survey per Juni lieferte die nächste massive positive Überraschung. Der Index schoss von -10,5 auf +6,5 Punkte nach oben. Die Subindices stehen mit dieser Bewegung im Einklang.

Auch hier wurde das Tal, das durch die Eurodefizitkrise im April herbeigeführt wurde, wieder verlassen.

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Fassen wir zusammen:

Die Daten aus den USA und der Eurozone setzen positive Akzente. Die Daten der letzten Wochen lieferten nahezu latent positive Überraschungswerte bezüglich der Konjunkturlagen. USA und Eurozone stehen für mehr als 30% der Weltwirtschaft.

Die positiven Entwicklungen, die sich auch in Richtung der Schwellenländer fortsetzen werden, werden mit zunehmender Risikoaversion an den Märkten diskontiert. Wir nehmen das zur Kenntnis.

Bei so markanten Bewegungen stellt sich im die Frage nach dem "Cui bono“. Derartige markante Bewegungen forcieren immer auch massive Eigentümerwechsel an zyklischen Aktiva (u.a. Aktien, Rohstoffe). "Food for thought!“

Die Finanzwelt schaut anscheinend solitär nach China (so läuft auf jeden Fall der Medientrail ...). Wir empfehlen noch einmal unsere Einlassungen zu China aus dem Forex Report vom 24. Juni, da wir uns an dieser Stelle nicht wiederholen möchten.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Ein nachhaltiger Ausbruch aus der Bandbreite 1.3050 - 1.3420 eröffnet neue

Opportunitäten.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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